Mittwoch, 29. Dezember 2010

Bilder des Sommers

Dank meiner umfangreichen Fotodokumentation von fast 2400 Bildern im Jahr 2010 kann ich mich jetzt an der vergangenen Pracht erfreuen, das Gartenjahr "Revue passieren", Umpflanzpläne fürs nächste Jahr schmieden und mein Herz an der Farbenpracht erwärmen.
Die ersten Staudenwünsche sind notiert, nochmals Rosen bestellt... wohin nur damit... Samen für Einjährige erstanden. Nur warum ich keinen Papaver Somniferum (Schlafmohn) aussähen darf leuchtet mir nicht ein...  so manch einer wird damit vielleicht zum Drogendealer...aber ich... ich will mich doch nur an der wunderbaren Farbe erfreuen, die so gut ins Konzept passen würde. Nun gut, da werde ich wohl verzichten und nach Alternativen suchen. Ich habe mir fürs nächste Jahr vorgenommen, dem Rasen mehr Beachtung zu schenken, drum habe ich für 2011 gleich mal das "Jahr des Rasens" ausgerufen und werde mit Rasenmäher, Dünger und Unkrautstecher dem (fast) grünen Teppich zu Leibe rücken... soweit der Plan. Vermutlich lenken mich aber Stauden, Rosen und Co ab und schon ist er wieder dahin, der Vorsatz. Na mal sehen, Pläne kann man ja machen...



Während wir die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr genießen, endlich mal abschalten und faulenzen, lange schlafen und Pläne fürs nächste Jahr machen... sitzt der gemeine "Stadtverwalter" in seiner Amtsstube, schreibt Briefe und klärt uns über die Anliegerpflichten hinsichtlich der über uns hereingefallenen Schneemassen auf... Was soll ich sagen...wir sind fleißig dabei, ich habe eine neue Leidenschaft entdeckt.... Schnee schieben...   regelmäßig trete ich nun den Weg zu unseren 17 Metern Anliegerstraße an, um den "Amtsschimmel" nicht zu erregen aber in erster Linie, um den drei Anwohnern der Nachbarschaft (die dürfen dort wohnen...)  die Durchfahrt zu ermöglichen. So kann man sich den Winter vertreiben...Ist der Hüter von Ordnung und Sicherheit trotzdem nicht zufrieden- warum schreibt er dennoch solche Briefe...? Der erste Schneeschieber hat bereits seinen Geist aufgegeben, im Baumarkt herrscht Schneeschiebernotstand... was nun?... In den Garten kommt man nicht mehr rein, das gleiche Dilemma wie im letzten Jahr, das Tor ist am Boden festgefroren... Tiefschlafphase...

Samstag, 25. Dezember 2010

Fröhliche Weihnachten

Euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest mit viel Entspannung und Ruhe, einer warmen Heizung, gutem Essen, einer fröhlichen Familie einem schön geschmücktem Tannenbaum, tollen Geschenken und einer gut funktionierenden Schneeschaufel. Was für ein Winter...

Freitag, 17. Dezember 2010

Bilder vom Frühling

Ich mag mich nicht abfinden mit dem kalten Wetter und dem vielen Schnee... die Adventszeit ist zwar recht schön, der Glühwein auf dem Weihnnachtsmarkt ist auch nicht zu verachten aber bei all der vorweihnachtlichen Freude... der Garten lässt mich nicht los und statt mir und den Pflänzchen Ruhe zu gönnen, betreibe ich fotografischen Rückblick, erfreue mich an längst vergangener Pracht und hoffe, dass der Winter recht schnell vorbei geht und alles wieder von Neuem beginnt...

Wer also auch Lust auf Frühlingsvorfreude hat, der klicke hier...

Montag, 6. Dezember 2010

Ostdeutscher Rosengarten- Forst/Lausitz

Nur einige Kilometer östlich von Cottbus, gleich an der polnischen Grenze, liegt die kleine Stadt Forst/Lausitz, die mit einer überaus glanzvollen Geschichte der deutschen Textilindustrie seit 1870 bis in die 1950iger Jahre aufwarten kann. Einst blühte hier das Textilgewerbe, man produzierte Webware- eine günstigere Variante des englischen Buckskin und exportierte diese- im großen Stil- auch ins Ausland. 1925 exisierten in der Stadt 455 Textilbetriebe, über 12.000 Menschen arbeiteten hier.  (Das waren 40% der Einwohner) Kein Wunder also, dass Forst eine Stadt war, deren Wohlstand und Ansehen auch über die regionalen Grenzen hinaus bekannt wurde. Wohl auch deshalb fand hier bereits 1913 eine vier monatige Rosen- und Gartenausstellung statt, an deren Ende die Gründung des "Ostdeutschen Rosengartens" stand.

Mein erster Besuch fand im Alter von zarten 14 Jahren statt, damals (vor fast 30 Jahren...) "durften" wir anlässlich einer Ferienfreizeit das meiner jugendlichen Auffassung nach "verstaubte" Ambiente des Rosenparks besuchen- gähn.... Als 14 Jährige hat man sicher Besseres vor, als sich Blümchen anzuschauen... deshalb hielten diese Eindrücke sehr lange an und ich war nie wieder dort. Nun aber,  nach dem Stauden- und Rosenleidenschaft in mir entfacht wurden, lohnt es sich vielleicht doch wieder an den Ort der gefühlten Langeweile zurückzukehren...? Gesagt getan... und siehe da... wahrscheinlich aus Gründen der veränderten Interessenlage eröffnen sich unerwartete Aus- und Ansichten,  so musste ich meine ursprünglichen Vorurteile im Ostdeutschen Rosengarten über Selbigen begraben und sah das erste Mal die wahren Potenziale der Anlage. Über eine Hauptachse betritt man den Garten und sieht Rosen über Rosen- 700 verschiedene Sorten, wunderbar duftend. Einzelne Gartenbereiche sind speziellen Wuchsformen gewidmet bzw. thematisch gegliedert, es gibt einen Dahliengarten, einen Frühlingsgarten, ein wunderbares Staudenbeet...alle Bereiche sind formal gestaltet und teilweise durch Hecken voneinander getrennt. Der Sichtungsgarten und die Beete für die Neuheiten sind großflächig, fächerförmig angeordnet.


Als wissbegieriger, ambitionierter Rosenfreund vermisst man leider hier und da die Beschilderung, besonders die "Haben-Wollen-Rosen" blühten Inkognito. Im nächsten Jahr werde ich also ein Bestimmungsbuch mitnehmen. Liest man in diversen Rosen-Webseiten die Empfehlungen für Rosengärten, fehlt oft der "Ostdeutsche Rosengarten"in Forst -zu Unrecht, denn auf jeden Fall ist er eine Reise wert. Nicht umsonst wurde er 2009 zum schönsten Park Deutschlands gewählt. Wer 2013 noch nichts vorhat, sollte unbedingt einen Besuch einplanen, hier wird anlässlich des 100jährigen Bestehens die   "Deutsche Rosenschau" stattfinden. Man kann also einige Besonderheiten erwarten... Vielleicht werden ja bis dahin auch alle Rosen beschildert sein...;-)

Sonntag, 28. November 2010

Wer weiss was-Namenlose Rosen

Als ich im Frühjahr 2008 den Garten übernommen habe, existrierten bereits vier Rosen auf dem Grundstrück, deren Namen ich aber nicht kenne. Leider sind damit auch deren Pfegemaßnahmen eher ungewiss. Da ich nun aber nach Taglilien-, Iris- und Dahliensucht- auch den Rosen erlegen bin, möchte ich schon wissen, welche Schönheiten bereits vor meiner Zeit im Garten zu Hause waren.
Die Rosen am Rosenbogen:
Erstens: Die kleine Pinke -könnte vielleicht die "Super Excelsa" sein, aber bei mir blüht die erst in der zweiten Hälfte Juni und dann nur einmal, vielleicht liegt das ja auch an der schäbigen (nicht vorhandenen) Pflege... 
Zweitens: die zartrosa Farbende
sieht aus wie "New Dawn" blüht aber auch nur einmal, ab Anfang Juni... hat runde, eher flache Hagebutten...
Der zartrosa Strauch
sieht mir aus wie die Rose am Rosenbogen ( also "New Dawn"?) blüht auch nur einmal ab Mitte Juni...
und versucht dann im Herbst noch einmal einzelne Blüten zu erzeugen... war aber nicht wirklich von nennenswertem Erfolg gekrönt...
Ich habe keine Ahnung, welche Sorten das DDR Rosensortiment überhaupt so vorrätig hatte und wie alt die Rosen sind... der Strauch sieht mir allerdings schon ziemlich alt aus. Und wenn man Rückschlüsse auf den Bau des Rosenbogens mit dazugehöriger Rose trifft, könnte auch das schon mind. in den 80ern gewesen sein...Vielleicht hat ja jemand Ahnung und kann hier weiter helfen....?

Hatfield House Garden

Nach dem Besuch von Sissinghurst Garden sollte nun der nächste Gartenbesuch im Rahmen des Kurzeitaufenthaltes im Juni in London anstehen. Da auch der Garten von Hatfield House bequem per Zug zu erreichen ist und in diversen Gartenempfehlungsinternetseiten mit der vollen Punktzahl bewertet wurde, war der Entschluss hier her zu fahren bereits bei der Urlaubsvorbereitung gefallen. Den Garten zu finden ist in diesem Fall überhaupt kein Problem. Denkbar einfach steigt man in London -Kings Cross- in den Zug und in Hatfield wieder aus, dann noch kurz nach links und über die Straße und schon ist man im weitläufigen Park von Hatfield House. Da auch der gemeine Adel in England nicht mehr allein von seinen Habseligkeiten die wunderbaren Schloss- und Parkanlagen erhalten kann, werden hier wie auch andernorts Familienfeste und kulturelle Veranstaltungen in "gediegenem Ambiente" ausgerichtet und Schloss- wie Gartenbesichtigungen gegen Geld angeboten. Da ich ja bekennender Fan des formalen Gartens bin, erfreute mich natürlich sofort der erste Eindruck- ein tiefer liegender Garten durch Hecken gegliedert- der Knotengarten.

Der erste Eindruck war also schon einmal viel versprechend. Da mein Wissen zum Garten nur daraus bestand, dass er schön sein soll, fühlte ich mich hier wie seinerzeit Kolumbus in Amerika...ich "entdeckte" völlig unvoreingenommen den Garten, ging durch Laubengänge, am Staudenbeet im Duftgarten vorbei, durch das Kräuterrondell, die Wildblumenwiese, den Skulpturengarten...
Schon zu Beginn des Besuches nahm ich eine dichte Eibenhecke wahr und nun war der Moment gekommen sich auch diesen Gartenbereich zu erschließen- das Westparterre.

Was ich hier beim Betreten des Inneren der Heckenumfassung sah, hätte ich in meinen kühnsten Garten-Träumen nicht erwartet. Da erschloss sich mir feinste Vorsommerblütenpracht, üppigst mit Storchenschnabel, Akelei, Mohn, Iris, Wolfsmilch, Allium und weiteren Stauden geradezu perfekt arrangiert. Dieser Gartenbereich war ab sofort mein neues Zuhause. Hier kam ich einfach nicht mehr weg...hatte ich den Weg endlich wieder aus dem Parterre gefunden, musste ich dann doch wiederholt zurück.... Immer wieder musste ich die unglaubliche Blütenfülle bewundern, die formal aber trotzdem völlig zwanglos gepflanzt war... und diese Arten- und Sortenvielfalt... Seitdem bin ich z.B. endgültig von der Schönheit der Iris überzeugt.



Nach drei Stunden Aufenthalt in diesem Kleinod perfekter englischer Gartenkunst wurde noch das Herrenhaus und von dort aus der zweite Bereich des Gartens mit Labyrinth und Gemüsegarten bewundert, der leider für Besucher nicht geöffnet hatte. Da das Schloss noch vom englischen Adel bewohnt wird, fühlt man sich hier der englischen Kultur und Lebensweise in besonderer Weise "verbunden". Ein gutes Gefühl, das einen höchst befriedigt und mit den besten Erinnerungen aber schweren Herzens, wieder ins eigene Leben abreisen lässt.  und noch ein Link...  

Sonntag, 21. November 2010

Restarbeiten

Schon Ende August hatte ich den Anfang vom Ende herauf beschworen... nun haben wir Ende November und ein Ende der Gartensaison scheint nicht in Sicht. Mehrmals habe ich nun die Gartengeräte gereinigt, geölt... um sie dann wieder heraus zu holen. Hier mal etwas abschneiden, dort mal etwas ein- oder umpflanzen und nun- als Höhepunkt des Ganzen- musste endlich noch ein Plätzchen für "Scheiders späte Knorpelkirsche" gefunden werden, die ich bereits im Oktober als eine Art Spontankauf erworben und bis dahin "eingeschlagen" hatte. Mit meiner kleinen Gartenfreundin Miriam wählten wir letzten Sonntag einen Platz für die Kirsche und ihr Papa musste dann wohl oder übel ran und ein Loch für den Baum graben...Was soll ich sagen, ausgerechnet die Stelle, auf der sich vor unserer Zeit eine "Williams Christ" Birne mit geschätztem Durchmesser von 40 cm befand, hatten wir auserkoren. Mit Hackebeil und Spitzhacke ging es zur Sache, aber vergeblich- der Stuppen ließ sich nicht entfernen. Nach einer halben Stunde gaben wir auf, schippten das Loch wieder zu und orientierten uns weiter rechts. Der zweite Versuch gelang und nun steht sie die Kirsche.
Mit Blick auf die neue Baumscheibe entdeckte ich sofort neues Beetpotenzial und so musste gestern der sich eigentlich schon im Winterschlaf befindliche Spaten zum wiederholten Male ran. Sehr schön- damit hatte ich endlich Platz für meine, am Freitag nochmals eingetroffenen vier Rosenneuzugänge.
In den letzten Wochen hat es so stark geregnet das, dass Feld hinterm Garten voll Wasser steht und nicht mehr versickern kann. Selbst der Graben der sonst ausgetrocknet auf seine Bestimmung wartet ist voll Wasser.  Der Nachbar meint, so was wäre in den letzten 40ig Jahren nicht passiert. Noch ein paar Liter und ich habe ein Wassergrundstück.

Samstag, 13. November 2010

Sissinghurst Castle Garden

Nun, nachdem die Tage kühler, regnerischer, kürzer geworden sind und es auf Grund der derzeitigen Wetterlage keinen Grund gibt den Garten aufzusuchen, möchte ich mich in loser Folge den Gärten widmen, denen in diesem Jahr meine geschätzte Anwesenheit und damit vollste Aufmerksamkeit zuteil wurde. Anfang Juni begab ich mich zu einem Spontanbesuch nach London, um in erster Linie auf´s Land zu fahren und Gärten zu erkunden. Der erste auf der Liste: Sissinghurst Castle... und weil ich dem falsch herum fahren nicht mächtig bin bzw. einen Heidenrespekt davor habe intuitiv richtig und damit in diesem Fall falsch zu fahren, erfolgte der Besuch per Bahn und Bus.

Hier eine Anfahrtsbeschreibung für Alle, die auch per Bahn nach Sissinghust Castle wollen:
Abfahrt ab London- Charing Cross Station (und nur da!) Ankunft in Staplehurst. Wenn man durch das kleine Bahnhofshäuschen gegangen ist, befindet man sich auf einem ziemlich unwirtlichen, um nicht zusagenden hässlichen Platz... links davon, ca. 150gefühlte Meter entfernt, verläuft die Hauptstraße, von der der Bus in Richtung Sandhurst abfährt. Dort gibt es etwas rechts an der Straße einen Kiosk mit der davor befindlichen Haltestelle, an der meist diverse Garteninteresssierte warten. Leider fährt der Bus nicht so oft, so dass man die Ankunftszeit des Zuges mit der Abfahrtzeit des Busses abstimmen sollte, denn dieser Ort ist wirklich nicht von herausragender Qualität, so dass man dort länger verweilen möchte. Der Busfahrer kennt "seine Spezialisten" schon und gibt bereitwillig Auskunft über die Haltestelle an der der gemeine Gartenbesucher aussteigen muss. In Sissinghurst fährt der Bus nach Rechts und 50m weiter links ist dann der Stopp. Man steigt aus, wendet sich entgegen der Fahrtrichtung nach links und läuft dann ca.15min immer geradeaus durch den Ort, dann noch weitere 15min geradeaus auf der Landstraße, bis irgendwann auf der linken Seite ein Abzweig kommt, von wo aus man auch erstmalig, ganz hinten..., die Türme vom Castle sieht. Von nun an noch weitere 15min entlang eine hügligen, mit Hecken besäumten Weges und dann ist man da... (Tipp: Google Maps- Karte anschauen)

Vor dem kleinen braunen Haus ist die Haltestelle

Der Busfahrplan Frühjahr 2010, man kann davon ausgehen, dass der sich leicht ändert...
Angekommen... die Strohhutdichte ambitionierter Garteninteressenten stieg plötzlich überproportional an. Hier wird die Vorstellung vom Romantiker leibhaftig. Schnell Eintritt gezahlt und rein ins Gartenreich. Im Vorfeld hatte ich das Buch "Sissinghurst- Portrait eines Gartens", eine Art Tagebuchaufzeichnungen von Vita Sackville-West und Harold Nicolson gelesen und war entsprechend freudiger Erwartung. Der erste Bereich ist eine Art grüner Hof mit seitlich angeordneten Staudenbeeten, die zweifelsohne perfekt in Lila- und Blautönen brillierten... aber weiter zum "Weißen Garten", von dem man ja schon so viel Gutes gehört hatte. Ein gut proportionierter Gartenraum mit Buchsbaumhecken, einem Rosenpavillion in der Mitte, nur das Weiße im Garten war eher dezent vertreten... ich war wohl nicht zur richtigen Zeit da... weiter gings auf die andere Seite, zum Rosengarten. Auch hier formale Ordnung. Durch Hecken sind verschiedene Gartenzimmer abgegrenzt. Es gibt Sichtachsen, Endpunkte, vertikale Elemente, ein Paradebeispiel der Gartengestaltung. Überall blühten üppige Staudenarrangements, Rosen, Iris, Frauenmantel, Mohn, Katzenminze vom Feinsten... nur meine sonst übliche "emotionale Gefühlseuphorie", die ich von anderen Gartenbesuchen kannte, wollte sich hier beim Garten "schlechthin" nicht einstellen. Überall Strohhüte, die die Wege und Bänke belagerten. 3 Stunden war ich auf der Suche nach meinem ganz persönlichen Gartenglück, aber es wollte sich einfach nicht einstellen. Fazit dieses Besuches- besser keine Erwartungen hegen, sondern lieber überraschen lassen. Vielleicht fahr ich irgendwann noch mal hin und wiederhole meinen emotionalen Selbstversuch aber vorher werden erst andere Gärten besucht...

Sonntag, 7. November 2010

...die Wurzelnackten

Es ist definitiv November... so wie er im Buche steht, wie man ihn sich vorstellt und wie wir ihn eigentlich auch kennen... wir habens nur übers Jahr vergessen... Statt zu Hause an der Heizung zu sitzen und sich warme Gedanken zu machen, trieb es mich auch an diesem Wochenende wieder raus in den Garten. Unter dem Motto es gibt kein falsches Wetter sondern nur falsche Kleidung verbrachte ich den gestrigen Tag, bekleidet mit Regenjacke und Gummistiefeln in feinstem Regenguss..., zwischen einer Unmenge heruntergefallener Blättern und meinen Neuerwerbungen, den 15 fehlenden Heckenpflanzen sowie fünf neuen Rosenpflanzen deren Ankunft ich schon sehnlichst erwartet hatte. Zuerst machte ich mich an die Fertigstellung der Hecke, die Pflanzen kamen diesmal aus einer anderen Gärtnerei zum halben Preis aber genauso gut in Form. Allerdings scheinen mir die Blätter etwas rötlicher, so dass ich nun wirklich gespannt bin, wie die Hecke dann im belaubten Zustand aussieht. Ob ich mich da mal nicht aus Gründen der Faulheit  (hätte sonst ca. 20 Km weit fahren müssen um Pflanzen aus der ersten Charge zu bekommen) angeschmiert habe. Bei Regen in der Erde zu wühlen ist eine ganz besondere Erfahrung- man sieht innerhalb kürzester Zeit aus wie eine Sau... um dieser Schweinerei zu entgehen verlegte ich mich auf s Blätter harken, mittlerweile hatte es auch mit dem Regen aufgehört, drei Stunden immer die gleiche Bewegung...der Garten ist wirklich groß... am liebsten hätte ich mich auf den Rasen geschmissen und wäre liegen geblieben, aber der Hang zur Fertigstellung einer begonnenen Arbeit schlummert in mir und so musste ich da durch... hätte ja auch mal jemanden um Unterstützung bitten können. Die wurzelnackten Rosenpflanzen verbrachten die Nacht dann im Wasserbad und wurden erst heute mit Aufmerksamkeit und Rosenerde bedacht. Drei Pflanzen stehen jetzt im Paradiesgarten, ich glaube, ich habe mich um meine Standplätze für die Dahlien gebracht...leider... man muss Prioritäten setzten. Jetzt hoffe ich, dass meine Rosen im nächsten Jahr ihr Bestes geben, ich mag die Blüten und den Duft... und weil das so ist, scheine ich auch bei Rosen ausgeprägtes Suchtverhalten entwickelt zu haben, 28 Pflanzen stehen bereits im Garten. Am liebsten mag ich öfterblühende alte Rosen und die modernen Romantikrosen. Ich freue mich jetzt schon auf die Blütenpracht im nächsten Jahr...

"Leonardo da Vinci"- eine meiner Lieblinge
Englische Rose "James Galway"
Stauchrose "Cinderella"-bezaubernd

Sonntag, 31. Oktober 2010

Wunderbares Oktoberwetter

Was für ein Wetter, bei 15 Grad und Sonnenschein lässt es sich wirklich gut im Garten "wirtschaften". Zuerst war der Geräteschuppen dran, hier war mal mächtig desinfizieren angesagt. Auf Grund der paradiesischen Verhältnisse war hier das ein oder andere Mäuschen eingezogen und hatte sich mittlerweile sogar am Rasendünger vergriffen. Vorher waren schon Rasen-, Studentenblumensamen und weitere Leckereien dran die, die naive Gärtnerin in originalen Papp- und Papiertüten belassen hatte. Leider nutzte das Mausevolk ihr neues Heim auch als Klo und so stank es einfach erbärmlich. Jetzt herrscht wieder Ordnung, Vogelfutter, Samen und andere Leckereien sind im verschließbaren Plastikbehälter verstaut und Alles aber auch Alles ist grundlegend gereinigt. Nun kann man nur hoffen, dass sich das Mäuschen noch ein anderes Zuhause vorm Wintereinbruch sucht. Bei der Gelegenheit habe ich auch meine Gartengeräte gesäubert und eingeölt... eine Tätigkeit, die überfällig war...der Winter kann kommen. Aber natürlich noch nicht gleich... erst einmal hieß es heute Abschied von der Sommerzeit nehmen und das war Anlass genug, ein paar Freunde einzuladen und mit Apfelkuchen, Kürbissuppe, Glühwein und Stockbrot bei untergehender Sonne ein Feuerchen zu entzünden.
Vor Einbruch der Dunkelheit wurde aber noch schnell der bereits erwähnte Apfelbaum "Pinova" an seine geplante Stelle in den Paradiesgarten gesetzt. Ein Event, bei dem alle Anwesenden aktiv beteiligt waren.. Einer schaufelte die alte Erde weg, der Nächste holte die frische Erde ran, der Haltestab musste in die Erde, dann kam der Baum...Erde verdichten... mit Wasser einschlämmen... zum Schluss vergrub die Jüngste (8) unter den Anwesenden mit voller Begeisterung ca.96 Narzissenzwiebeln aus dem Baumarktgroßpaket um den Baum herum...unter der aufmerksamen Beobachtung der Erwachsenen... Jetzt kann sie kaum das Frühjahr erwarten und ich bin auch schon gespannt ob Baum und Narzissen wachsen werden.

Sonntag, 24. Oktober 2010

Hainbuchenhecke und was sonst noch geschah

Mit Fertigstellung der Hecke bin ich mir nun sicher- ich bin der formale Typ. Zwar bin ich genauso fasziniert von den geschwungenen Beeten im hinteren Gartenteil, aber was man mit dem rechten Winkel und trennenden Elementen in der Gartengestaltung anstellen kann, hatte ich bis dahin nur vermutet. Ich bin ganz begeistert von den Räumen, Durchblicken und Achsen, die bei dieser Gestaltung entstehen. Von jeder Ecke sieht der Gartenraum anders aus, und durch die Einfassung ist der Raum begrenzt und macht neugierig auf das, was noch kommt. Als würde man durch eine Wohnung gehen, aber ohne Decke bzw. Dach. Zwar wird allgemein empfohlen, sich auf eine Gestaltungstypologie im Garten zu beschränken, aber bei mir werden sie in Zukunft in Einklang miteinander leben, der "Formale Garten" und die "freie" Gestaltung. (Vielleicht auch meine zwei Persönlichkeiten?)
Meine bisher gestalteten Gartenbereiche haben nun auch ihre Namen bekommen. Der frei gestaltete Garten- ganz hinten- heißt nun "Zaubergarten". Dort sind die wechselnden Lichtstimmungen besonders schön, natürlich auch wegen der dunklen, verwunschenen Ecken... und weil alle Besucher immer völlig "verzaubert" sind von der freien Anordnung der Beete und der Pflanzen- "Oh wie schön...". Außerdem gibt es hier viele Rosen- ein wahrhafter Zaubergarten also.  Der nächste Bereich ist der schon bekannte Paradiesgarten- vorstellbar das ich hier mal mit Gemüse anfange... wenn ich sechzig bin.
Der neu angelegte Gartenteil mit der Hainbuchenhecke ist der "Glücksgarten"- das ist so zu erklären... Glück sind für mich Momente, die besonders intensiv wahrgenommen werden. Diese werden ausgelöst durch Reize... welche auch immer... aber beim Eintritt in meinen Garten empfinde ich Glück, weil ich weiß- hier bin ich mit mir, mit der Natur, ohne Handy, Bauherren und Computer- "... hier bin ich Mensch, hier darf ich s sein..."(Goethe, Faust 1) und das bringt mir einen Moment vollster Entspannung, Zufriedenheit oder Glück...bevor ich mich dann auf die Gartenarbeit konzentriere.
Im Zusammenhang mit der Anlage der Hecke im "Glücksgarten" habe ich meinen ersten Pflanzplan für das neue Heckenbeet gemacht... mit lila und roten Tulpen, Allium "Purple Sensation", verschiedenen weißen Hemerocallis und Sonnenhut. Ein Höhepunkt der ganz besonderen Art war ohne Zweifel die Recherche mit anschließendem Kauf eines wurzelnackten (schön günstig) Hochstamm- Apfelbaumes als personifizierte Darstellung der "Frucht der Erkenntnis" im Paradiesgarten. Na ja...eigentlich sollte es nur ein weiterer Baum zur Sicherung der Selbstversorgung werden. Im Moment gibt es ja einen allgemeinen Hype nach historischen Sorten und zunächst war auch ich diesem Trend aufgesessen. Ein Apfelbestimmungsbuch im Wert eines Apfelbaumes musste her zur Evaluierung der ultimativen Sorte. Aber wie das Leben so spielt, gut gegessen ist nicht halb so gut gelesen... oder so ähnlich. Und so konnte ich mich live und vor Ort in der Baumschule von der geschmacklichen und ästhetischen Qualität vieler Sorten überzeugen. Die favorisierte "Goldparmäne", "Cox Orange" oder "Kaiser Wilhelm" entpuppten sich als mehlige, geschmacklich begrenzte und zudem noch für Krankheiten überaus anfällige Apfelgesellen der Vorzeit. Aber dann kam "Pinova"- knackig im Biss, lecker süß-säuerlich, schön in der Form- ein Apfel der Erkenntnis- eine wahre Überraschung. Nun steht er also entgegen dem Trend und meinem ursprünglichen Plan als "neue" Sorte in unserem Garten und harrt der ersten Apfelernte, die allerdings erst in drei bis fünf Jahren stattfinden wird. Neben der Hainbuchenhecke und dem Apfelbaumkauf fallen die nebensächlichen Gartentätigkeiten...Rasen mähen, Laub harken, Dahlien "einmotten", Ordnung in den Staudenbeeten machen...kaum ins Gewicht. Dennoch der Garten verändert sich, die Fülle des Sommers ist vorbei, der Nussbaum hat weder Nüsse (die hat das Eichhörnchen) noch Blätter. Wenn man eine Woche nicht im Garten war, muss man sich an den Anblick erst gewöhnen.
Aber: Genießen ist angesagt, ab morgen werde ich meinen in der letzten Woche eingetroffenen Rieseneinkauf von Krokus, Narzisse, Allium, Tulpe und Co im Garten versenken und mich dabei auf s nächste Frühjahr freuen.

Anleitung zum Pflanzen einer Hainbuchenhecke

Nun weiß ich es... nach siebzig gepflanzten wurzelnackten Hainbuchenpflanzen der Höhe 100-125cm bin ich nun selbsternannter Profi in Sachen Heckenpflanzung und ziehe meinen Hut vor all denen, deren Broterwerb diese Tätigkeit ist.  Nachdem ich in der letzte Woche wegen eines üblen Infektes das Bett hüten musste, konnte ich mich nun endlich an die Arbeit machen. Unser vorbereitetes Beet, das in den letzten Wochen mit viel Arbeitseifer vorbereitet wurde, sollte mit einer Hecke bepflanzt werden, um damit einen weiteren "Gartenraum" zu erschließen. Klar war, es sollten Hainbuchen werden, weil die hier so typisch sind. Nach eingängiger Recherche im Internet und bei den ansässigen Baumschulen entschied ich mich für Pflanzenmaterial aus der Gegend, und so steuerten wir heute Vormittag die vorbestellte Ware an und erwarben diese zu schmerzhaften 227 Euro. (Im Internet sind die billiger zu haben- aber welche Qualität...?) Im Vorfeld hatte ich drei Stück pro Meter festgelegt... und entsprechend gekauft. Leider bin ich dadurch nun nicht bis ans Ziel meiner Träume gelangt, denn beim Einpflanzen entschied ich mich spontan nach Gefühl zu handeln, und DAS befahl mir dann vier Stück pro laufenden Meter. Also muss ich noch einmal Nachkaufen, um die Fertigstellung meines Planes bekannt zu geben.
Aber nun zur Anleitung:
Man nehme ein mit feinster Erde vorbereitetes Beet, mindestens 80cm breit, X-Meter lang und grabe einen Graben entlang der X-Meter. Dann nehme man die Pflanzen, lasse die Wurzeln gut durchfeuchten (Zinkwanne in meinem Fall), kürze die Wurzeln (mit Gefühl!), wenn diese zu lang oder beschädigt sind und pflanze den Reiser in die Erde. Im Laufe des Xten Meters habe ich festgestellt, dass sich der Graben "bescheiden" macht und bin dazu über gegangen, doch Löcher zu graben, weil ich dadurch den vorher gepflanzten Reiser mit der Erde des Loches stabilisieren bzw. die Resterde wieder seitlich verfüllen konnte. Das ging beim Graben nicht, da meine Grabenerde hinter den Pflanzen war (...davor wäre sicher zum Positionieren der Pflanzen schlecht gewesen...). Nach Fertigstellung der Hecke haben dann alle Pflanzen mit meinem Gummistiefel Bekanntschaft gemacht... verdichten der Erde war angesagt und dann noch das allseits bekannte Einschlämmen mit viel Wasser... Fertig ist die Hecke. Ganz wichtig zur Ausbildung der Seitentriebe ist noch das Kürzen der Pflanzen um ein Drittel... oh Schade... aber im nächsten Frühjahr geht´ s bestimmt los mit der Hecke... hoffe ich!  Ach ja,  im Frühjahr können dann Hornspäne gegeben werden und eine Schicht Rindenmulch zur Unkrautbekämpfung gestattet die Hecke ebenfalls.

Montag, 11. Oktober 2010

Jetzt ist es also doch passiert...

... es war ja zu erwarten und irgendwann musste es so kommen... exakt 9 Tage eher als im letzten Jahr hat der erste Frost zugeschlagen. Nun sind sie dahin, die Dahlienpracht und die Einjährigen des letzten Sommers in den Blumenrabatten... übergegangen in die "ewigen Jagdgründe"... nur die letzten Blütenbälle zeugen noch von vergangener Schönheit. Ich hatte es bereits geahnt, heut morgen beim Blick auf das Thermometer- 0,6 Grad. Also musste der morgendliche Arbeitsweg wohl mittels klitzekleiner Umleitung von statten gehen.  Die Sonne schien, es war kalt... ein phantastischer Morgen... der Garten von Raureif überzuckert, wunderbarer Anblick.  Noch sahen die Dahlien nur leicht angegriffen aus... vielleicht sind sie ja doch noch mal drum herum gekommen...?
Am Abend- 9 Stunden später, die Gewissheit... das war s dann wohl doch. Das Laub ist braun, hängt schlapp herunter, die letzten Blüten nehmen wohl auch bald andere Aggregatzustände an. Was bleibt sind die vielen Fotos der letzten Dahliensaison, ab jetzt ist Aufräumen angesagt.
Dabei kam mir die schlichtweg geniale Idee, ein von meiner Schwester "heiß" geliebtes und von mir bisher verachtetes Gerät- ein Laminiergerät zu erwerben, um damit die verschiedenen Dahlienknollen mittels laminierter "Visitenkarte" zu bestücken. Was soll ich sagen- es könnte glatt mein neues Hobby werden, so kinderleicht ist das...Nun werde ich meine Dahlien nach der Winterpause an Hand der laminierten Fotos identifizieren und dann entsprechend meiner Planung für s nächste Jahr einsetzten können.