Sonntag, 26. Juni 2011

24 Stunden Schönheit- Taglilien

Sensationell - "Chicago Happyness"

Da sind sie nun... über meinen Rosenwahn hatte ich sie fast vergessen... meine geliebten Taglilien.  So heimlich still und leise, ohne auch nur ein wenig Beachtung von mir zu verlangen, zeigen sie nun ihre Schönheit und als wenn sie mir sagen wollten: "Wir sind auch noch da!" strecken sie mir ihre einzigartigen Blüten entgegen und beweisen damit, dass sie es sehr wohl mit der "Königin der Blumen" aufnehmen können. Da die Schönheit, wie es der Name schon besagt, von kurzer Dauer ist, tut es mir nun leid um jede Minute, die ich außerhalb meines Gartenzaunes verbringen muss. Viele meiner Taglilienpflanzenbabys sind im letzten Jahr fröhlich vor sich hin gewachsen und haben sich gut entwickelt, das nenne ich doch mal pflegeleicht. Wie sagte schon Karl Foerster: Taglilien sind die Blumen der "intelligenten Faulen".Wenn das also das Ergebnis von Faulheit ist, dann bin ich gern faul.

klein aber fein - "Lilac Wine"
schöne Farbe aber leider immer unsauber- "Spits First"
Ohne Worte- einfach elegant- "Gentle Sheperd"
"Raspberry Pixi"- blüht und blüht...

Freitag, 17. Juni 2011

Sommersonnengarten

Die Frühsommerblumen- Margeriten, Geranium und Akelei habe ich nun fast alle runter geschnitten, die Pflänzchen gedüngt und gewässert. Ganz schön viel "Biomasse" kam da zusammen... Die Rosen haben ihre erste Blühoffensive hinter sich. Katzenminze, Frauenmantel und Salbei dürfen noch ein wenig bleiben, aber auch hier wird bald die Gartenschere ihre Klingen schärfen... Nicht mehr lange und die Taglilien, Agastachen, Verbenen, Dahlien, Cosmeen und der Phlox werden das Zepter übernehmen, nur ein kleiner Schritt also und wir haben Hochsommer.


Montag, 13. Juni 2011

Unterwegs...

 in Thüringen und Sachsen- Anhalt...

Was macht man, wenn ein paar freie Tage anstehen- natürlich eine Reise planen... und so begab ich mich diesmal allein auf die Autobahn um mich im 350km entfernten Sangerhausen mit meiner Schwester zu treffen. Da hier das Europa- Rosarium mit über 8300 Rosen zu Hause ist, war das Grund genug mal vorbei zu schauen und der gerade blühenden Pracht seine Aufwartung zu machen. Schon am Parkplatz empfing mich eine unglaubliche Duftwolke, obwohl das Rosarium doch noch 300m entfernt war. Eigentlich bin ich was solche Gärten angeht immer etwas voreingenommen, meist findet man nur überdimensional riesige Flächen vor, die monokulturell mit Pflanzen der jeweiligen Gattung bepflanzt sind. Die Vielfalt und Schönheit einer ganzheitlichen Gestaltung mit verschiedenen Blühperioden, Farben und Formen kommt bei solchen Sammlungen leider oft zu kurz. Zugegebenermaßen gab es auch im Rosarium solche Flächen, allerdings hielten sich die in Grenzen und so blühten hier die Rosen im Kontext mit Stauden und Gehölzen oder waren so angeordnet, das immer interessante Gartenbereiche und Blickbeziehungen entstanden.


Ich war hoch erfreut, das Rosarium  übertraf definitiv meine Erwartungen. Besonders der Bereich der Historischen Sorten hatte es mir angetan, Gallica und Damaszener sind der Hit, auch die Beetrosen sind sehr schön, Kletterer sowieso. Edelrosen dagegen werden wohl nicht meine uneingeschränkte Zuneigung erhalten, zu steif, zu riesige Blüten... Ausnahmen bestätigen die Regel... Der Rosensüchtige findet hier jede Rose mit Beschilderung vor, so das der nächsten Bestellung nichts mehr im Wege steht. ;-)

zwei sind nun auch wieder auf meiner Liste..."Tuscany Superb"...
und "Rhapsody in Blue"

Zudem sind die Pflanzen nach Sorten geordnet, was die Suche nach bestimmten Rosen erleichtert. Eigentlich ist das Rosarium ein abwechslungsreich gestalteter Rosenpark und wenn man dann noch, wie wir, vor einem Sturzregen flüchtend, in eine Führung gerät, lernt man sogar noch was. Alles in allem ein paar schöne Stunden.


Dann ging s weiter nach Weimar. Nach einer deftigem Autopanne in der thüringischen Pampa, gerieten die Rosen in den Hinter- und die harte Realität in den Vordergrund. Der Abschleppdienst erledigte die letzten 15km bis Weimar und dann endlich konnten auch wir, zusammen mit gefühlten 100 000 anderen Touristen, die deutsche Hochkultur genießen.  In Weimar verbinden sich Geschichte und Gegenwart aufs Trefflichste. Hier spürt man ihn noch, den Geist der großen Meister aus Literatur, Musik, Kunst und Architektur und so kann man sich beim Besuch der ehemaligen Wirkungsstätten auf eine Reise in die Geschichte und Lebensart der Dichter, Denker und Kreativen manchen. Wie wichtig dabei die Natur für die Menschen war und ist, kann man als Garteninteressierter Besucher auch an den Gärten und Parks in Weimar erleben.

Goethes Wohnhaus am Frauenplan und...

...Goethes Gartenhaus

Sonntag, 5. Juni 2011

Rosenüberraschung

"Mme Knorr", Portlandrose, Verdier, 1855, öfterblühend

Da leuchtet doch eine Farbe, die an dieser Stelle doch gar nicht vorgesehen war...?!- Das war mein erster Gedanke, als ich gestern den Garten betrat. Hatte sich in den letzen Wochen "Mme Knorr" im Vergleich zu ihren Portlandschwestern "Mme Boll" und "Comte de Chambord" üppiger entwickelt, so sah ich jetzt den Grund. Die Wildrosenunterlage, vermutlich "Rosa c. Inermis", hatte sich breit gemacht und blüht nun an einem Trieb, der eigentlich für Frau Knorr vorgesehen war. Erstaunlicherweise war nichts zu sehen von einem Wildtrieb, sondern das Ganze wächst an einem überaus stachligem Trieb, (die Wildrose soll keine Stacheln haben...) Also werde ich bei Rosenfreundlicherem Wetter, mal weniger als 31 Grad... auf die Suche nach der Ursache gehen. Ganz hübsch das Wildröschen, trotzdem kein Vergleich zu "Mme Knorr" und so werde ich der Wildrose wohl den Garaus machen.

"Mme Knorr" und ihre dreiste Unterlage

Samstag, 4. Juni 2011

Der schöne Fritz und seine prächtige Verwandtschaft

 "Fritz Nobis", Rosa rubiginosa, Kordes, 1940, einmalblühend
Da steht er nun im dritten Jahr und belohnt geduldiges Warten und umsichtige Pflege erstmalig mit einer Blütenpracht, so dass man nun definitiv sein Amt niederlegen, Dauerurlaub nehmen und als Vollzeitbeobachterin dieser unbeschreiblichen Pracht beiwohnen möchte. Pünktlich zum 1. Juni erblühte „Fritz Nobis“. Ich hatte die Rose im Frühjahr 2009 als wurzelnacktes Pflänzchen gepflanzt und war ein Jahr darauf eher enttäuscht von seiner Entwicklung, drei Blüten an zwei überhängenden Zweigen. 

Fritz Nobis war wohl ein Freund und Weggefährte von W. Kordes
Es muss einem aber auch gesagt werden, dass die Wurzelnackten so ihre Zeit brauchen und das Gärtnern ein Job für Geduldige ist, dass beweist sich nun wieder einmal aufs Schönste. Neben Fritz, der das Rosenblühen im Garten offiziell eingeläutet hat, blühten ja bereits andere Rosen außer Konkurrenz, da ich sie vorgezogen im Container erworben hatte.
Die erste „Gertrude Jekyll“ erschrak mich mit pinkfarbender Blüte im Edelrosenknospenlook. 

"Gertrude Jekyll" - Englische Strauchrose, Austin, 1988, öfterblühend
Oh je, sollte ich mich so getäuscht haben, alle Welt sagt doch Gertrude wäre die beliebteste Englische... Mittlerweile hat sie ihre jungendliche Röte verloren und blüht in wundervollem Rosa, sehr schön, weiter so Gertrude!

Gertrude hat sich eingelebt...
Ein weiterer Kauf war „Perennial Blue“ für den neu aufgestellten Rosenbogen. Wenn Blau im Namen  vorhanden ist, muss das noch lange nicht heißen, dass die Blüten auch blau sind... bei mir jedenfalls waren sie eher dunkelrot und erst im vertrockneten Zustand blau, nur das man sie ja dann abschneiden soll, weil sie Erstens nicht mehr so prall aussehen und damit sich Zweitens neue Blütenschübe entwickeln. Da dieses Röslein auf  ästhetische Konfrontation mit meiner romantischen Vorstellung  ging, steht es nun an nicht allzu präsenter Stelle und kann mir dort zeigen, was es zu bieten hat. 

"Perennial Blue", 2007, Tantau, Rambler, öfterblühend
Ihren Platz hat „Aschermittwoch“ eingenommen. Eine Kletterrose, die mein Herz verzückt, was für Blüten, was für eine Farbe, irgendwas in Altrosa. Leider soll sie nur einmal blühen... alles Gute ist nie beisammen, aber ich bin ihr schon jetzt hoffnungslos erlegen und somit darf sie zukünftig mit „Jasmina“ auf der anderen Seite um die Wette blühen.

"Aschermittwoch", Kletterrose, Kordes, 1955, einmalblühend
Mittlerweile stehen im Garten  63 Rosen, viele von Ihnen sind noch Babys, die sicher erst im nächsten Jahr so richtig loslegen werden. Aber schon jetzt weht ein Rosenduft durch den Garten, der einfach unbeschreiblich ist.
Meine Liebe gilt sowohl den historischen als auch den modernen Rosen. Hauptsache sie blühen in Rosa-Lila-Blau Tönen, wenn sie dann öfterblühend sind und duften bin ich restlos begeistert. Ja und weil ich wirklich, wirklich hoffnungslos Rosenkrank bin, musste heute doch noch die schöne dunkellila  "Darcey Bussel" zwischen all den Mehltau und Rosenrost- gefährdeten Rosenschwestern aus dem Baumarkt errettet werden und nun habe ich also 64 Rosen.

"Darcey Bussel", Englische Strauchrose, Austin, 2006, öfterblühend