Freitag, 29. Januar 2010

Hoffnung

Dieser Winter scheint einfach nicht aufhören zu wollen, wer aber aufmerksam ist, wird erstes fröhliches Vogelgezwitscher von den noch verschneiten Baumkronen wahr nehmen. Vorbei die Stille der kalten Wintertage. Am 25. Januar wird in unserer Gegend Vogelhochzeit gefeiert. Ein ursprünglich vorchristlicher Brauch der in der Niederlausitz durch die Volksgruppe der Sorben gepflegt wird. Besonders in Kindergärten und Grundschulen wird die Vermählung des Vogelpaares nachgespielt. Die Kinder haben im Winter die Vögel gefüttert und dürfen nun an deren Hochzeit teilnehmen. Traditionell wird hierbei die Braut als Elster und der Bräutigam als Rabe dargestellt. Die Kinder sind als Vögel verkleidet oder tragen ihre niedersorbische Festtagstracht.  Das Fest wird mit Liedern und Tänzen begleitet, wer kennt nicht das Lied: "Ein Vogel wollte Hochzeit machen...". Tatsächlich gibt es Vogelarten z.B. die Amsel, die bereits im Februar mit dem Nisten beginnen. Fazit: Trotz Eiseskälte, bis -18 Grad, ständig neuem Schneegestöber und meterhohen Schneebergen wohin das Auge sieht.... der Frühling wird kommen!

Samstag, 23. Januar 2010

Der Pfarrgarten in Saxdorf

So findet man den Pfarrgarten Saxdorf. Man packe etwas Proviant in Form von belegten Broten und Getränken, am besten für einen ganzen Tag ein, vergewissere sich, dass eine Straßenkarte von Brandenburg oder ein zuverlässiges Navi an Bord des Gefährts ist und schlage sich dann durch Brandenburgs Wiesen, Felder, Alleen und Wälder in den südbrandenburgischen Elbe-Elster Kreis. Wenn das allgemein bekannte Vorurteil vom strukturschwachen Flächenland für die Region Cottbus zutreffen soll, dann ist es hier zumindest für den Außenstehenden, erst recht vorbei mit Besiedlungsdichte und dem wirtschaftlichem Aufschwung. Saxdorf liegt in der Nähe von Bad Liebenwerda, einem beschaulichen Kurort, im Kreis Uebigau- Wahrenbrück ca. 2,15h Autostunden von Berlin oder 1,5h von Dresden entfernt. Für Kenner ist der Pfarrgarten Saxdorf ein Juwel der ländlichen Gartenkultur und Veranstaltungsort verschiedener Kulturevents. Da kommt es schon mal vor, dass anlässlich des Tages der offenen Gartentür, dem Rosenfest im Juni oder dem Bambusfest im August, die angereisten Gartenfreunde aus nah und fern die dörflichen Straßen mit ihren abgeparkten Autos füllen und die dörfliche Ruhe durcheinander bringen.


Der Garten hat mittlerweile eine vierzigjährige Geschichte, die man am besten in inspirierenden Gesprächen mit den Gartenenthusiasten, dem Maler und Grafiker Hanspeter Behtke und dem Pfarrer Karl-Heinrich Zahn führen kann. Darüber hinaus verfügt man hier über ein profundes Gartenwissen, dass bei mir als Anfänger auf jeden Fall Eindruck macht.  Im letzten Jahr war ich zweimal in Saxdorf und jedes Mal hatte ich das Vergnügen netter Gespräche. So hörte ich auch hier, wie inspirierend das Werk von Karl Foerster aus Potsdam (über den ich ja schon an früherer Stelle schrieb) für die Gartengestaltung und Pflege in Saxdorf ist. Irgendwie spannend, wenn man plötzlich die Erkenntnis darüber bekommt, woher die Gartenkenner ihr Wissen haben und dass es in Form von Büchern ja auch mir zur Verfügung steht.
Im Saxdorfer Garten findet man unter anderem viele verschiedene, auch historische Rosensorten, die dem Garten besonders im Juni eine wunderbare Atmosphäre und einen unwiderstehlichen Duft verleihen. Leider hatte der Frost des Winters 2008/09 einigen Rosen so zugesetzt, dass diese im letzten Sommer mit Regeneration zu tun hatten. Ich war trotzdem begeistert, wußte ja schließlich nicht wie es die anderen Jahre so aussah.


Bei meinem zweiten Besuch Mitte Juli war die Hauptblüte der Rosen dann fast vorbei, dafür konnten wir uns nun an dem ganzen Repertoire von sommerblühenden Stauden, Zwiebeln und Einjährigen erfreuen. Trotz schlechten Wetters hatten Taglilien, der im Regen besonders würzig duftende Phlox, Lilien, die Dahlien, die Montbretien..., ihren farbenfrohen Auftritt.


Der Garten ist so angelegt, dass verschiedene Gartenräume in einer Abfolge entstehen und diese durch verschlungene Pfade erschlossen werden können. Überall findet man Sitzgelegenheiten, Plastiken, und großformatige Natursteinblöcke (zu denen es natürlich auch eine Geschichte gibt).  Der Garten ist geprägt durch die Vielfalt der Gehölze, Gräser und Stauden... ein typischer Bauerngarten. Einige Gehölze sind in Form geschnitten und geben dem Garten damit gliedernde Ruhe-und Ordnungspunkte. Für den Besuch sollte man mit Anfahrt schon einen ganzen Tag einplanen aber dafür spürt man dann die Ruhe der Natur und den Frieden der mittelalterlichen Dorfkirche, ein Tag wunderbar für die Seele und interessant für das leidenschaftliche Gärtnerherz.

Sonntag, 17. Januar 2010

Schnee, Schnee... Schnee

Langsam ist es nun wirklich genug, es liegt Schnee wo man nur hin sieht, ungefähr 50 cm im Garten und das nun schon seit mehr als vierzehn Tagen. Da helfen auch die aktuellen Zeitschriften nicht, die jetzt positive Frühlingsaufbruchstimmung in Form von Artikeln über die geliebten Frühjahrsblüher Krokus und Schneeglöckchen bringen, uns erklären welche Sträucher wir bald beschneiden dürfen und darauf hinweisen, wie wir demnächst mit Sauzahn oder Grubber bewaffnet über den derzeit noch gefrorenen Boden unserer Staudenbeete ziehen werden. Oh fröhliche Zuversicht auf ein wenig Grün unter unseren Füßen, schönste Aussichten mit derzeit wenig Hoffnung auf Realisierung. Statt dessen vertreibe ich mir die Zeit nun mit Blumensamen- und Staudenbestellungen.


Für den Blumensamen habe ich eine Sämerei mit dem Namen "Samentraum Gassmann" gefunden, die eine sehr schöne Auswahl bei nicht nur 1jahrigen Blumen anbietet. Blumensamen bestellen ist ja derzeit sowieso an der Reihe, zeitiges Bestellen sichert guten Samen, aber Stauden bestellen bei dem Wetter...?
Vermutlich fassen sich die Staudengärtner auf Grund meiner frühzeitigen Bestellungen an den Kopf, wer bestellt den im Januar? So habe ich aber die Hoffnung, dass die von mir favorisierten Hemerocallis auch vorhanden sind und im Frühjahr sicher eintreffen werden. Für die Taglilien habe ich den "Tagliliengarten Baumgartner" entdeckt, der für meine Begriffe eine sensationelle Vielfalt sowohl hinsichtlich der Sorten und Farben als auch der Preisklassen anbietet.  Leider ist mir nach Versand meiner Bestellung aufgefallen, dass das in meiner Phantasie beplante Beet ja noch gar nicht vorhanden ist... also Spaten "scharf machen" und nichts wie los, das Beet abstechen und vorbereiten für meine zarten Pflänzchen... allerdings erst wenn sich der Frost verzogen hat, aber wann ist das nur?

Samstag, 9. Januar 2010

Überraschung

Was für eine schöne Überraschung, meine erste "externe" Leserin hat mir einen Kommentar hinterlassen! Danke Cinzia und einen Gruß mit einem Foto von einer meiner Lieblings-Geranium Gracile- Hybride "Sirak"für dich.

Sonntag, 3. Januar 2010

...Weißes 2010

Ein glückliches, gesundes und friedliches neues Jahr wünsche ich allen Gartenliebhabern, interessierten Lesern, meinen Verwandten und Freunden. Alles Gute für euch!


Ja Schwesterherz, der Goethepark mit "Hexenhaus" ich war gespannt ob du`s erkennst...:-)

Neuschnee

Flockenflaum zum ersten Mal zu prägen
mit des Schuhs geheimnisvoller Spur,
einen ersten schmalen Pfad zu schrägen
durch des Schneefelds jungfräuliche Flur -

Kindisch ist und köstlich solch Beginnen,
wenn der Wald dir um die Stirne rauscht
oder mit bestrahlten Gletscherzinnen
deine Seele leuchtende Grüße tauscht.

Christian Morgenstern (1871-1914)