Sonntag, 20. März 2016

Frühlingsanfang

Iris reticulata "Katherine Hodgkin"

Heute ist Frühlingsanfang. Ich bin geradezu euphorisch. Die Vögel zwitschern, die Sonne lässt sich gelegentlich blicken und erwärmt schon die Glieder, die Gartennachbarn tauchen nach und nach wieder auf und man wagt einen "Schwatz" über den Gartenzaun. Meist werden die Winter-Krankheiten ausgewertet, denn die Nachbarn sind allesamt betagt. Ich trage es mit Gelassenheit. Irgendwie schön nette Nachbarn zu haben.


Es ist zwar noch ziemlich kalt, aber bei diesem Wetter lässt es sich eigentlich super arbeiten. Ich habe das Gefühl schon ziemlich weit zu sein, in diesem Jahr. Die Beete sind abgeräumt, der nachbarschaftliche Giersch am Zaun ist in Zaum gehalten, die Schneeglöckchen geteilt, die Beete mit Rinderpellets und Hornspänen gedüngt, die olle Heckenkirsche um den Paradiesgarten entsorgt, selbst das mittlerweile zum Teppich vermehrte Zittergras ist ausgegraben. Das hatte ich schon mindestens drei Jahre vor. Spontan habe ich auch mit dem Rosenrückschnitt begonnen. So vor mich hin schneidend kamen mir dabei erhebliche Zweifel ob ich`s auch richtig mache... irgendwie planlos dachte ich, der Winter war lang- ich hab alles vergessen. Also ein Blick in dieses empfehlenswerte Buch und schon hatte ich es wieder drauf... das hoffe ich zumindest. Auch der vor vier Jahren gepflanzte Apfelbaum war dran..."aber Sorry "Pinova" ich hab keine Ahnung von Baumschnitt, hoffentlich schmollst du jetzt nicht, denn deine Äpfel sind so lecker"... Auch hier vertiefte ich mich zum wiederholten Male in dieses kleine Buch. Aber es hilft nix, meine Bäume sehen allesamt anders aus und das Prinzip ist für mich einfach nicht erkennbar. Fazit: Nach wie vor- untalentiert in Sachen Baumschnitt, ein Profi muss her, auch das nehme ich mir nun schon seit Jahren vor. Hauptsache grüne Krone im Sommer oder?
Und dann wäre da noch die Sache mit der Menge, mit der Menge an Stauden in den Beeten. Jedes Frühjahr auf`s Neue stehe ich fassungslos vor dem "flachen" Garten und kann es nicht glauben, dass es irgendwann wieder so prächtig aussehen soll, wie ich es aus den vorangegangenen Jahren gewohnt bin. Ich müsste wirklich mutiger sein und die Stauden teilen. Aber bis auf die Reduzierung sich vermehrender Pflanzen durch Weitergabe, kann ich mich nicht durchringen etwas zu ändern. 
Vielleicht sollte man sich doch mal das ein oder andere Beet vornehmen und eine Grunderneuerung machen? 


Und schon steht der Plan für nächsten Samstag. Dann ist wieder Gartentag und ich bin jetzt schon voller Vorfreude. 

Samstag, 5. März 2016

Das Heckendesaster


Nach einer mittelprächtigen Arbeitswoche freute ich mich gar sehr auf meinen Herzensort. Endlich in Ruhe gärtnern, den Vögeln beim Zwitschern zuhören und die Sonne genießen. So zumindest war der Plan. Im Garten angekommen nahm ich heute mitsamt der Schere den Paradiesgarten in Angriff. Ich hatte mich noch nicht warm geschnitten, da ging es los. Der Nachbar sägte mit der Kreissäge, der übernächste Nachbar mit der Kettensäge. Auch die Mittagszeit ließ die Herren kalt - stundenlang. Wie habe ich das verdient? Na gut ich verlegte meine ganze Energie in die Rückschnittarbeit und da kam sie wieder in mein Blickfeld, meine Hecke rund um den Paradiesgarten. 2010 mit umgebender Buchsbaumhecke angelegt, machte diese mir bald Sorgen, wollte nicht wie ich wollte, wurde vom Pilz befallen, so dass ich Angst um versammelten Buchsbaumbestand bekam und einen Teil der Hecke kurzer Hand entsorgte. Als Ersatz pflanzte ich die Heckenkirsche, ein angepriesener Buchsbaumersatz die zugegebener Maßen auch grün und kleinblättrig ist, die man aber öfter schneiden muss um sie in Form zu halten und die komplett anders wächst als so ein Buchsbaum. Jetzt wo alle trockenen Staudenreste entfernt sind, sieht man wie dämlich dieser Unterschied ist. Der Buchsbaumteil ist geradezu stattlich herangewachsen, die Heckenkirsche dagegen dümpelt und ist so gar nicht gesund und grün über den letzten Winter gekommen. Was soll ich nur tun und warum überhaupt war ich damals so voreilig mit dem Rausschmiss? Ich glaube ich muss mich von der Heckenkirsche trennen... aber wie soll ich gestalterisch mit diesem Desaster umgehen, hat jemand ne Idee?