Donnerstag, 24. Juli 2014

Und immer wieder Taglilien


War das eine Woche, die Letzte. Abgesehen von der eigenen Blüte im Garten, die ich jeden Tag aufs Neue voller Spannung verfolge, hatte ich in der letzten Woche wieder die Gelegenheit auf den Spuren anderer Taglilienfreunde zu wandeln. Begonnen hatte es am Mittwoch. Peggy, begeisterte Sammlerin, Züchterin und Gartenliebhaberin öffnete ihren Garten für mich und meine Schwester. Nun gut, wir hatten uns mit Kuchen im Gepäck "aufgedrängelt", aber Blütenpracht will besichtigt werden, stimmt`s?


Peggy kenne ich von der Tagliliensichtung die hier in Cottbus stattfindet. Züchter schicken ihre Züchtungserfolge ein, die werden an zugänglicher Stelle ausgepflanzt und zwei Jahre, während der Blühzeit, von verschiedenen Personen beurteilt. Hierbei werden unter anderem die Blütenform, Farbe, Wuchsverhalten, Anzahl der Fächer, Verhältnis der Blätter und Blütenstiele zur Gesamtpflanze und Anzahl der Knospen beurteilt und Punkte vergeben. Das führt dann zu einem Gesamteindruck der Pflanze. Im besten Falle erhält der Züchter dann ein Prädikat z.B. Empfehlenswert- Wertvoll.... für seine Züchtung. Prädikate, die jährlich durch die Gesellschaft der Staudenfreude (GdS), Fachgruppe Hemerocallis vergeben werden.
Auch wenn man versucht die Pflanzen objektiv zu betrachten. Subjektivität und Vorlieben spielen immer eine Rolle. Aber es schärft den Blick und das Urteilsvermögen und über die Vielzahl der Mitwirkenden ergibt sich dann doch ein objektives Gesamtbild.

die Tagliliensichtungsfläche

Am Samstag dann ein Ausflug der ganz besonderen Art. Ich haderte gar sehr mit mir. Fahre ich, fahre ich nicht? - Aber wenn nicht, dann ärgere ich mich wohl möglich denn Rest des Jahres bis zur nächsten Saison. Also tat ich es. Man muss schon sehr verrückt sein, um 421 Km an einem Tag hin und wieder zurück zu fahren. Wohin? In den Boitzer Tagliliengarten von Gerald Hohls. Der war zwar nicht da, dafür aber ca. 3500 seiner versammelten Tagliliensorten in fröhlichster Blühlaune.
Eigentlich sollte dort der Tag der offenen Gartenpforte sein aber auf Grund eines privaten Termin`s fand der nicht statt. Alle wussten das, ich nicht. Rein durfte ich dann aber doch und hatte ein final blühendes Taglilienfeld ganz für mich allein. Einfach sensationell. Es ist schon etwas ganz Besonderes einen so wundervollen Garten allein und ganz in Ruhe bewundern zu dürfen. Nach 2,5 Stunden ausgiebigem Studiums der Blütenpracht, in hitziger Nachmittagssonne, ging`s wieder zurück. Was kann einem Besseres passieren als bei 35 Grad den Tag im Auto mit samt der Klimaanlage zu verbringen?


Auf dem Rückweg noch schnell einen Abstecher nach Groß Kreutz zur Perenna Taglilengärtnerei und schon war auch der Kofferraum voll. Dann noch ein entspanntes Abendessen in Werder an der sommerlich, stimmungsvollen Havel. Einfach ein perfekter Tag.


Beseelt von so viel Taglilienfreude war am Dienstag wieder Sichtungszeit und die führte dazu, dass die Beteiligten, die sich dort zufälliger Weise trafen, nach getaner Arbeit (also der Sichtung) ihre Gärten zur SpontanInspektion frei gaben. Taglilien satt - der Sommer ist eine gute Zeit.

Samstag, 12. Juli 2014

Spät dran

 Just Like Candy 

In jedem Jahr nehme ich mir vor den Sommerrückschnitt an Frauenmantel, Salbei, Katzenminze und diversen Geranium, allen voran "Patricia", ab Ende Juni zu machen, aber wie jedes Jahr bin ich etwas spät dran. Es muss Platz geschafft werden. So manche Staude braucht nun Luft, mittlerweile wachsen die Stauden dicht an dicht und nehmen sich gegenseitig Licht und Luft. Also runter mit den alten Blättern und Blüten. Die Beete sehen zwar kurzfristig ziemlich zerstört aus, wenn ich die Stauden eine Hand breit über der Erde gekürzt habe, aber ich weiß ja, in 14 Tagen sieht alles wieder sortiert aus. Den ersten Kraftakt habe ich gestern unternommen, 4 Stunden später und zwei Drittel des Gartens waren fertig. Morgen ist zwar Sonntag, aber für mich ist trotzdem Gartenarbeitstag. Unbedingt. Das habe ich mir fest vorgenommen, denn ich muss Silberhochzeitsfeiern, Besuche, 70igste Geburtstage, die WM und nicht zuletzt die Arbeit kompensieren. Bei allen privaten Aktivitäten, eine halbe Stunde Gartenbesuch am Tag muss trotzdem sein. Zu schön ist die Zeit der Taglilien und die täglich neuen Blütenüberraschungen.

White Rose Memorial
Beyond Thunder Dome
Chicago Heirloom
Sterntaler
Fractal

Hatte ich schon erwähnt, das mein Garten in diesem Jahr nur eine Dahlie haben wird? Ich liebe Dahlien und so habe ich im Mai hoffnungsfroh 20 Dahlien versenkt. Wer Dahlien hat, kennt die Arbeit. Aber Dahlien sind "Sommer" und gehören einfach dazu. Allerdings scheint mir, die Nacktschnecken sind da anderer Meinung. Nur an den Stöcken zur geplanten Befestigung sieht man meine blühende Dahlienambition. Die Schnecken hatten eine Andere. Fressen. Und so liegen sie nackt, voll gefressen und hoch zufrieden in Kolonien unter meinen Rückschnittstauden und erzeugen in mir das Gefühl von ausgeprägtem Hass, wenn ich auf sie treffe. Dieses Jahr ist wirklich hart für die Gärtnerin und so werfe ich so langsam meine Öko-Ambitionen über den Haufen und orientiere mich an chemischen Kampfansagen. Ob`s hilft?

English Cameo
Radeburg
Maggi Fynboe
Seberian Sleigh