Letztes Jahr im Juni auf der Reise in und um London entdeckte ich sie, die Schönheit der Iris Barbata -Bartiris (manchmal auch Iris Germanica genannt). Bis dahin auf Grund einprägsamer Kindheitserinnerungen dem Pflänzchen gegenüber sehr voreingenommen, (...obwohl sie hat einen unvergesslichen Duft...) war es nun plötzlich um mich geschehen. Haben wollen! Gesagt, getan! Mittlerweile haben sich so um die 15 verschiedene Sorten der Gruppen Iris barbata media (Mittlere bis 70cm) und elatior (Hohe) angesammelt und ich warte voll freudiger Hoffnung auf deren erste Blühsaison in meinem Garten. Der Vollständigkeit halber: es gibt noch die Nana- Gruppe - die Kleinen bis 40 cm und um die Sache noch ein bisschen zu verwirren, haben wir noch die englischen Bezeichnungen deren Gliederung noch detaillierter hinsichtlich der Größen und Blüteneinordnung sind. Z.B. gibt es hier Minature Dwarf Bearded (die ganz Kleinen bis 20cm), Standard Dwarf Bearded, Intermedia Bearded, Boarder Bearded...*
Wie der verantwortungsbewusste Gärtner es so macht, informierte ich mich natürlich ausgiebig über die Bedingungen die so eine Iris benötigt. Sandboden, volle Sonne - Frau Iris - hier sind sie genau richtig! Mit dem Einpflanzen der gelieferten wurzelnackten Irisrhizome sollte es auch keine Probleme geben. Überall steht es und der Gärtner sagt das auch: Das Rhizom soll oben rum frei von Erde bleiben und sich auf einem Hügel (wegen dem Wasserablauf) der Sonne präsentieren.
Die Rhizome im Kreis anordnen,so gibt es bald wieder eine schöne Gruppe, nach 4-5 Jahren teilen. Hier liegen die Rhizome frei und die neuen Austriebe sehen gar nicht gut aus...
...hier wird auch geschwächelt...
die Rhizome liegen hier nach Außen, das scheint mir hinsichtlich der weiteren Entwicklung sinnvoller als die Variante beim oberen Bild die aber so im Buch* beschrieben wird.
So ist es prächtig und hier sind die Rhizome bedeckt!
Gesagt, getan, alle meine Neuerwerbungen wurden entsprechend gepflanzt, aber nun stehen die Pflanzen gar nicht gut da und ich fürchte um ihr Wohlergehen. Also Erste Hilfe Rettungsrecherche im Internet und was muss ich beim Gang durch den Garten feststellen: alle die Pflanzen, die bereits länger im Garten sind und einfach so vergraben wurden, sprich deren Rhizome verdeckt liegen, treiben wie verrückt frisches Laub, während die vorbildlich Eingepflanzten vor sich hindümpeln. Genau wie in diversen Foren beschrieben... Resümee meiner Entdeckung: die Rhizome habe ich nun leicht mit Erde überdeckt und werde meine Sorgenkinder beobachten, hätscheln und tätscheln.
Es gibt eine kaum zu überblickende Anzahl an verschiedenen Züchtungen der verschiedenen Irisarten- bis 1995 waren ca. 42 000 Sorten registriert, jährlich kommen ca. 800 Neue dazu, ca.75% davon sind die Iris barbata* und dennoch gelang es mir tatsächlich in drei verschiedenen Gärtnereien, dreimal die wunderbare
Iris Barbata Media "Vamp" zu bestellen. Ein Indiz für meine ausgeprägte Purpurschwäche oder meinen eingeschränkten Iriswahnsinn.
Meine Pflanzen habe ich bisher vor allem bei der
Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin und der Niederländischen
Iris und Hemerocallis- Gärtnerei Joosten bezogen und war immer sehr zufrieden. Nun kamen noch drei Schönheiten aus dem Baumarkt dazu, denen ich auf Grund ihrer Farbe (lila) einfach nicht widerstehen konnte. So hat nun auch die Nana Gruppe bei mir Einzug gehalten, da ich visuell fixiert nur auf die Farbe und nicht die Bezeichnung gestarrt habe;-) Eigentlich wollte ich die Kleinen nicht - aber vielleicht ist das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft...
Auch die Kleine aus dem Baumarkt ist bedeckt
*Ein sehr empfehlenswertes Buch: Iris- die besten Arten und Sorten für den Garten, Ulmer Verlag, 1997 von Susanne Weber, ISBN 3-8001-6615-1