Freitag, 31. August 2012

Freud und Leid zur Gartenzeit II- Sichtungsgarten Weihenstephan

So weit das Leid (siehe Teil 1)... nun die Freud. 


Der Süddeutsche verfügt über eine Menge Berge, Felder, Wiesen, Wälder, Hopfenanbaugebiete, Porsche- und BMW-Fahrer und vor allem über guten Boden. Weil das so ist, gibt es hier die "Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan" (die in Freising ist) in der gelehrt, geforscht und praktiziert wird.  Ein Mekka also für den interessierten Fachauskenner, wie den Amateurgärtner. Hier gibt es neben den Hochschulgebäuden verschiedene Gärten, Gewächshäuser und Anbauflächen in denen das Erlernte gleich ausprobiert und präsentiert wird. Sicherlich kann man hier mühelos einen ganzen Tag verbringen, ich hingegen musste mich entscheiden. 1,5 Stunden Reiserückfahrunterbrechung standen mir zur Verfügung, also besuchte ich "nur" den Sichtungsgarten in der Hoffnung viel zu sehen und zu lernen.


Was soll ich sagen... seht selbst... ich war einfach überwältigt und in der gelben Rabatte rollte mir sogar eine sensible Träne, bei all der Fülle und Schönheit- und das bei Gelb!


Was aber ist eigentlich ein Sichtungsgarten?
Hier werden neue Züchtungen auf ihre Gartentauglichkeit getestet und das läuft folgendermaßen ab. Ein Züchter schickt einige seiner neuen Pflanzen ein und diese werden dann an verschieden Standorten in Deutschland (weil unterschiedlicher Boden und Wetter)  meist drei Jahre lang, von einer Fachkommission beobachtet. Beurteilungskriterien sind z.B. Standfestigkeit, Wuchs, Blütenschönheit, Krankheiten, Winterhärte usw. ..... Die Auswertung der Beobachtungen ergibt dann ein Gesamtbild zur Pflanze und eine Empfehlung -oder auch nicht- in der Fachpresse, was sich wahrscheinlich auch nachhaltig auf den Verkauf auswirkt... In Weihenstephan werden derzeit unter anderem Echinacea, Sedum, Veronica....gesichtet. Hier erfolgt auch die Koordinierung der Sichtungen. Darüber hinaus werden die Pflanzen aber auch hinsichtlich ihrer gestalterischen Möglichkeit präsentiert und das war für mich geradezu eine Offenbarung.


Wieder zu Hause verfiel ich erstmal in eine tiefe Gartendepression, aber zumindest habe ich diese Fotos zur Erinnerung und ab nächste Woche wird gegraben und umgepflanzt. 



Freud und Leid zur Gartenzeit I- Mein Garten

Zurück! Nun ja, schon wieder ist eine Woche vergangen, nach der Rückkehr aus dem (nur) 1wöchigen Urlaub. Und genau so wie davor, geht nun es weiter. Dauerstress, das Telefon glüht, viele Fragen, viele Antworten.
Und der Garten? Ja der wohnt vor sich hin, ist in der Zwischenzeit einsam und quittiert meine Abwesenheit mit Ungehorsam. Das Ergebnis seines stillen Protest`s ist ein Anblick, den man gar nicht mehr zeigen will. Zusätzlich haben die Temperaturen der heißesten Woche ihm den Rest gegeben... ich war im Urlaub und konnte ihm noch nicht mal Beistand leisten. Statt dessen übernahm das mein Kind, sie gab ALLES, aber bei durchschnittlich 35 Grad sind die Möglichkeiten begrenzt. Das Ergebnis eine fast vertrocknete Buchenhecke, eine flächendeckende, bräunliche Oberflächenbeschichtung der sonst üblicherweise grünen Pflanzenwelt (durch Dauerbewässerung mit eisenhaltigem Brunnenwasser "von Oben"), eine Unmenge an vertrockneten Blütenständen, heruntergefallene Apfelmassen, schwächelnde Stauden...so mancher Pflanze musste ich gar den "Gnadenstoß" verpassen... In jeder freien Minute (von denen es ja leider nicht viele gibt...) schnippel ich mich nun seit einer Woche durch den Garten und rette was zu retten ist. Gut das es  wenigstens geregnet hat. Meinen Plan, den Garten nochmals für das "Blühfinale" zu öffnen, muss ich wohl überdenken...Vielleicht erholt er sich und wir kriegen doch noch einen ansehnlichen September?


Dienstag, 14. August 2012

Rot, Lila, Blau im Garten und mein Fotoapparat


Ja, ich habe eine "ordentliche" Spiegelreflex, ein Makro, ein Stativ... aber mal ehrlich so eine "Knipse" in der Tasche, die in der überdimensionierten und trotzdem stets gefüllten Frauenhandtasche noch ein Plätzchen findet und in jeder Situation bereit ist, die braucht die Frau. Meine letzte Knipse war eine Canon S100 - schweineteuer und hochgelobt ob ihrer maximalen Bildqualität in ihrer Klasse... ja alles schön, nur meine tiefroten Blümchen, die magenta-farbenden Röslein waren von nun an kein Makro- nah ran- Fotothema mehr. Das Ergebnis all meiner Versuche war mehr als unbefriedigend. Total übersteuert, pink dass, das Auge tränt... Was hab ich nicht alles ausprobiert, um die Ergebnisse erträglich zu machen. Blende hoch, Blende runter, ist es ein Verschlusszeitproblem?... Auch die sonst hilfreiche Belichtungskorrektur (EV-Verschiebung) führte nicht zum Ziel.

Ein Ärgernis... "Westpol" und "Rose de Resht" -in echt eigentlich so schön!

Nun, da war guter Rat teuer, Knipse behalten, weil die Tests -sooo super- sagen, schließlich fotografiert sie ja zumindest Orange und Gelb ganz schön...oder abgeben und einen neuen Versuch wagen?
Da mein Garten aber zu 3/4 in Rot, Rosa, Blau und Lila blüht, habe ich mich letztlich, nach einem halben Jahr Farbfrust, gegen die Canon- Knipse entschieden. Also ab in den Technikmarkt und kurzerhand das Gerät meiner zweitägigen (ich bin der spontane Typ;-)) Internetrecherche erworben. Die ersten Testfotos bei wenig Licht, weil 18.45 Uhr, lassen mich optimistisch in die farbenfrohe und differenzierte Bilderzukunft sehen. 

"Munstaed Wood"- endlich kann ich sie wieder spontan ablichten und ihre Farbvielfalt und Schönheit zeigen...übrigens eine wüchsiger, gesunder Dauerblüher- Sensationell!
"Arabian Night"- jetzt ist ihre Schönheit wirklich zu sehen
 "Westpol"- so stimmt das schon eher...
... ebenso "Rose de Resht"
"Sibilla von Luxemburg" 
und noch mal "Munstaed Wood"... weil sie so schön ist!

Die neue Knipse (Panasonic DMC- TZ25) ist nicht so teuer, hat einen ordentlichen Zoom, ebenso viele Einstellmöglichkeiten von Manuell bis Automatik wie die "Alte" und -und das ist das Wichtigste- sie fotografiert auch dunkle Rottöne. Zwar stelle ich auch hier die Belichtungskorrektur (EV) auf -1,0 bis -1,5 aber das Ergebnis ist doch (zumindest für mich) mehr als zufrieden stellend. Oder? 

Sonntag, 12. August 2012

GartenZeit

"Jowey Linda"
"Abraham Darby"
"Daring Dilemma"
"Marie Curie"

Ein merkwürdiges Gartenjahr ist das. Keine Zeit für nichts. Höchstens mal eine kurze Stunde am Abend, manchmal auch gar nicht, hatte ich im letzten Monat Zeit, um in den Garten zu gehen, auch die Wochenenden waren meist voll mit anderem Kram, kein Wunder das da nichts wurde. Ein paar Rosen standen schon seit Ewigkeiten rum, meine neu erstandenen wurzelnackten Taglilien warteten auf Zuwendung, die aktuelle Blütenpracht wollte auch gepflegt werden. Um so schöner war da der heutige Samstag, ab um 10 bis zum Sonnenuntergang hatte ich Zeit, nur die Blümchen und ich...  ein prächtiger Gartentag. Letztlich weiß ich gar nicht was ich eigentlich getan habe, mein Körper sagt "Alte Frau"... aber die Rosen und Taglilien sind eingepflanzt, die Dahlien und Rosen "geputzt", die Rasenkanten überarbeitetet und gelegentlich musste auch das ein oder andere unentdeckte Unkräutlein dran glauben.


Der Hochsommer ist in vollem Gange. In allen Beeten blüht der Phlox, erste Herbstastern stecken ihre Köpfe hervor, die Gräser gewinnen an Größe und geben Struktur. Dahlien, Rudbeckia, Knöterich, Sonnenbraut und Agastachen ergänzen das Bild und die Rosen... die blühen und duften auch. Mit dem Licht der Abendsonne ist die Gartenarbeit einfach ein Genuss.

"Streaker"
"Evelyn"