Samstag, 27. Februar 2016

Ruhet in Frieden...



Alljährlich zur Zeit des Rückschnittes wird ambitionierter Schollenbesitzerin ihr gärtnerisches Unvermögen bewusst. Schilder mit Namen, als einzige Erinnerung, verblieben in der Erde. Die Pflanze ist längst davongegangen....
Lebe wohl - Pfingstrose "Do Tell" du hieltest dich wacker inmitten üppiger Stauden. Einige Jahre konnte ich deine Versuche beobachten, dich gegen die umgebende Pflanzenpracht durchzusetzen, nun hast du den Kampf verloren...
Wo sind Primula x pubescens, Astrania majaor "White Giant"? Iris Barbata "Buvard" verließ mich ohne mir jemals ihre Schönheit zu offerieren. Einige moderne Rosen, falsch gepflanzt, fristen ihr Dasein mehr schlecht als recht gleich neben der Hainbuchenhecke. Die Taglilie, die einfach von der Glattblattaster "überwachsen" wird, das Geranium aus England, dass den Winter bei uns wohl doch nicht überstanden hat... Ich könnte die Reihe chancenloser Schönheiten und ihren Abgang in die ewigen Jagdgründe noch eine Weile fortsetzten. Aber welches Übel muss man eigentlich bekämpfen, möchte man nicht jedes Jahr auf`s Neue an seine Inkompetenz in Sachen Pflanzenaufmerksamkeit erinnert werden?



Ganz einfach, man kaufe nicht so viele Pflanzen! Ja leichter gesagt als getan. Ich glaube ich bin ein Pflanzenjäger. Ständig sehe ich neue Blümchen, die meinen Garten bereichern könnten und vor lauter Kauferei wird der Platz knapp und letztlich pflanzt man die erworbenen Schönheiten dann an Stellen die entweder nicht geeignet sind oder bei denen schon von vornherein der Platz zu knapp ist. Das Todesurteil und eigentlich müsste ich es wissen, nach 8 Jahren Gartendasein kann von Azubi schließlich nicht mehr die Rede sein. Fahrlässig geradezu, Ressourcenverschwendung, schändlicher Umgang mit Leben...ich gelobe Besserung! Werde also retten was zu retten ist. Zuerst die Schneeglöckchen, die irgendwann mal ganz vorn im Beet waren und wegen der regelmäßigen Beetvergrößerung mittlerweile ganz hinten sind. Mein Plan: Ich werde die Pflanzen mit Holzspießen markieren, dann finde ich sie wieder und kann sie bei Gelegenheit umsetzten. Guter Plan?
Ach ja kaufen werde ich trotzdem hier und da... ich habe Pflanzenbilder im Kopf und die will ich verwirklichen. :-) Vielleicht sollte ich die großen Horste so manch wohlgedeihender Staude teilen und in die Welt verteilen...schon ist wieder Platz im Garten.







Sonntag, 21. Februar 2016

Brombeertentakeln, matschige Taglilien oder der Beginn des Gartenjahres

So langsam wurde ich unruhig... die sozialen Netzwerke suggerierten Frühlingsbeginn in Form von Frühblüherbildern.





Also stand für mich fest, am 20.2. beginnt die Gartensaison. Mit Pfefferminztee, Bommelmütze und warmen Pullover bewaffnet, verlegte ich also mein Tätigkeitsfeld in den Garten und machte ich mich über die ersten Beete her. Erstaunlich schnell ging die Rückschnittarbeit, und mit sichtbarem Fortschritt der Tätigkeit wuchs proportional der Spaß an dieser Tätigkeit und die Aussicht auf einen erfreulich schönen Garten in diesem Jahr. Der Winter war hinsichtlich seiner allgemein zu erwartenden Auswirkungen bisher eher eine Enttäuschung. So richtig wollte Winterstimmung nicht aufkommen und ich ahnte, die Schnecken konnten sich in der Zwischenzeit vergnüglich vervielfachen und mit ihnen natürlich auch sämtliche anderen Gartenplagegeister. Also heißt es, wieder aufmerksam sein und frühzeitig eingreifen in die Population des Ungetiers. Der feuchte Winter verursachte an meinen immergrünen Taglilien ausgeprägtes Gammelverhalten. Die noch sichtbaren Fächer sind matschig und schwächeln. Ich habe die Fächer etwas runter geschnitten und die abgestorbenen Blätter beseitigt. Taglilien sind als allgemein widerstandsfähig bekannt, ich bin optimistisch, dass sie sich wieder erholen, um ein paar Lieblingssorten habe ich dennoch etwas Angst, ihr Verlust wäre sehr bedauerlich.


die Neuerbewerbungen "wohnen" im Kindergarten, im Hochbeet... so siehts dort aus...

Und dann war da noch die Brombeere... nach Beschnitt des ersten Gartenraumes kam wieder meine vernachlässigte Schmuddelecke (ja so was habe ich auch) ins Blickfeld. Im Herbst schon sah ich, dass die sich dort selbst angesiedelte Brombeere mal wieder ihre Triebe über die bestehenden Sträucher geworfen hatte. "Schneid ich im nächsten Frühjahr", dachte ich... Ha... nun hatte ich den Salat. Das Biest hatte seine Tentakel in der Zwischenzeit fröhlich in die Erde gerammt und dort für viele Abkömmlinge gesorgt. Strafe muss sein... und so artete der Rückschnitt in einen Kampf aus, bei dem ich eindeutig der Verlierer war. Zerfleischte Hände, Restwurzelbestände - verblieben in der Erde. Aber die Brombeere kennt meine Angriffslust nicht. Bei nächster Gelegenheit werde ich ihr zu Leibe rücken mit geborgter Manneskraft und schwerem Gerät. Jawoll!

ganz vorn am Zaun ist fertig ...;-)

Mittlerweile hatte es zu regnen begonnen. Ich verlegte also meine Saisonvorbereitungen in den Baumarkt und versorgte mich mit Rinderdung, Hornspänen, Kalk, neuen Handschuhen und einer funktionierenden Gartenschere, denn ohne funktionierende Basisausstattung will der ambitionierteste Garten nicht gedeihen. Juhu- neue Gartensaison du kannst kommen und am nächsten Wochenende, da gehe ich wieder in den Garten.