Sonntag, 24. Juni 2012

Sangerhausen, die Rosen und meine Gartenschere

Viel ist passiert in den letzten Tagen... wieder einmal dominierte die Arbeit die letzten Wochen und durchkreuzte meine Freizeit- sprich Gartenpläne. Jeden Tag gibt es nun Neues im Garten zu sehen und es tut mi leid um jede Stunde, die ich mich nicht meiner Leidenschaft widmen kann. Die Taglilien beginnen zu blühen, die erste Dahlie und auch der erste Phlox haben ihre Blüten geöffnet, ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Sommer beginnt. Noch blühen die letzten "Alten Rosen", die "Modernen" stehen mittlerweile auch in voller Blüte. Vergessen ist der radikale Rückschnitt nach den harten Wintertagen sie stehen da, als wäre nichts gewesen. Zwischenzeitlich brachten mich die Blütenfülle, die Farben und der Duft der "Königin der Blumen" fast um den Verstand. Unglaublich was  da im Garten los war. Ich bin definitiv süchtig nach Gallicarosen, deren Farbspektrum und Duft, so mein Fazit des letzten Monats. Im Gegensatz zu vielen Modernen (meist englischen) Rosen die wegen ihrer riesen Blüten oft die Köpfe hängen lassen (müssen), stimmen hier die Proportionen zwischen Blüten und Strauch, die Blütenfülle ist gigantisch, der Duft sowieso. Und so fuhr ich letzte Woche Freitag kurzerhand mal drei Stunden weiter weg, nach Sangerhausen ins Rosarium, um Feldforschung zu betreiben. Ein spitzen Tag, allein mit ca. 8300 Rosensorten und diversen Interessierten, Yeahhh... Eine Führung musste ich wegen unzureichender Kenntnisse des Führenden leider abbrechen, da war ich enttäuscht, ich hatte mir Geheimtipps erhofft, statt dessen erfuhr ich wie man den Sommerschnitt bei Modernen Rosen ausführt... das weiß ich schon... ja immer diese Erwartungen.... Sechs Stunden war ich unterwegs im Rosarium, dreimal hin und zurück, ein Historisches Röslein schöner als das Andere... (Namen zur Rose immer hinter der Fotoreihe) eine Pracht, der Fotoapparat lief auf Hochtouren, mein Gehirn auch... wo bekomme ich nur noch mehr Grundstücksfläche her... Jetzt weiß ich auch warum die "Alten Rosen" nur einmal blühen, länger würde man das gar nicht aushalten. Am Abend fuhr ich zurück, zusammen mit "The Bishop" im Kofferraum, die auch als "Le Rosier Èveque" bezeichnet wird, einer Centifolie (oder doch Gallica?) mit ungeklärter Herkunft, in verschiedenen Ausführungen und verschiedenen Namen (selbst im Rosarium stehen zwei unterschiedliche Rosen mit gleichem Namen).

 Le Rosier Èveque Nr. 1 in Sangerhausen
 Le Rosier Èveque Nr.2 in Sangerhausen
 Le Rosier Èveque Nr. 1 in meinem Garten
 The Bishop (oder Le Rosier Èveque?) in meinem Garten...
und dann noch "The Bishop", auch als Solche bezeichnet, in Sangerhausen
mit Ähnlichkeit hat das Alles nichts zu tun... ein Fall für den Rosendedektiv... Generationen von Rosenforen haben sich bereits an diesem Thema abgearbeitet...

Schön sind sie trotzdem, ohne Frage! Das war also die vorletzte Woche. 
Nun haben wir fast Ende Juni, Zeit die früh blühenden Stauden zu schneiden, damit sie uns im Sommer mit neuer Kraft, ein zweites Mal erfreuen können. Meine Liebe gehört der Gartenschere, definitiv! Ich liebe das Geräusch, dass sie macht, wenn die Pflanzen beschnitten werden und so konnte ich mich nach einer anstrengenden Arbeitswoche endlich wieder an diesem Geräusch erfreuen und kämpfte mich durch die "Biomasse" von Frauenmantel, Katzenminze und Salbei. Nach zwei Stunden war der Arbeitsstress vergessen, gut das ich den Garten habe...


Montag, 11. Juni 2012

Tag der offenen Gartentür



War das ein aufregendes Wochenende. Ganz gegen meine Gewohnheit fiel ich Samstag um 7.00 Uhr aus dem Bett und hinein in den Garten. Um 10.00 Uhr sollten die ersten Gäste kommen, und bis dahin war ja noch so Einiges vorzubereiten.
Sieben Gärten hatten an diesem Wochenende in unserer Gegend geöffnet, und jeder Garten ist wirklich etwas ganz Besonderes. In jedem Garten spiegeln sich auf unterschiedlichste Weise die Persönlichkeiten der Gartenbesitzer, ihre Vorstellungen von Garten, Leben, Natur und Gestaltung wieder, entdeckt man Sammelleidenschaften, Kreativität und Freude am Gärtnern. Und trotz der noch kleinen Auswahl war es doch eine feine Auswahl- eben sieben besondere Gärten.


Um 10.30 Uhr kamen die ersten Gäste, die Sonne schien, Wölkchen am Himmel, die Rosen waren in Hochform, die anderen Pflänzchen auch, mein Garten gab sich wirklich beste Mühe und so wurde der Samstag ein interessanter Gartentag mit vielen netten Gesprächen. Vor lauter Begrüßung, Kaffee kochen und Fachsimpelei kam ich gar nicht zum Durchatmen. Und am Abend merkte ich, wie anstrengend nichts tun, nur Gastgeber sein, sein kann... der Sonntag war dann eine Zweitauflage des vorangegangenen Tages, nur, dass mehr Besucher kamen. Die ersten Gäste waren Sisah und ihr Mann, die extra aus dem Fließtal angereist waren, um meinen Garten zu besuchen. Der letzte Gast, von dem ich mich am Abend verabschiedete, war Dagmar Parzelle, die ihre innig geliebte Parzelle extra für mich und den Garten verließ und mit dem Lieblingsvolvo aus der Hauptstadt angefahren kam. Ihr Bloggerfreundinnen, ich hab mich soooo gefreut, dass ihr gekommen seid... Waren es an beiden Tagen so um die 120 Garteninteressierte die kamen? Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen.

Russeliana
Louise Odier
Der Star im Beet - am meisten nachgefragt- Scheinwaldmeister "Purpurglut"
Man beachte die Rasenkanten ...;-)


Liebe nette Frau aus der Nachbarschaft, ich werde ihre so schön duftende wurzelechte, leider noch  namenlose, historische Rose gut pflegen, liebe Gitta- du (beim Bloggen duzen wir uns) bist immer herzlich willkommen, von Kolkwitz ist es ja nicht weit..., Clematis viticella bekommt morgen einen Ehrenplatz und all ihr Anderen, die ihr mich mit eurem Besuch erfreut habt- Danke für die vielen netten Worte! Carla und Hagen- Danke für die stärkende Suppe und den schönen Ausklang am Abend bei euch!
Es war ein gelungenes, aufregendes und ganz besonderes Wochenende für mich und im September, wenn Dahlienzeit ist, wird noch einmal -ganz offiziell- der Garten geöffnet.

Sonntag, 3. Juni 2012

Rasenkanten

bei mir ist jetzt Pfingsten...
Paeonia lactiflora "Angelika"
Geranium x magnificatum Rosemoor
 
Gallica "Hippolyte" und Geranium Magnificatum eine Farbkombination ganz nach meinem Geschmack
Clematis Hybride "Pöhjanael"

Nun ist es bald soweit, der Countdown zum "Tag des offen Gartens" hat begonnen. Also zog ich gestern mit dem Spaten bewaffnet durch die Scholle und stach Rasenkanten... den ganzen Tag...und leider bin ich noch nicht fertig. Wieder einmal weiß ich, wie groß der Garten eigentlich ist, wieder einmal hätte ich mir fast einen pflegeleichten Kiesgarten gewünscht, wenn die Gartenordnung nach vollbrachter Tat nicht so überaus überzeugend wäre. Da ist es nicht schlimm, wenn die Pflanzen wild durcheinander wachsen weil bei Beetanlage kein ausgeklügelter Pflanzplan, sondern nur die Intuition am Werke war. Solange die Rasenkante und der grüne Teppich in Ordnung sind, kann im Beet ruhig die Post abgehen. In der nächsten Woche werde ich also weiter die Kanten bearbeiten und am nächsten Wochenende, wenn hoffentlich alles fertig ist, werde ich meine Gartentür öffnen.... dann könnt ihr alle meine Rasenkanten sehen...