Viel ist passiert in den letzten Tagen... wieder einmal dominierte die Arbeit die letzten Wochen und durchkreuzte meine Freizeit- sprich Gartenpläne. Jeden Tag gibt es nun Neues im Garten zu sehen und es tut mi leid um jede Stunde, die ich mich nicht meiner Leidenschaft widmen kann. Die Taglilien beginnen zu blühen, die erste Dahlie und auch der erste Phlox haben ihre Blüten geöffnet, ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Sommer beginnt. Noch blühen die letzten "Alten Rosen", die "Modernen" stehen mittlerweile auch in voller Blüte. Vergessen ist der radikale Rückschnitt nach den harten Wintertagen sie stehen da, als wäre nichts gewesen. Zwischenzeitlich brachten mich die Blütenfülle, die Farben und der Duft der "Königin der Blumen" fast um den Verstand. Unglaublich was da im Garten los war. Ich bin definitiv süchtig nach Gallicarosen, deren Farbspektrum und Duft, so mein Fazit des letzten Monats. Im Gegensatz zu vielen Modernen (meist englischen) Rosen die wegen ihrer riesen Blüten oft die Köpfe hängen lassen (müssen), stimmen hier die Proportionen zwischen Blüten und Strauch, die Blütenfülle ist gigantisch, der Duft sowieso. Und so fuhr ich letzte Woche Freitag kurzerhand mal drei Stunden weiter weg, nach Sangerhausen ins Rosarium, um Feldforschung zu betreiben. Ein spitzen Tag, allein mit ca. 8300 Rosensorten und diversen Interessierten, Yeahhh... Eine Führung musste ich wegen unzureichender Kenntnisse des Führenden leider abbrechen, da war ich enttäuscht, ich hatte mir Geheimtipps erhofft, statt dessen erfuhr ich wie man den Sommerschnitt bei Modernen Rosen ausführt... das weiß ich schon... ja immer diese Erwartungen.... Sechs Stunden war ich unterwegs im Rosarium, dreimal hin und zurück, ein Historisches Röslein schöner als das Andere... (Namen zur Rose immer hinter der Fotoreihe) eine Pracht, der Fotoapparat lief auf Hochtouren, mein Gehirn auch... wo bekomme ich nur noch mehr Grundstücksfläche her... Jetzt weiß ich auch warum die "Alten Rosen" nur einmal blühen, länger würde man das gar nicht aushalten. Am Abend fuhr ich zurück, zusammen mit "The Bishop" im Kofferraum, die auch als "Le Rosier Èveque" bezeichnet wird, einer Centifolie (oder doch Gallica?) mit ungeklärter Herkunft, in verschiedenen Ausführungen und verschiedenen Namen (selbst im Rosarium stehen zwei unterschiedliche Rosen mit gleichem Namen).
Le Rosier Èveque Nr. 1 in Sangerhausen
Le Rosier Èveque Nr.2 in Sangerhausen
Le Rosier Èveque Nr. 1 in meinem Garten
The Bishop (oder Le Rosier Èveque?) in meinem Garten...
und dann noch "The Bishop", auch als Solche bezeichnet, in Sangerhausen
mit Ähnlichkeit hat das Alles nichts zu tun... ein Fall für den Rosendedektiv... Generationen von Rosenforen haben sich bereits an diesem Thema abgearbeitet...
Schön sind sie trotzdem, ohne Frage! Das war also die vorletzte Woche.
Nun haben wir fast Ende Juni, Zeit die früh blühenden Stauden zu schneiden, damit sie uns im Sommer mit neuer Kraft, ein zweites Mal erfreuen können. Meine Liebe gehört der Gartenschere, definitiv! Ich liebe das Geräusch, dass sie macht, wenn die Pflanzen beschnitten werden und so konnte ich mich nach einer anstrengenden Arbeitswoche endlich wieder an diesem Geräusch erfreuen und kämpfte mich durch die "Biomasse" von Frauenmantel, Katzenminze und Salbei. Nach zwei Stunden war der Arbeitsstress vergessen, gut das ich den Garten habe...