Sonntag, 7. April 2013

Sonne im Botanischen Garten


Eigentlich hatten wir ja gar keine Lust bei trüben, kaltem Wetter den sonst schon obligatorischen Besuch des Staudenmarktes im Botanischen Garten in Berlin zu absolvieren. Die Laube steht noch voll mit Errungenschaften des letzten Winters. Im Garten liegt Schnee. Kein Bedarf also. Aber ein Gartenjahr ohne Staudenmarkt geht irgendwie auch nicht. Also verabredeten wir uns, Dagmar Parzelle und ich, zu einem nachmittäglichen Spaziergang über den Markt mit Kaffee und Kuchen ohne Jagdinstinkt, ohne spezielle Wunschvorstellungen, einfach so. Die Sonne schien, blauer Himmel, eine Ahnung wie schön der Frühling sein kann.


Ach ja, gekauft haben wir doch. Ich: zwei Hostas, einen Farn, eine Pfingstrose, zwei Iris-nana, Schnittlauch.  Dagmar: Petersilie satt, Schnittlauch und die wunderschöne Rose "Lavender Pinocchio"
Als ich am Abend zurück kam, war auch der Schnee weg im Garten.

Sonntag, 24. März 2013

Fehlstart in die Gartensaison


Während im Süden bereits die Biertischgarnituren warm gesessen werden, sieht es bei uns im (fast) Norden noch ganz anders aus. Minus 14 Grad in der letzten Nacht. Schnee wohin das Auge sieht. Nur die Vögel singen schon vor sich hin und versuchen erfolglos den Winter zu vertreiben.
Die amtlichen Gärtner haben die Faxen dicke und beginnen mit dem Versand ihrer Waren. Und so kam es, dass in der letzten Woche die ersten zwei Pakete, üppig bestückt mit feinsten Stauden und wurzelnackten Rosen, bei mir eintrafen. Nur wohin damit? Das geplante Beet friert noch vor sich hin und bei der Planung ist es bisher geblieben... zu Hause ist es zu warm, im Garten ist es zu kalt. Nun, ich habe die Stauden in den Kisten gelassen, Stroh drumherum gestopft, noch ein wenig Schnee obendrauf verteilt, Vlies drüber gelegt und das ganze in die Laube gestellt. Die Rosen habe ich in einer Kiste mit Rosenerde schräg "eingeschlagen" und deren jungen Austriebe ebenfalls mit Vlies geschützt.  Keine Ahnung ob meine Pflanzen die sibirische Kälte so überleben...



Zu Hause auf der Fensterbank treibt es grün. Die vor zwei Wochen gesäten Tomten, Zinnien und Cosmeen kämpfen sich wacker durch die Ansaaterde. Vom Mohn und der Spinnenblume ist noch nichts zu sehen.  Es heißt also weiter warten auf Frühling, Mohn und Spinnenblumen.

Mittwoch, 20. März 2013

Mit "Edelweiss Air" - ab in den Frühling...


... und den hatten wir wahrhaftig. Wiesen und Vorgärten voller Krokusse, Märzenbecher, Helleboren, Primeln, zarten Alpenveilchen, Schneeglöckchen, den ersten munter wachsenden Rosentrieben. Ein wenig Sonne, ein laues Lüftchen... Es gibt ihn also doch noch den Frühling. Zumindest 1,15 Flugstunden entfernt- in Zürich.


Aber erst einmal hieß es Hallenluft bei der Gartenmesse "Giardina" schnuppern. Dagmar Parzelle hatte Karten gewonnen, und ich durfte ihre Begleiterscheinung sein. Danke liebe Dagmar, dass deine Wahl auf mich gefallen ist. So flogen wir also, spontan wie wir sind, kurzerhand nach Zürich, um dort ein Wochenende zu verbringen. Der erste Weg führte uns sogleich zur Messe. Mit den Öffentlichen ging das gut. Hoffnungsfroh betraten wir das Paradies für Gartenfreunde, zückten unsere Fotoapparate - und los ging`s auf den Beobachtungsrundgang. 


Der Schweizer liebt es formal und auf`s Wesentliche reduziert. Sehr ästhetische Natursteinplatten, Pflanzschalen, Material- und Pflanzenkombinationen, Blumenarrangements, eine Menge Gartenmöbel und Whirlpools mit und ohne Sektglasdeko. Ein Trend- die horizontalen Gärten. Die Natur von Gärtnerhand "dressiert". Es stellt sich die Frage nach der Angemessenheit bei der Verwendung all dieser gestalterischen Möglichkeiten und reduzierten Stilmittel im real existierenden Garten. Was macht den Garten eigentlich aus? Wie soll der Garten eigentlich sein? Mein Garten ist gefüllt mit Blumen und Früchten, Insekten- den Guten und den Bösen. Großartige Sitzgarnituren brauche ich nicht, denn wenn ich im Garten bin, komme ich nie zur Ruhe, es gibt immer etwas zu tun. Aus Sicht der Gärtnerin (also mir) war die "Giardina" eine Verkaufsmesse für den "chillenden", ästhetisch anspruchsvollen Freizeitmenschen.  


Draußen hatte uns die Realität wieder. Zürich, die schöne, mondäne, fröhliche und junge Stadt mit wildromantischen Vorgärten und den vielen Frühjahrsblühern die wir hier so sehr vermissen.

Samstag, 9. März 2013

Rückfall

War`s nicht grad noch sonnig und warm? Nun ist`s wieder kalt und dunkel...:-(

Der Winter wird rückfällig. Wahrscheinlich hat`s ihm gut gefallen bei uns. In der nächsten Woche sind für die Nächte noch einmal Minusgrade bis -10 Grad angesagt. Ich bin vorbereitet. Die geplanten Pflanzenlieferungen verschieben wir mal lieber auf Ende März. Die Beete sind zwar schon von Blättern und Staudenresten beräumt, aber der angesagte Schnee wird hoffentlich die jungen Triebe vor dem Frost schützen. Ich hatte schon resümiert, dass der Winter in diesem Jahr gefällig zu den Pflanzen war. Aber nun kommt er zurück und verunsichert mich. Nichtsdestotrotz schreiten die Saisonvorbereitungen voran. Hornspäne und Urgesteinsmehl sind ausgebracht. Die Rosen haben jede eine Hand voll  Rinderpellets bekommen, als Startdoping sozusagen. Bis zum Austrieb Anfang April werden sie ihre Wirkung entfalten. Die Fensterbank zu Hause ist zur Samenbank geworden. Zinnien, weiße Cosmeen, Mohn, Spinnenblume und die Tomaten von Rudolf, die müssen einfach sein.
Jetzt noch die grünen Müllberge, die nicht kompostierbar sind, auf die Deponie gefahren, die Rasenkanten getunt, den Kompost gesiebt, das Beet am Eingang fertig gegraben, die Lilien in die Erde gebracht...aber erstmal kommt das nächste Wochenende, ein Ausflug mit Dagmar Parzelle...

Samstag, 2. März 2013

Start

Noch schnell ein Foto von "Annabelle", bevor es ihr an die "Wäsche" geht...

Gestern im Baumarkt traute ich meinen Augen kaum. Hatte ich den Beginn der Gartensaison verschlafen? Es herrschte reges Gedränge in den Auslagen. Stiefmütterchen, Zwiebelblüher, Rosen, Clematis und andere Gewächse, Samen, Dünger, Gartenmöbel und die versammelte Grillkollektion bereit für den Start in die kommende Gartensaison. Dazwischen Menschen auf der Suche nach dem Frühling. Angesteckt von dem Gedränge packte ich gleich einen Sack Hornspäne und Ansaaterde auf den Wagen. Los geht`s. Irgendwann muss der Frühling ja beginnen. Der Winter hat mir sehr zugesetzt, selbst mein sonst so euphorisches Garten-Erwartungsgefühl ist vollständig verkümmert. Wahrscheinlich hatte ich im Geiste schon mit der Sonne und dem Leben im Garten "abgeschlossen". Aber heut war sie endlich da, die Sonne. Also ab in den Garten, psychologische Selbsthilfe betreiben und den Garten aufräumen, Stauden und Gräser schneiden, den jungen Trieben beim "sein" zuschauen und erstmal ordentlich Sonne tanken.  Ein gutes Garten-Gefühl habe ich immer noch nicht. Aber vielleicht steigt ja die Freude auf das Gartenjahr mit der Anzahl der Sonnenstunden.

Zwei Drittel des Gartens sind jetzt "platt" gemacht...
...ein Drittel fehlt noch.

Sonntag, 17. Februar 2013

Meine Winterbeschäftigung

Ein neuer Blog. Da mich nun auf Grund winterlichen Gartenentzuges die Fotoleidenschaft wieder hat, habe ich einen neuen Blog zur Vertiefung meiner Fotomotivation eröffnet. Auf Lichtbild+ könnt ihr zukünftig meine fotografische Entwicklung verfolgen die nicht in jedem Fall etwas mit Garten zu tun haben wird.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Sisah liest


Unter Ausschluss der Öffentlichkeit, aber unter studentischer Mitarbeiteraufsicht hat meine Schülerpraktikantin heute gelost.
Ich danke euch allen ganz herzlich für die vielen Kommentare und farbigen Ratschläge zu meinem letzten Post. Tendenziell wurde Rot (auch in meiner Familie) am meisten favorisiert. Allerdings scheinen mir die Einwände zu dieser starken Farbe hinsichtlich der korrespondierenden Blütenfarben und der Umgebung ganz einleuchtend, schließlich sind lila, rosa, weiß meine bevorzugten Farben in der Nähe der Laube und das zu Schwedenrot...? Da im Moment sowieso alles Vollweiß ist, bleibt mir noch genügend Zeit, um die Sache mit der Farbe gedanklich zu vertiefen.
Wie die Überschrift es schon sagt, Sisah darf sich über das Buch "Garten ist Leidenschaft" freuen. (Sisah, schick mir bitte deine Postanschrift) Alle Anderen erhalten den Trostpreis in Form eines Hoffnung machenden Vorfrühlingsfotos. Danke für eure wertvollen Tipps.

Für euch...


Mittwoch, 6. Februar 2013

Welche Farbe...

soll die Gartenlaube bekommen?


Frage ich mich schon seit geraumer Zeit. Nach 5 Jahren Gartenglück  ist ein Anstrich fällig, denn das eisenhaltige Wasser meiner Sommerbewässerungsorgien hat die einst weiße Laube in ein Batik-Ensemble von Weiß bis Ocker verwandelt. Nicht besonders ansehnlich, besonders bei Schnee... Nun starte ich also einen Umfrage, denn wir Gartenbetreiber sind uns nicht einig. Was meint ihr?

Bestand im Frühjahr 2012
rot
dunkelgrün
blaugrau
fast schwarz

Ich gebe zu, nicht sonderlich professionell die Animation, aber vielleicht erkennt man dennoch die Farbwirkung? Um euch zu animieren lockt diesmal ein Preis. Aus allen  bis 11.02. eingegangenen Kommentaren verlose ich das Buch "Garten ist Leidenschaft" von Anja Maubach. Ein Buch ideal, um sich die letzten Winterabende zu vertreiben und auf die neue Saison einzustimmen.


Freitag, 1. Februar 2013

Früh dran...? (oder flauschige Motive)


... ich weiß, ich bin früh dran. Aber das Wetter ist gerade so verführerisch mild, gelegentlich lässt sich auch die Sonne wieder blicken. Ein Lichtblick. Also warm angezogen und ab in den Garten. Tatsächlich blühen die ersten Schneeglöckchen, die Frühjahrsblüher stecken zaghaft ihre Spitzen aus der Erde. Soll ich oder soll ich nicht? Nun, ich konnte nicht an mich halten und habe die ersten Beete von alten Staudenresten befreit, ein paar Gräser beschnitten, eine Ackerrose gebändigt, die Clematishybriden auf 50cm gekürzt, C. viticella auf 30cm. Nur C. alpina darf sich weiter am Zaun entlang hangeln. Morgen werde ich auf diesen Beeten gekörnten Rinderdung ausbringen, dann hat das Grundnahrungsmittel für schlechte Böden genügend Zeit seine Wirksamkeit zu entfalten. Ich bilde mir ein, mit der Gabe von Rinderdung, Hornspänen und Urgesteinsmehl im späten Winter, beste Voraussetzungen für die Blütenpracht im Sommer zu schaffen. Wenn der Kompost gesiebt ist, wird auch der noch verteilt. Mehr kann Frau nun wirklich nicht tun gegen den Brandenburger Sandboden.

Und sonst? Es ist und bleibt Winter. Ich beschäftige mich mit meinem neuen Fotoapparat einer Nikon D5200 und probiere so allerlei Einstellungen, belese mich in Sachen Fotografie und versuche trotz maximal schlechtem Licht das ein oder andere Fotomotiv ins rechte Licht zu rücken. Eine Kamera die Spaß macht. Übersichtliche Menüführung, alle Knöpfe gut und schnell erreichbar. Bei meiner Canon (die mein Neffe zu seinem Geburtstag geerbt hat) habe ich die manuellen Einstellungen selten genutzt, meist nur die Programmautomatik weil mir die Menüführung zu kompliziert war. Mit der Neuen geht es nun besser. Im Sommer werde ich viele Blümchenbilder machen. Ich freu mich.

Pina die Katze meiner Tochter.... leider wohnt sie nicht bei mir ;-(... die Katze

Sonntag, 6. Januar 2013

Wie Rosen wachsen...

"Ispahan"

... fragte ich mich als Rosenazubi im ersten Lehrjahr.
Auf der Suche nach den richtigen Schnittregeln für Rosen stolperte ich immer wieder über die Klassifizierung: Moderne Rose und Historische- oder Alte Rose.
Bezogen auf den Schnitt Alter Rosen war immer wieder die Rede von ein-, zwei- oder mehrjährigen Trieben. Was im Himmel ist damit gemeint? Wie wächst so eine Rose?  Also hier der Versuch für alle Rosenneulinge, diesen Sachverhalt an Hand meiner Beobachtungen zu klären.

1. Die Moderne Rosen (Teehybriden, Beetrosen, Bodendecker,...) werden im Frühjahr auf wenige Augen zurückgeschnitten.

extrem kurz...hier hat der letzte Winter nachgeholfen...

Die Modernen Rosen blühen dann an einjährigen Trieben. (rosa)

"Old Port", eine Teehybride wächst aus den belassenen (3-4) Augen des alten Holzes und bildet neue Triebe, an denen dann geblüht wird.

"Herkules" eine Beetrose macht das ebenso,

genauso wie verschiedene Rugosa-Portland-, Bourbon-, Damaszener,- und Remontantrosen, die zwar als Alte Rosen klassifiziert werden, unter denen es aber viele öfterblühende oder remontierende Sorten gibt. Hier gilt hinsichtlich des Wachstums das gleiche Prinzip, allerdings sind es Strauchrosen die nur 1/3 geschnitten bzw. in Form gebracht werden und deren Blühtriebe sich aus dem alten Holz und dem nachwachsenden, einjährigen Holz entwickeln. 

"Louise Odier" eine öfterblühende Bourbonrose (Strauchrose) nach dem Schnitt

Auch moderne Strauchrosen z.B. Englische Rosen werden so geschnitten und wachsen entsprechend.

2. Alte Rosen (Gallica, Alba, Damaszener, Bourbon...) - einmal oder sommerblühende Rosen, entwickeln ihre Blühtriebe (rosa) am zwei-/ mehrjährigen Holz (lila). Das zu wissen ist wichtig, um die Pflanze im Frühjahr nicht übereifrig umzusäbeln und sich dann im Mai zu wundern wo die Blüten bleiben. 


Im Winter stehen nur die mehrjährigen Triebe da, bei mir ist "Ispahan" eine Damaszenerrose erst ein Jahr alt aber schon schön gewachsen.


So wächst sie dann im Frühjahr...aus den Augen der mehrjährigen Triebe entwickeln sich Blühtriebe.



...und "Fèlicitè Paramentier" eine Albarose macht es ganz genauso...


Mit diesem Wissen ist es leichter die Schnittregeln bei den verschiedenen Rosenarten zu verstehen.
Eigentlich sollte hinsichtlich des Schnittes nicht in "Alte" und "Moderne" sondern in einmal- und öfterblühende Rosen unterschieden werden. Nur das ist ausschlaggebend für den Wuchs und den richtigen Schnitt, Unter den Modernen Rosen gibt es Öfter- und Einmalblühende, genauso wie bei den Alten Rosen. Es ist daher immer von Vorteil zu wissen, welche Rosenklasse/ Art und Sorte man vor sich hat. 
Wer etwas über den Schnitt von Rosen wissen möchte, kann sich, die überaus interessanten und  hilfreichen, Blogbeiträge von Rosana und Rudolf anschauen.