Samstag, 28. August 2010

Liebeserklärung

Es gibt viele Pflanzen die mich sehr faszinieren, die versammelte Mannschaft der Frühjahrsblüher von Krokus bis Tulpe weil sie den Winter vertreiben und die kommende Gartensaison ankünden, Allium wegen ihrer grafischen Wirkung im frisch grünen Beet, Storchenschnäbel wegen ihrer Üppigkeit und Blühdauer, Rosen wegen ihrem Duft und weil sie so hoffnungslos romantisch sind, Taglilien wegen ihrer Robustheit und der unglaublichen Sortenvielfalt, Phlox weil sein Duft mich an Kindertage erinnert.... Jede Jahreszeit hat also etwas ganz Besonderes zu bieten.
Jetzt ist Spätsommer und die Dahlien, mit ihrer Farbenpracht und ihren perfekt gefalteten Blüten, rufen auch dieses Jahr, pünktlich zum Spätsommer ein regelrechtes Verzücken bis hin zur unkontrollierten Verliebtheit bei mir hervor. Was dazu führte, dass die Suchtgefährdete (-also ich) auch dieses Jahr bereits zum zweiten Mal mit Bestellzettel und Stift bewaffnet um das Dahlienfeld der Gärtnerei Koschker in Türkendorf schlich, um im Anschluss daran viel zu viele Knollen fürs nächste Jahr zu ordern. Insbesondere die Ball-, Seerosen- und die Pompondahlien haben es mir angetan. Am liebsten möchte ich "Dahlienurlaub "nehmen und den ganzen Tag neben meiner Blütenpracht stehen, um sie zu bestaunen. Egal ob bei Regen oder Sonne, kein Bild kann auch nur ansatzweise vermitteln, welch unglaublich opulente Farbfülle sich mir bietet, wenn ich in den Garten betrete. Selbst der Kompost sieht derzeit aus wie ein farbenfrohes Potpourri.

Sonntag, 22. August 2010

Der Anfang vom Ende

Man nennt sie eigentlich Glattblattaster, Rauhblattaster, Myrtenaster... aber im Sprachgebrauch heißt sie auch Herbstaster und was das bedeutet wissen wir wohl alle... Noch ist Hochsaison der blühenden Flora ... sind die Blüten der Herbstaster etwa ein erstes Vorzeichen vom baldigen Ende? Wieder neigt sich das Gartenjahr mit unerhörter Geschwindigkeit den tristen, kalten Wintermonaten entgegen. Die Abende werden kürzer- bereits um 21.00 Uhr ist es stockdunkel- es riecht nach Spätsommer, trockenem Heu und Abendreif, die Schwalben sitzen auf den letzten verbliebenen Oberstromleitungen der Lausitz und die Störche machen sich bereit für den Abflug. Also noch mal raus in den Garten - es bleiben nur noch zwei Monate zum Genießen!

Sonntag, 15. August 2010

...ein Nachtrag zum Sonntagabend

Den heutigen Sonntag habe ich genutzt um meinen "Kater" von gestern Abend einzuschläfern und Blog zu schreiben- keine große Leistung. Am Nachmittag bin ich noch mal in den Garten um meinen Gesamtzustand, mit einer Übungsstunde in Sachen Fotoapparat/ Objektiv ruhig halten, zu überprüfen.
Die Ergebnisse sieht man hier...

zuerst die Schmetterlinge...
die bezaubernden Herbstanemonen... sehr fotogen...
 
und auch der Rest ist ganz schön.... Sonnenhut...
...Spinnenblume (selbst gezogen... da bin ich ein bisschen stolz...)
und die Kapuziner Kresse die dran glauben musste...wer Samen will- von meinen regelmäßigen Lesern- muss mir eine Mail schreiben...
Leider kam dann schon wieder die nächste Regenfront, liebe Landfrau du siehst, die Kosmeen sind nicht alle weg, ich muss ja noch Samen sammeln damit`s im nächsten Jahr wieder so schön blüht...

Chaos im Paradies

Seit zwei Wochen ist das Wetter unbeständig, immer wieder fällt der Regen sinnflutartig über die Region herein und was wir im Juni und Juli zu wenig hatten, haben wir jetzt zuviel. Entsprechend entwickeln sich die Pflanzen- sie explodieren förmlich. Gleichzeitig sorgen Wind und Regen dafür, dass die Stabilität so mancher Pflänzchen nicht mehr gewährleistet ist. Besonders die Dahlien wachsen über sich hinaus und lachen sich tot über die im Frühjahr gesetzten 70cm hohen Halte-und Befestigungshilfen aus Holz oder den nachträglichen aus Bambus... ha, ha, dann fall ich eben mit Stab um, egal... Wenn hier noch bis Oktober geblüht werden soll, besteht Handlungsbedarf.... ein wiederholter Baumarktbesuch steht also an und mein gutes Geld habe ich diesmal in zahlreiche grüne 1,20m Stäbe aus Kunststoff investiert- was tut man nicht alles für die Gartenpracht (umgerechnet wären das ca. 10 Staudenpflänzchen...). Insgesamt gabs gestern viel Aufräumarbeit zu leisten um die Beete in Schuss zu halten und so habe ich mal wieder Schubkarrenweise Biomasse erzeugt, deren Unterkunft- sprich Lagerplatz aus Kapazitätsgründen noch ungeklärt ist. Vermutlich muss der Gatte mitsamt dem Hänger mal wieder ran, der Kompost jedenfalls ist voll.
Da man Prioritäten setzen muss- waren gestern Teile des Paradiesgartens insbesondere einige Pflanzen meiner heißgeliebten gefüllten Kosmeen und die hellgelbe Kapuziner Kresse fällig, um Ordnung im Chaos zu schaffen. Nur der Kürbis,  der mich mittlerweile an das Märchen "Vom süßen Brei" erinnert, (weil er wächst und wächst und man ihn nicht abstellen kann) hat noch eine Gnadenfrist, obwohl die Blätter bedrohlich über die kleinen Buchsbaumpflänzchen der Pardiesgartenbegrenzung herfallen.
In einem anderen Gartenteil wucherten Pfefferminze und Zitronenmelisse fröhlich vor sich her. Ich hatte sie als eine der ersten Pflanzen in einem Anfall von Unwissenheit ohne Wurzelsperre eingepflanzt. Mittlerweile würde ich als Teeproduzentin wahrscheinlich zu einer reichen Frau werden, wäre mein Beruf nicht zufälligerweise schwerpunktmäßig anders ausgerichtet.

Freitag, 13. August 2010

Der Blick aus der Nähe- aber womit?

Ich habe aufgerüstet... hierbei handelt es sich allerdings nicht um die Erweiterung der vorhandenen Staudenvielfalt sondern eher um meine Fotoausrüstung zur Dokumentation feinster Pflänzchen und natürlich auch zu Arbeitszwecken.  Nach langem Hin und Her- verschiedenen Kauf- und Rückgabeversuchen um einen neuen, kleinen Fotoapparat für Makrofotos und mit besseren Kontrastergebnissen zu erwerben. 1. Versuch Canon Ixus 210- Rückgabe!!! 5cm Abstand zum Objekt ist zu weit! 2. Versuch- Objektiv Sigma 105mm F/2,8- für meine Spiegelreflex. Rückgabe! Verwackelte Fotos... Oh Himmel... als nächstes Canon G11 Kompaktkamera... nicht sooo schlecht... man kann eine Menge selbst einstellen, aber die Vorstellung mit dem dicken Ding wie ein Asiatischer Tourist während meines Jobs über die Baustellen zu "tanzen" stellte mich auch nicht zufrieden. (Für meine kleine Panasonic hatte sich da schon meine Tochter als Nachnutzer angemeldet)... Aber dann schaute ich mir noch mal die Fotos mit dem Sigma an und ich kam zu dem Schluss... so schlecht sind die gar nicht...im Mediamarkt sprechen sie mich bald mit Vornamen an wenn das so weiter geht...
Also nichts wie hin, die G11 zurück in das bereits getestete Objektiv tauschen... Adrenalinstoß... durchatmen....hoffentlich machen die noch Tauschgeschäfte mit mir...
Beim Eintritt in das Elektronikfachgeschäft meiner Wahl bemerkte ich schon den für Montagvormittag eigentlich untypischen Massenauflauf. Da stand Einer und gab mal eben schlappe 2000 Euro für seine neue Fotoausrüstung aus... Nach langem geduldigen Warten war ich dran... der Kundenbetreuer kannte meinen Vornamen noch nicht, Juhu... sondern tauschte anstandslos die G11 zurück in das Objektiv und als Bonus für meine Bemühungen erstand ich das Objektiv diesmal nicht für 444 Euro wie beim ersten Mal sondern für 373 Euro. Es lief gerade die "bei Einkäufen über 300 Euro sparen Sie 19%-.....Sonderaktion"! Jetzt wusste ich auch warum so viele Leute am Start waren....
 
Fazit: Ich habe nun ein wunderbares Geldeinspargefühl, ein Objektiv das Spaß macht und eine echte Herausforderung für meine ruhige Hand ist und meine kleine Taschenpanasonic für den Alltag, die mir mein Kind bereitwillig zurück gab.
 
Die Wunderblume für Mio- leider lassen sich diese Magentafarbenden Blüten schlecht fotografieren, den Fotoapparat scheint diese krasse Farbe eher zu verschrecken...Da die Blüten immer nur Abend offen sind, ich um diese Zeit aber meist wieder nach Hause fahre, habe ich noch nie wirklich Bilder von der Wunderblume gemacht. Sie ist in meinem Garten auch eher ein Nebendarsteller. Dieses Jahr nur in dieser Farbe. Die Knolle kannst du einfach trocken lagern, nicht feucht sonst gibts Schimmel. Ich habe die Knollen von Dahlien und Wunderblume in einem Bett aus Sägespänen in einer offenen Kiste im Keller bei ca. 8 Grad überwintern lassen. Manchmal schrumpeln die Knollen dann zwar etwas, aber kurz bevor du sie wieder einpflanzt, kannst du sie etwas mit Wasser besprühen. Bevors dann endgültig in die Erde geht- 1 Stunde ins Wasserbad, ein paar Hornspäne dazu, eingraben und hoffen...

Sonntag, 8. August 2010

Mückenplage vom Feinsten

Nach ausdauerndem Regen sind sie nun doch im Garten angekommen, die Plagegeister schlechthin, die Mücken. Es ist schon fast kein Aufenthalt mehr möglich, überall schwirren sie rum und bevor man sich`s versieht... hier eine Beule, dort eine Beule... Kratz, Juck, Klatsch. Trotz Mückenspray keine Chance auf ungestörten Gartenaufenthalt, eine echte Invasion. Aber bei aller Plage, ein bisschen Gartenarbeit ist doch nötig und so war eigentlich Rasenkanten abstechen angesagt, kurzzeitig durch einen Regenguss vereitelt, begann ich dann doch noch das mittlere Beet zu bearbeiten und was der Rasenkantenverschönerung dienen sollte, endete in der gestalterischen Vollendung des Beetes.

vorher....
nachher....

Sonntag, 1. August 2010

Ein Tag im Sinne der (Garten)Kunst

Freitag, der 30.7.- ich hatte mir frei genommen, um endlich und kurz vor Ende doch noch die Werkausstellung der  von mir hoch geschätzen mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo in Berlin zu besuchen. Durch die Presse wußte ich ja schon, dass man Geduld haben musste, aber was uns dann erwartete, überstieg alle meine Vorstellungen... Ankunft um 10.00 Uhr- eine Schlange vorm Eingang der Ausstellung von ca. 150m ... na gut, nicht abschrecken lassen- anstellen, die anderen Kulturinteressierten stehen ja schließlich auch geduldig. Nach der ersten dreiviertel Stunde kommen wir zu einem Schild auf dem steht: Von hier aus ca. 4-6 Stunden Wartezeit.... das kann nicht sein, wir bewegen uns doch regelmäßig... dann nach einer weiteren Stunde- noch 50m vom Eingang- Stillstand- 1Stunde hoffnungsfrohes auf der Stelle stehen- von hier aus noch 3 Stunden Wartezeit tönte zwischenzeitlich eine nette Martin-Gropius-Bau-Animateurin, denn im Haus geht die Schlange schließlich weiter. Mittlerweile hatten wir geschlagene drei Stunden Dauerstehen hinter uns, selbst die fröhlichsten "Mitsteher" konnten uns nicht mehr zu irgendwelchem Optimismus inspirieren. Bei mir wuchs die Frage nach dem Sinn dieser Aktion, zumal man solche übervollen Ausstellungen ja schon kennt und "Hinz und Kunz" sich im Abstand von 30cm vor die Bilder positioniert und man selbst nichts mehr sieht... Der Frust wuchs sich zu einer handfesten Aggressionsattake aus und so half nur noch eins- Flucht!
Da es auf dieser Welt noch andere Künstler gab, die sicherlich auch ihren Beitrag zur Kunstgeschichte des 20. Jh beigetragen haben, aber bei weitem nicht so gehypt werden und man demzufolge nicht stehen muss wie damals in der DDR nach Bananen... fuhren wir zur Max Liebermann Villa an den Wannsnee um wenigstens für den Resttag noch ein positives Gefühl zu bekommen.  Hier gibts auch Bilder, einen schönern Garten- welch positver Nebeneffekt... und vor allen Dingen nicht so viele Menschen vor den Bildern.
Am Abend starteten wir einen weiteren Versuch in die Kahlo-Ausstellung zu gelangen aber die "Jünger" standen auch um 18.00 Uhr noch mit der Aussicht auf weitere drei Stunden... so bleibt also das ungeliebte Gefühl ein Vorhaben nicht umgesetzt zu haben... leider ohne Aussicht auf späteren Erfolg.