Samstag, 26. Dezember 2009

Besinnliche Weihnachten

Ein wunderschönes, ruhiges Weihnachtsfest mit viel Liebe, gutem Essen, Zeit für die Gartenplanung oder alles Andere für das man sonst keine Zeit hat.

Sitze jetzt seit geschlagenen sieben Stunden auf der Couch und fühl mich ziemlich gut dabei!
Die vereisten Kiefernnadeln sind derzeit leider nicht so zu finden... das ist eine Erinnerung aus dem letzten Winter. (heute waren +10 Grad und Sturm) Eine Brandenburgische Kiefer haben wir aber dennoch: als Weihnachtsbaum in unserem Wohnzimmer...! Eine sehr individuelle Ästhetik, klare Geschmackssache... Nächstes Jahr wird es hoffentlich wieder ein Klassiker- Nordmanntanne und Co.
Hauptereignisse am 1. Weihnachtsfeiertag: zu den Verwandten schleppen und dann Essen, Essen und nochmals Essen....(es gab Gänsebrust, Obstsalat, Stolle, Quarktorte...) Wieder zu Hause (und gefühlte 3 Kilo schwerer), hatte ich endlich mal genügend Zeit die Fotos für das Gartenalbum 2009 einzukleben- die Weihnachtsfeiertage haben eben auch ihr Gutes!

Samstag, 19. Dezember 2009

"Garten in den Wiesen"- bei Cottbus


Die ersten Eindrücke als Auftakt einer keimenden Leidenschaft können für die weitere Entwicklung manchmal entscheidend sein, so auch für mich.
Schau-, Sichtungs- und (für mich) Lehrgarten in Sachen Geranium (Storchenschnabel), Hosta (Funkien), Astern und Hemerocallis (Taglilien) sowie verschiedener Gräser, Inspirationsquelle für die Gartengestaltung und "Mutterort" einiger meiner eigenen Pflanzen ist der "Garten in den Wiesen" in der Nähe von Cottbus.
Mein Beruf bringt es manchmal mit sich, dass man interessante Leute kennenlernt, deren besondere Hinwendungen außerhalb ihres Berufes erst richtig erkennbar werden, wenn man selbst deren Leidenschaft teilt.
So auch in diesem Fall, vielleicht hätte sich meine Begeisterung für meinen eigenen Garten, für die Schönheit vieler Pflanzen niemals so entwickelt, wenn es nicht schon vor dem Kauf meines eigenen Gartens die berufliche Bekanntschaft mit dem Landschaftsarchitekten H. Engelmann gegeben hätte.
Als privaten Rückzugsort haben sich H. Engelmann und seine Frau einen ca.2500 qm großen Garten mit Wohnhaus angelegt und pflegen dort Ihre Liebe, insbesondere zu Galanthus (Schneeglöckchen), Hemerocallis, Hosta und Geranium.

...der Garten in den Wiesen im Juni 2008

Der Garten fügt sich sehr schön in die dörfliche Umgebung ein. Die Geländehöhen sind so modelliert worden, dass verschiedene, thematisierte Gartenbereiche entstehen. Die Bepflanzungen wurden in natürlich wirkenden, geschwungenen Beeten angelegt, die die Länge des Gartens begleiten.  Am Ende des Gartens steht eine uralte Eiche, die den Kirchturm des Ortes ins Bild setzt und den Garten räumlich abschließt. Sehr ländlich- sehr schön! Den Garten besuchte ich erstmalig  zum "Tag der offenen Gartentür", 2008. Es war der erste "fremde" Garten den ich mir anschaute- und was ich da sah, setzte bei mir Maßstäbe. Insbesondere beeindruckt war ich damals vom "astrein" gepflegten Rasen und den zu dieser Zeit üppig blühenden Geraniumpflanzen, die mir bis dahin als Art noch völlig fremd waren.
Mittlerweile sind ca.18 verschiedene Geraniumsorten auch in meinem Garten zu Hause. Die Sammelleidenschaft hat also auch mich gepackt, da die verschiedenen Sorten meist sehr pflegeleicht und ihre Blüten und Blätter so verschieden, wie einmalig sind.

...auch im Herbst 2009 eine Augenweide

Da die "Gartenbesessenen" in meiner Bekanntschaft eher bescheiden gesät sind, bin ich dankbar für diese Bekanntschaft und den damit verbundenen Austausch von Ablegern und unerschöpflichem Gartenwissen.

Der Garten kann jährlich zum "Tag der offenen Gartentür" besucht werden.

Eiskalt

Wir haben seit vorgestern den ersten ernst zu nehmenden Schnee und dazu noch 14 Grad unter Null, da kann man nur zu Hause in der warmen Wohnung bleiben, hoffen dass alle Pflanzen im Garten die Eiseskälte überstehen und im Internet nach Stauden fürs nächste Jahr forschen. Meine Favoriten derzeit: Hemerocallis (Taglilien) in Rosa, Lila und Weißtönen- Schön!

Eine meiner ersten Taglilien-Errungenschaften des letzten Jahres, namenlos in einer Gärtnerei der Gegend erstanden. Wer kennt ihren Namen, vielleicht "White Temptation"?

Sonntag, 13. Dezember 2009

"Karl Foerster Garten" in Potsdam Bormin

Da in meinem Garten nun definitiv nichts mehr los ist, möchte ich in der nächsten Zeit einige Gärten vorstellen, die ich bereits besucht habe und die auf jeden Fall eine Reise wert sind.
Nun ist ja Brandenburg bis auf wenige Highligths nicht gerade berühmt für seine ausgeprägte Kulturlandschaft und Gartenkultur sondern wird eher mit Tagebau, Kiefernwäldern, Einwohnerschwund und dem Land das um Berlin herum ist assoziiert. Aber weit gefehlt, auch Brandenburg hat was zu bieten, man muss zwar etwas fahren, um an die Perlen der Gartenschönheiten zu gelangen, aber es gibt sie. Für meine persönliche "Gartenpersönlichkeitsentwicklung" war eine Zeitschrift, die vierteljährlich erscheinende "Traumgärten" verantwortlich. In der ersten, von mir für teuer Geld erstandenen Ausgabe 1/2008 (da hatte ich meinen Garten gerade erst einen Monat und wie schon gesagt, so gar keine Ahnung...), wurde der Karl Foerster Garten in Potsdam Bormin vorgestellt. Es gab da ein Bild von einem Weg an dem sich die blühende Schneeballhortensie "Annabelle" befand. Dieses Foto kam der Vorstellung meines eigenen Traumgartens sehr nahe und ich beschloss, bei nächster Gelegenheit nach Potsdam zu reisen und die Hortensie nebst mir damals noch unbekannten Karl Foerster anzusehen. Diese Gelegenheit ergab sich dann Ende Juni 2008 als meine ebenfalls gartenbegeisterte Schwester zum Besuch aufschlug und ich endlich jemanden hatte, der mit mir Blümchen anschaut und gleichermaßen begeistert ist wie ich. Nun hatte ich ja bis auf einige Ausnahmen noch nie einen wirklich gestalteten Garten gesehen, ich denke Karl Foerster hat nicht zu Unrecht den Spruch geprägt: "Die meisten Gärten sind Dokumente der Andachtslosigkeit, mit denen das Leben gelebt wird", wenn man in die Vorgärten der heute üblichen "netten" Einfamilienhaussiedlungen schaut. Um so mehr war ich überrascht von dieser Anlage, insbesondere die Pflanzenvielfalt, der Senkgarten und die darin angewandten Gestaltungsmittel waren für mich eine Offenbarung und prägend für meinen eigenen Anspruch. Leider ist das Wissen von Gartengestaltern (insbesondere das des Karl Foerster) zu komplex, um es in der Kürze der Zeit erfassen und selbst umsetzten zu können....Dennoch hat Karl Foerster uns eine Menge wunderbarer  Bücher hinterlassen, denen man sowohl Lebensweisheiten als auch Gärtnerisches entnehmen kann und die eine ungemeine Bereicherung für das Gärtnerwissen darstellen. Mittlerweile nutze ich jeden Potsdamaufenthalt auch für einen "Abstecher" zum Foerstergarten. Es ist bemerkenswert, wie er sich im Jahresverlauf verändert, wie immer andere Pflanzen ihren "Auftritt" haben, der Garten nie wirklich eine Blühpause einlegt oder an Reiz verliert. Selbst der Frühlingsweg, der seine Saison ja bekanntlich nur im Frühling hat, wirkt durch die raumbegrenzenden Sträucher und Bäume und die verschiedenen Blattstrukturen der Pflanzen auch im Sommer interessant. Meinen letzten Besuch in diesem Jahr absolvierte ich mit meiner Freundin Katrin Ende September 2009 um ihr zu zeigen, dass man auch mit Schattensituationen schöne Gartenräume gestalten kann.

Da Karl Foerster Staudengärtner und Züchter war und schon zu seiner Schaffenszeit neben seinem Haus eine Gärtnerei betrieb ist es nicht verwunderlich, dass es neben dem Garten auch eine große Staudengärtnerei gibt, in der man das vorher Gesehene dann auch käuflich erwerben kann. Ein "Elorado" für Gartenfreunde, ein Desaster fürs Portomonaise...
Katrin und ich sind seitdem reicher um verschiedene Sorten Geranium, Katzenminze, Rittersporn, Rudbeckia, Taglilien, Japansegge, Phlox und einer Menge Gartengestaltungsmotivation für den eigenen Garten.
Der Garten kann täglich von 9.00 Uhr bis zur Dunkelheit besucht werden.

Sonntag, 6. Dezember 2009

Zeit für einen bildlichen Vergleich

Was ist passiert, seit dem Beginn meiner Gartenleidenschaft bzw. in der letzten Gartensaison im hinteren Teil des Gartens....

Bilder oben links Mai/ Juni 2008, alle anderen im Jahresverlauf 2009

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Verkehrte Welt

Bei der letzten Garteninspektion war ich einigermaßen überrascht, die ersten Schneeglöckchen blühen...
Verschiedene Frühjahrsblüher, die definitiv in den März gehören, strecken neugierig ihre Blattspitzen aus dem Boden, als könnten sie (so wie ich auch) den Beginn der nächsten Gartensaison nicht abwarten.
Einigermaßen beunruhigt habe ich mich gleich über diverse Gartenforen im Internet hergemacht und in panischer Angst, um mein geplantes Blühspektakel im nächsten Jahr, mit den Auswirkungen dieses Phänomens beschäftigt. Mittlerweile bin ich etwas beruhigt denn ich weiß nun, dass die Zwiebeln auf Grund der unnormalen Novemberwärme zwar lostreiben, aber ihr Wachstum bei Kälte (und die haben wir seit gestern, ist ja schließlich auch Dezember...) einstellen und dann artig auf IHRE Jahreszeit warten. Hoffen wir, dass es stimmt was so geschrieben wird. Vielleicht werde ich vorsichthalber etwas Tannenreisig über die Triebe legen... man kann ja nie wissen.

Sonntag, 22. November 2009

Die Gestaltungs- und Namensproblematik

Ich überlege im Moment, wie man die einzelnen Gartenteile charakterisieren könnte, sprich welchen Namen ich ihnen gebe, denn das tut ja wohl der ambitionierte Gärtner... zumindest in Büchern und Zeitschriften.
Da wäre der hintere Gartenteil, dieser ist in geschwungenen Linien angelegt... So ein "freies" Beet zu gestalten ist gar nicht so einfach. An diesem Beet (drittes Bild) und seiner Form" doktere" ich jetzt schon ewig rum. Erst sah es aus wie eine Slipeinlage (sagt die Familie und lacht sich tot...) dann wurde es eine Banane und der neuste Stand (hier noch nicht sichtbar) ist eine merkwürdige "Eierei" ohne Rücksicht auf die Umgebung. So wird es wohl noch dauern bis das Beet perfekt ist und ich zufrieden bin. Zurück zum Namen dieses Gartenraumes, villeicht sollte ich ihn "Schattengarten" nennen, weil hier einige Bäume stehen und die Flächen, zumindest im Vergleich zum restlichen Garten, am meisten im Schatten stehen.
Der Fachmann würde in diesem Fall jedoch von lichtem Schatten bzw. Teilschatten sprechen, was die Sache dann also doch nicht im Kern trifft. Farblich, jahreszeitlich oder typologisch bin ich hier auch nicht eingeschränkt, so dass er also auch nicht "Gräsergarten", "Frühlingsgarten" oder "Weißer Garten" heißen kann... Hat also jemand einen Namen?
Ich habe mit dem gerade beschriebenen Gartenteil auf der Suche nach meinem ganz persönlichen Stil bereits im ersten Jahr angefangen und arbeite mich jetzt Schritt für Schritt nach vorn (zum Tor).
Der Garten hat übrigens eine Größe von ca. 17(Breite)x70m(Länge).

Der zweite Teil ist der formale Bereich, hier lebt sich meine architektonische Ambition vom rechtem Winkel aus. Ursprünglich sollte es auch in diesem Bereich mit Dynamik und Schwung zugehen, aber dann holte mich mein Bedürfnis nach Struktur und Ordnung ein und nun gibt es hier zwei U-förmige Beete die einen recht großes "Rasenrechteck" einrahmen. Auf Grund der bereits vorhandenen Situation gibt es keine Mitte bzw. keine Symmetrie. Mein Projekt hier ist noch ein weiteres rechtwinkliges Beet auf der jetzigen Rasenfläche von 5m x1,60m, dass asymmetrisch zur nicht vorhandenen Symmetrieachse (versteht das noch jeder....?) angeordnet ist, um den großen Raum etwas zu verkleinern und Platz für neue Pflanzen zu schaffen. Wie war das mit dem Namen, auch hier steht die Frage, auch hier gibt es keine besondere Charakteristik.
Das Projekt 2010 wird ein "Gelber Garten", wenigstens den Namen kenne ich schon. Ich habe festgestellt, dass  Gelb nicht besonders mit Rosa, Lila, Blau und Weiß korrespondiert,  die Blüten und ihre Farben wirken dann etwas schmutzig und konkurrieren miteinander. Mein farbliches Feingefühl ist empfindlich gestört und so werde ich einen neuen Gartenraum den gelben, orangen und roten, feurigen Blüten widmen. Die "romantische" Farbgruppe bleibt den bereits gestalteten Gartenbereichen vorbehalten.



Sonntag, 15. November 2009

Dunkler November ? - ein Irrtum!

Erst kürzlich war ich ja wegen des Wetters schwer deprimiert und die Aussicht auf vier lange dunkle Monate ohne meinen Garten sorgte für tiefgründige Traurigkeit. Was aber darf ich feststellen, auch der November hat seine schönen Seiten. Die Sonne scheint bei 13 Grad und ich habe endlich Zeit die Kanten der Beete abzustechen, im Campingsessel Bestandsaufnahme zu machen, meine Beetplanung zumindest ansatzweise, doch schon in diesem Jahr in die Tat umzusetzen und mich einfach bei Tee und Lebkuchenherzen über das Wetter und meinen Garten zu freuen. Ich finde es sehr erstaunlich, wie sich die Wahrnehmung der verschiedenen Jahreszeiten verändert wenn man einen Garten hat. Offensichtlich hat das Gartenjahr doch 12 Monate!
Vorgestern habe ich meinem Rasen letztmalig in diesem Jahr die "Haare" geschnitten, so dass der Garten jetzt sehr sauber und ordentlich aussieht. Das Positive daran ist, dass gleichzeitig auch das Laub gehäkselt wird und man das Ganze gut kompostieren kann. Es ist erstaunlich wie ich im Laufe meiner ersten vollständigen Gartensaison auch die Liebe zu Pflanzen entdeckt habe, die für mich vorher völlig unzumutbar waren. Das wäre zum Beispiel die Schwertlilie (Bartiris), die mich an meine Kindheit im Altbau und den Minivorgarten von Frau H. im Hinterhof unseres Mietshauses erinnert. Diese Pflanze, damals ausschließlich in lila, fand ich als Kind so hässlich, ich konnte gar nicht verstehen, warum man so etwas hegt und pflegt. Jetzt habe ich sie selbst im Garten und kann besonders der Blattstruktur eine Menge abgewinnen.
Ebenso erging es mir mit Gartenchrysanthemen, mittlerweile sind es für mich die erstrebenswerten Saisonverlängerer der Gartenzeit. Leider habe ich im Moment selbst nur eine Sorte im Altbestand, die wie es scheint, in der Vergangenheit von Nachbar zu Nachbar über die Gartenzäune gereicht worden ist, überall in den Nachbargärten blüht die selbe Sorte.
Fremd waren für mich auch Gräser im Garten. Als ich letzten Herbst eine Ladung von zehn Töpfen Chinaschilf "Silberspinne" bekam, die vorher einen Messestand als Dekoration schmückten, war ich völlig überfordert. Wohin damit? Gut, dass ich sie eingepflanzt habe, mittlerweile gehören Gräser zum festen Bestandteil meiner Gartengestaltung und besonders jetzt im Herbst, spielen sie ihre ganzen Reize aus. Karl Foerster, der große Staudengärtner, Bücherschreiber und Philosoph aus Potsdam/ Bormin sagte dazu einmal: "Gras ist das Haar der Mutter Erde." Recht hat er! Der Spruch geht noch weiter... Diese und andere Weisheiten von Karl Foerster, dessen Bücher ich derzeit lese, findet man hier.

Freitag, 13. November 2009

Tipp

Tolle Webseite mit superschönen Fotos vom niederländischen Landschaftsarchitekten Piet Oudolf.
Unbedingt anschauen, macht neidisch und Lust auf mehr...

Sonntag, 8. November 2009

Dunkler November

 
Erinnerung...


Ich bin sehr froh über meine vielen (1341) Bilder vom blühenden Garten der letzten Gartensaison.
So komme ich vielleicht mit Erinnerung und Sehnsucht über den Winter. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich nur triste Dunkelheit. Die Bäume haben mittlerweile fast alle ihrer Blätter verloren, es ist kalt, feucht und windig und statt voller "Gartenglück" durch den Garten zu streifen, sitze ich zu Hause in der warmen Wohnung und warte schon jetzt, mit einer Tasse Tee in der Hand, auf den kommenden Frühling.
Die Dahlienknollen sind bereits seit zwei Wochen aus der Erde, gesäubert, beschriftet und eingelagert.
Meine Arbeiten im Garten beschränken sich jetzt neben dem Tulpenzwiebeln "versenken" auf harken, harken, nochmals (Blätter) harken, abgeblühte Stauden abschneiden und eine Bestandsaufnahme meiner vielen verschiedenen Pflanzen für eventuelle Umpflanzungen im nächsten Jahr machen. Leider hält man es jetzt auf Grund der Kälte nicht mehr so lange im Garten aus, spätestens nach zwei Stunden muss ich in die Wärme flüchten.... da lobe ich mir doch den Garten mit Hausanbindung...
Hätte ich nur geahnt, dass mich die Gartenleidenschaft so packen würde, dann hätte ich sicher gleich nach einem Grundstück mit Haus oder zumindest bebaubar, Ausschau gehalten aber woher sollte ich das denn wissen? Jetzt habe ich einen wunderbaren Garten im Außenbereich/ Landschaftsschutzgebiet und kalte Füße... ;)
Die Planung (neue Beete und vielleicht auch ein neues Sommerhaus?) für das nächste Jahr habe ich bereits abgeschlossen. Was mache nun ich also den Rest des Herbstes und im Winter? Vermutlich wird meine Gartenbuchbibliothek wiederum ins Unermessliche wachsen und der "gemeine" Buchhändler sich vor Freude die Hände reiben....
Jetzt wo alle Stauden, Dahlien und Einjährigen im Winterschlaf bzw. ganz verschwunden sind, hat man ein völlig verändertes Raumgefühl im Garten, alles scheint viel größer... gut, dass noch ein paar Sträucher und Gräser zu sehen sind. Meine Fotoleidenschaft hat mit dem Ende der Vegetationsperiode auch eine jähe Unterbrechung gefunden. Dabei sollte ich vielleicht gerade jetzt nochmals eine fotografische Bestandsaufnahme machen. Aber welcher Fotoapparat macht bei der  Finsternis vernünftige Fotos?

Sonntag, 1. November 2009

Kurzurlaub an der Ostsee

Manchmal muss man bekanntlich auch mal raus aus dem steten Umfeld, um Neues zu erleben und dann was berichten zu können. Also nutzten wir die letzten milden Herbsttage, um ein paar fröhliche Tage an der Ostsee, in Boltenhagen zu verbringen. Neben dem sofort einsetzenden Erholungseffekt für das gestresste Gemüt machte ich auch ein paar überraschende Entdeckungen hinsichtlich wunderbarer Orte, an denen die Seele verweilt und die mir noch lange, auf Grund der Kürze unserers Besuches, in sehnsüchtiger Erinnerung bleiben werden. Dass diese Orte direkt oder indirekt etwas mit Garten bzw. gärtnern zu tun haben, ist wohl nicht verwunderlich....
Wer zufällig mal in der Gegend ist, sollte sich das Schloss Bothmer in Klütz, insbesondere seinen Park und die Festonallee nicht entgehen lassen. Was für ein überwältigendes Landschaftserlebniss, wenn man (in unserem Fall überraschenderweise) in die links und rechts von höher stehenden, geschnittenen Linden begleitete Allee einfährt und am Ende, hinter einem Hügel, zuerst nur der Dreiecksgiebel über dem Eingang des Schlosses sichtbar wird.  Die Eingangssituation wird immer klarer, je näher man dem Schloss kommt, für mich ein Meisterwerk der Symmetrie. Sofort fühlt man sich in die wunderbare Welt  kindlicher Märchenphantasien zurückversetzt.
Klütz war in diesem Jahr Außenstandort der BUGA in Schwerin. Im Schloss wurden hier z. B. Konzerte veranstaltet.


Eine weitere Überraschung in Klütz war eine kleine Staudengärtnerei. In einer Boltenhagener Infobroschüre hatte ich darüber gelesen und schon so ganz intern für mich beschlossen, da muss ich hin. Also früh vor dem Aufstehen das morgendliche Brötchen holen mit einem Besuch im 4km entfernten Klütz verbinden. Die Familie schläft ja noch.... Vermutlich war ich an diesem Morgen die erste Besucherin. Eigentlich hatte ich für dieses Jahr schon mit dem Kauf- und Pflanzprojekt abgeschlossen. Aber anfällig wie wir Frauen nun mal sind, wenn die Atmosphäre und das Angebot stimmt, setzt der Verstand aus. Und die Atmosphäre war mehr als ansprechend. Morgensonne, Rauhreif, Vogelgezwitscher, Katze läuft über den Weg.... In einem denkmalgeschützten Hof und dem dahinter liegenden ca. 1000 qm Garten präsentieren zwei junge Frauen ihre Liebe zu Stauden, Gräsern und allerlei anderen Pflanzen. Die Töpfe sind hier nicht wie in anderen Staudengärtnereien in "Reih und Glied" gestellt, sondern in den Kontext eines Bauerngartens integriert. Wie muss dieser Garten nur im Sommer aussehen, wenn alles blüht... Beim Besuch fühlt man sich wie bei einer Expedition, auf der Suche nach besonderen Exemplaren. Das regt natürlich die Ur- und damit auch die Kaufinstinkte an. Ich fand dann auf die Schnelle (eigentlich wollte ich ja Brötchen kaufen) ein Diamantgras (mal sehen ob es über den Winter kommt), Feinstrahlastern und eine Waagerechte Herbst-Aster (auf die ich sowieso scharf war), die mir dort allerdings als Myrten-Aster verkauft wurde.

Die Familie bekam dann übrigens doch noch ihre Frühstücksbrötchen und ich war wieder um eine fröhliche Erinnerung und drei Pflanzen reicher.


Dienstag, 20. Oktober 2009

Dahlien

                         "Franz Kafka"... wurde "der Prozess" gemacht

Nun ist es also passiert... Heut Nacht gab es den ersten Frost und das haben meine Dahlien dann doch nicht verkraftet. Wie gut das ich heute Gartentag hatte, so konnte ich das Elend gleich aufräumen, die Knollen ausgraben und einlagern. Bei 15 Knollen ein ganz ordentlicher Aufwand von 1.5 h.
Jetzt müssen sie erst einmal trocknen, dann werde ich sie wohl mit nach Hause in den Keller nehmen, damit sie frostfrei überwintern können.
Die Dahlie ist für mich die Bauerngartenblume schlechthin, sie ist farbenfroh und eigentlich ganz anspruchslos. Dazu kommt, dass sie von Anfang Juli bis Ende Oktober durchblüht, vorausgesetzt man schneidet das Verblühte regelmäßig ab, hat durchlässigen Boden und viel Sonne. Hier in Brandenburg
gibt es also beste Voraussetzungen. Fährt man durch die Dörfer sieht man sie oft, in vielen Sorten, Farben und Formen- wunderschön.
Meine Dahlien habe ich schon im letzten Herbst  in einer Dahliengärtnerei in Türkendorf, einem Ort in der Nähe von Cottbus, ausgewählt. Dort gibt es ein  Dahlienfeld mit vielen verschieden Sorten und man kann in Ruhe durch die Blumenpracht streifen und sich Knollen für das nächste Jahr aussuchen und bestellen. Im letzten Jahr waren das für mich die weiße, Dekorative Dahlie "Eveline", die Kaktus-Dahlie "My Love", die Pompon-Dahlie "Franz Kafka"(mein Favorit da sie über die gesamte Saison mehr als reichblühend ist), dann "Lilac-Time" eine sehr hohe, lila Dekorative Dahlie sowie eine weitere lila Kaktus-Dahlie. Die Knollen waren so gesund und kräftig, dass sie über die Saison den doppelten bis dreifachen Umfang bekommen haben und ich sie wohl im nächsten Frühjahr teilen werde.

                                 Da standen sie noch in voller Blüte...

Natürlich habe ich auch dieses Jahr schon meine Auswahl für 2010 getroffen. Im nächsten Jahr kommen  rote und orange Dahlien dazu, die ich in gelb-rotes Beet pflanzen will. Nun warte ich auf den kommenden März, wenn der Anruf zur Abholung kommt und ich mit viel zu vielen Knollen von Türkendorf in meinen "viel zu kleinen" Garten fahre.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Was für ein Wetter...


Der formale, mittlere Teil des Gartens


Es ist Herbst und die Gänse ziehen unter lautem Geschrei davon

Seit über einer Woche warte ich nun auf einen Sonnenstrahl, aber nichts... Regen, Regen nochmals Regen... Weit und breit nichts zu sehen vom "goldenen" Herbst. Statt dessen lassen die Herbstastern vom vielen Regen die Köpfe hängen, die Hosta sind schon gelb, die Blüten der Fetthenne haben sich vom Rot in ein kräftiges Purpur verwandelt,
die Gräser haben ihr Finale, nur die Dahlien tun so als wollten Sie diesmal "durchmachen". Letzte Woche haben wir ausgiebig in der Baumschule vor Ort zugeschlagen und Sträucher für eine "bunte" Hecke gekauft. Im wahrsten Sinne des Wortes machen Pfaffenhüttchen, Perückstrauch, panaschierter Hartriegel, Ahorn, Schönfrucht und Schneeball nun einen herbstlich bunten Eindruck entlang des Zaunes zum Nachbargarten. Mit meiner Hecken-Pflanz-Aktion habe ich endlich begonnen auch die vordere Hälfte des Gartens zu gestalten. Leider macht mir das Wetter immer wieder einen "Strich" durch die Rechnung, so dass ich wohl bis zum nächsten Frühjahr mit dem Anlegen weiterer Beete warten muss. Die Tulpenzwiebeln sind auch noch nicht in den Boden versenkt, aber das hat ja auch noch Zeit bis Mitte November.


Mein farbenfrohes Herbsasternsortiment ist jetzt noch einmal durch eine großzügige Schenkung erweitert worden. Besonders auf die dunkellila Aster
(Ditte rechts unten) freue ich mich und bin gespannt auf die nächste Blühsaison- Danke H.E.


Irgendwie finde ich es sehr traurig, dass das Gartenjahr ein so jähes Ende gefunden hat. Ist man jetzt im Garten unterwegs, wird es schon ganz schön kalt und ungemütlich. Schade das wir dort nicht wohnen dürfen... zu gern würde ich die Natur und den Garten in "Vollzeit" genießen. Dann könnte ich auch zwischendurch schnell mal ein paar Stauden "ausputzen", den Rasen harken, die Dahlienknollen ausgraben, Walnüsse aufsammeln und mich einfach ein wenig an der Schönheit der Pflanzen und vor allem der Ruhe (ohne Telefon) erfreuen.
So muss jeder Gartenbesuch geplant sein, bei meinem Job derzeit keine leichte Angelegenheit, bin ich endlich fertig mit der Arbeit, ist es fast schon dunkel und demzufolge zu spät... aber Dienstag, da habe ich Urlaub... da ist Gartentag... und niemand wird mich aufhalten!


Auch wenn es regnet sind die Farben des Herbstes wunderbar-
im hinteren, frei gestalteten Teil des Gartens.


Die neue "bunte" Hecke in der vorderen Hälfte des Gartens


Sonntag, 4. Oktober 2009

Herbst 2008 und 2009




Mittlerweile habe ich ein ganzes Gartenjahr hinter mir, habe den Winter, Frühling und Sommer erlebt und bin gerade mitten drin im Herbst, der mir dieses Jahr sehr mild, trocken und lange erscheint. Eigentlich waren doch Anfang Oktober schon die meisten farbenfrohen Blätter von den Ahornbäumen vor unserem Küchenfenster heruntergefallen...?
Um so besser, der Herbst im Garten ist phantastisch und bunt, erst jetzt entfaltet sich die volle Pracht der Farben und Pflanzen und ich habe den Herbst aus gärtnerischer Sicht umgehend zu meiner Lieblingsjahreszeit erklärt. Ich bin begeistert von den Gräsern, die sich im Wind
bewegen, von den Verbenen (verbena bonariensis) die mit den einjährigen Cosmeen so zart neben den Dahlien stehen und die Vielfalt der Farben und Sorten der Herbstastern war mir bis jetzt auch noch nicht klar. Irgendwie sind auf fast wunderbare Weise verschiedene Sorten dieser spät blühenden Stauden in meinen Garten gekommen und blühen gerade um die Wette. Wo war ich nur letztes Jahr? Eine weitere Staude, die ich mittlerweile ins "Herz" geschlossen habe ist die "Fetthenne" (Sedum). Bis zum letzten Herbst konnte ich überhaupt gar nichts mit dieser Pflanze anfangen... schon der Name.... Aber dann fuhr ich anlässlich eines Besuches bei meiner Schwester nach Erwitte zu "Stöcker Staudengärtnerei" (so eine schöne Gärtnerei!- leider ohne Internetseite) und machte dort das Auto "voll".
Ich kaufte neben zwei Herbstanemonen, einem Federborstengras auch ein Sedum als Großstaude. Jetzt konnte ich erstmalig bewusst sehen was die "Fette Henne" für Potenziale hat. Das waren nun meine ersten großen Pflanzen im Herbstgarten 2008, mein erstes gestalterisch ambitioniertes Beet entstand. Ein wenig später kamen noch 10 große Töpfe "Chinaschilf" dazu, die vorher einen Messestand dekorierten und nun in meinem Garten ihre Heimat finden sollten, der Beginn einer Gräserfreundschaft...



Eine weitere Kauf- und Pflanzoffensive startete ich im letzten Herbst noch mit einer Pflanzenbestellung über das Internet. Ich hatte den Onlineversand einer Staudengärtnerei entdeckt und musste natürlich vieles, was mir bis dahin in Büchern und Zeitschriften positiv aufgefallen war, bestellen. In erster Linie waren das verschiedene Geraniumarten, über die ich mich zwischenzeitlich belesen hatte und die ja allgemein als "unverwüstlich" gelten. Genau die richtige Pflanze für meine Standortansprüche. Dazu kamen noch Kerzenknöterich, Lanzen-Silberkerze, Gefüllte Bertramsgarbe, Teppichwollziest, Agastache Rugosa, Purpurglöckchen und fast weiße Taglilien "Withe Temptation". Konzeptionell sollte das ein Traum in weiß, rosa und lila Farbtönen werden. Hat geklappt, war nur Höhenmäßig noch nicht wirklich ausgefeilt, aber ich arbeite dran. Das man nicht nur eine Pflanze kauft, sondern Gruppen setzt, hatte ich bis dahin auch schon erkannt, also ist mein erster Gestaltungsversuch, so über das Jahr gesehen geglückt, die kleinen Lücken habe ich einfach mit Einjährigen gefüllt.

Freitag, 2. Oktober 2009

Wie gings weiter... Enttäuschungen 2008


Einzig die Rose macht einen üppigen Eindruck...


Ambitioniert und auf dem ÖkoTrip hatte ich die Vorstellung von einem Gemüsegarten in meinem Garten..., die Alteigentümer hatten schon vorgelegt, das Gemüsebeet war bereits umgegraben und wartete auf die Pflänzchen zur Erzeugung großartiger Gemüseprodukte... okay, ich also auf den Markt, die Bauern um Salat, Erdbeer- Tomaten- und Blumenkohlpflanzen erleichtert, Bohnen gesteckt, gegossen und gewartet. Das Ergebnis- erschütternd, der Salat hochgewachsen, die paar Erdbeeren von Amseln weggefressen, Die Blumenköhle schafften es auf eine Größe von 2Euro Stücken. Die Tomaten "Harzfeuer", wohl sonst ganz schmackhaft, schmeckten bei mir nach holländischem Import. Einzig die Zucchinipflanze warf erhebliche Mengen an "Frauengemüse" ab. (So wird die Zucchini in meiner Familie "verächtlich" wegen der vielen kreativen Verarbeitungsmöglichkeiten genannt, natürlich von den Männern...) Alles in allem war es ein wenig erfolgreiches Gemüsejahr. So entschloss ich mich bei Bedarf auch in Zukunft auf die frischen Produkte des Bauernmarktes zurück zu greifen und den Garten statt kulinarisch-, geschmacklicher Höhepunkte eher den visuellen Reizen zu widmen.

Montag, 28. September 2009

Für meine Schwester...


Ausgangssituation...
















Hier kurz ein paar Fotos aus dem letzten Jahr (Ende Mai 2008), als wir den Garten gerade zwei Monate hatten. Erst einmal habe ich gar nichts gemacht und die Jahreszeiten vorbei ziehen lassen. Schwer für jemanden der ungeduldig ist und auch noch vor Eifer "sprüht". Na ja ein paar Pflanzen mussten dann doch her. Ein Pflänzchen aus dem Baumarkt hier und eins da... klar, dass das Ergebnis erschütternd war, nichts mit den blühenden Landschaften, die die Gartenzeitungen so "vorgaukeln". Also Selbstanalyse: die Erde- der blanke "Brandenburger Staub" ,Pflanzenbestand-naja, gestalterisch- "blutiger Anfänger", von Pflege und Düngung keine Ahnung. Als dann noch der "Tag der offenen Gartentür" im Juni kam und ich einen wunderbaren "Garten in den Wiesen" sah, war ich restlos deprimiert....
Frustriert fuhr ich in den nächsten Gartenmarkt und kaufte mir eine Hosta.
Im Herbst war ich dann aber doch nicht mehr zu halten, mittlerweile hatte ich viele Gartenratgeber gelesen, einige tolle Gärten in NRW beim Besuch meiner Schwester gesehen und begann nun, mit dem Spaten bewaffnet, den Boden auszutauschen und Beete anzulegen.