Sonntag, 1. November 2009

Kurzurlaub an der Ostsee

Manchmal muss man bekanntlich auch mal raus aus dem steten Umfeld, um Neues zu erleben und dann was berichten zu können. Also nutzten wir die letzten milden Herbsttage, um ein paar fröhliche Tage an der Ostsee, in Boltenhagen zu verbringen. Neben dem sofort einsetzenden Erholungseffekt für das gestresste Gemüt machte ich auch ein paar überraschende Entdeckungen hinsichtlich wunderbarer Orte, an denen die Seele verweilt und die mir noch lange, auf Grund der Kürze unserers Besuches, in sehnsüchtiger Erinnerung bleiben werden. Dass diese Orte direkt oder indirekt etwas mit Garten bzw. gärtnern zu tun haben, ist wohl nicht verwunderlich....
Wer zufällig mal in der Gegend ist, sollte sich das Schloss Bothmer in Klütz, insbesondere seinen Park und die Festonallee nicht entgehen lassen. Was für ein überwältigendes Landschaftserlebniss, wenn man (in unserem Fall überraschenderweise) in die links und rechts von höher stehenden, geschnittenen Linden begleitete Allee einfährt und am Ende, hinter einem Hügel, zuerst nur der Dreiecksgiebel über dem Eingang des Schlosses sichtbar wird.  Die Eingangssituation wird immer klarer, je näher man dem Schloss kommt, für mich ein Meisterwerk der Symmetrie. Sofort fühlt man sich in die wunderbare Welt  kindlicher Märchenphantasien zurückversetzt.
Klütz war in diesem Jahr Außenstandort der BUGA in Schwerin. Im Schloss wurden hier z. B. Konzerte veranstaltet.


Eine weitere Überraschung in Klütz war eine kleine Staudengärtnerei. In einer Boltenhagener Infobroschüre hatte ich darüber gelesen und schon so ganz intern für mich beschlossen, da muss ich hin. Also früh vor dem Aufstehen das morgendliche Brötchen holen mit einem Besuch im 4km entfernten Klütz verbinden. Die Familie schläft ja noch.... Vermutlich war ich an diesem Morgen die erste Besucherin. Eigentlich hatte ich für dieses Jahr schon mit dem Kauf- und Pflanzprojekt abgeschlossen. Aber anfällig wie wir Frauen nun mal sind, wenn die Atmosphäre und das Angebot stimmt, setzt der Verstand aus. Und die Atmosphäre war mehr als ansprechend. Morgensonne, Rauhreif, Vogelgezwitscher, Katze läuft über den Weg.... In einem denkmalgeschützten Hof und dem dahinter liegenden ca. 1000 qm Garten präsentieren zwei junge Frauen ihre Liebe zu Stauden, Gräsern und allerlei anderen Pflanzen. Die Töpfe sind hier nicht wie in anderen Staudengärtnereien in "Reih und Glied" gestellt, sondern in den Kontext eines Bauerngartens integriert. Wie muss dieser Garten nur im Sommer aussehen, wenn alles blüht... Beim Besuch fühlt man sich wie bei einer Expedition, auf der Suche nach besonderen Exemplaren. Das regt natürlich die Ur- und damit auch die Kaufinstinkte an. Ich fand dann auf die Schnelle (eigentlich wollte ich ja Brötchen kaufen) ein Diamantgras (mal sehen ob es über den Winter kommt), Feinstrahlastern und eine Waagerechte Herbst-Aster (auf die ich sowieso scharf war), die mir dort allerdings als Myrten-Aster verkauft wurde.

Die Familie bekam dann übrigens doch noch ihre Frühstücksbrötchen und ich war wieder um eine fröhliche Erinnerung und drei Pflanzen reicher.


2 Kommentare:

  1. Als Teilnehmer der Exkursion zur oben genannten Staudengärtnerei kann ich nur anmerken, dass weder "Kauf- noch Pflanzprojekt" jemals ernsthaft abgeschlossen waren. Es findet sich immer ein "leeres" Beet zum pflanzen. Selbst an trübesten Herbsttagen wie diesen finden sich zudem in einer Gärtnerei noch Pflanzen, die vor dem einsetzenden Winter gerettet, ergo eingpflanzt werden müssen. Da fallen mir spontan mehrere Fragen ein, die beantwortet werden wollen. Ist im Garten jemals Winter? Setzt der Erholungseffekt eigentlich auch ein, wenn man ohne Spaten, Schubkarre und Staude durch die eigene Scholle pflügt? Ich bitte um Antworten.
    B.

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  2. wo sind eig. die ganzen sinnvollen bilder?
    die von deiner familie vielleicht?!
    nein nein frau schwarz ihr blog bzw. alle sind sind sehr schön geworden und sehr informativ.
    lg

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