Dienstag, 9. Dezember 2014

Sonntag, 23. November 2014

Veränderung

November 2012 - mit Birne
November 2014 - ohne Birne

Nun sind sie Geschichte zwei meiner Obstbäume. Eine alte Birne und ein kleiner Apfelbaum mussten dran glauben. Nachdem mich der Nachbar mit seiner Birnensägeaktion in meinem Entschluss bestärkte, mich der seit vier Jahren nicht mehr tragenden und über und über mit Birnengitterrost befallenen Birne zu entledigen, rückten sie an die Männer. Mit einer Menge männlicher Vorfreude und der Säge ging es ans Werk. Ich musste noch nicht mal um meine Pflanzen fürchten, denn sie hatten einen Plan. Erst war ich etwas betroffen, als ich den Durchmesser und die Jahresringe der Birne sah, mächtig alt das Teil, ich muss sie mal zählen bei Gelegenheit. Allerdings sah sie wirklich nicht mehr schön aus die Birne, vom Apfel ganz zu schweigen. 

 2012
2014

Ein Winterapfel. Der hatte viele Äpfel, aber die fielen ab August faulend in die Stauden, und die, die noch drüber blieben, schmeckten nicht sonderlich. Da ich vor drei Jahren einen Apfelbaum der Sorte "Pinova" gepflanzt habe, die sehr lecker schmecken, war ich radikal in meiner Entscheidung. Mein Garten sieht jetzt anders aus und plötzlich erschließen sich mir neue Möglichkeiten. 

2012 - mit Apfel
2014 - ohne Apfel

Während die Männer sägten, versuchte ich Ordnung zu schaffen. Kennt ihr das auch, wenn einer mäht, mähen alle....?! So ging es mir neulich, als ich den Vorgarten einer Freundin betrachtete. Man war der schon aufgeräumt. Meiner hingegen sieht irgendwie noch ziemlich nach Chaos aus. Also versuchte ich, getreu dem Mähphänomen, auch einen aufgeräumten Garten zu erzeugen. Zwecklos, irgendwie sieht das aus wie "Kraut und Rüben". Vier Stunden später und zwei Bäume ärmer gab ich total unterkühlt, das angepeilte Unterfangen auf und vertagte das Ganze auf`s nächste Frühjahr. 

Freitag, 7. November 2014

Endspurt


Noch 100 Zwiebeln dann hab ich`s geschafft. Man war das eine Graberei. Wie immer hatte ich viel zu viele Zwiebeln bestellt und zur Belohnung durfte ich nun durch den Garten robben und sie verteilen. In jedem Jahr lasse ich mich durch das reichhaltige Angebot an Frühjahrsblühern verleiten, denke mir wohl bei der Bestellung auch wo sie hin sollen, habe sozusagen einen Plan, vergesse ihn bis zur Lieferung dann aber doch wieder. Hiermit nehme ich mir vor im nächsten Jahr planvoller vorzugehen z.B. mit einer Skizze. Übrigens plädiere ich dafür, dass an den Wochenenden die Uhren auf Sommerzeit zurückgestellt werden. Es ist einfach viel zu zeitig dunkel. Man wird zur Unterbrechung seiner Arbeit gezwungen und verbringt die Zeit ab 17 Uhr mit Tee und Warterei auf den nächsten Tag. Das geht ja gar nicht. Ich bin doch noch voller Tatendrang. Habe den Rasen wahrscheinlich ein letztes Mal gemäht, harke die wertvolle Biomasse in schwarze Säcke, damit ich in einem Jahr feinsten Laubkompost habe und schneide hier und da etwas Ordnung ins herbstliche Chaos. In diesem Jahr werden auf jeden Fall noch zwei Bäume und ein Ast abgesägt. Ich muss nur noch jemanden finden, der sich für diese Arbeit offenherzig zeigt. Die fälligen Bäume sind ein Birnenbaum der seit Jahren Birnengitterrost hat, ab Juni die Blätter abwirft und nichts mehr trägt, allerdings ehrfürchtig alt ist. Der zweite Baum ist ein kleiner Apfelbaum, eine alte Wintersorte, reich tragend aber nicht schmeckend und ständig fallen die gammligen Äpfel ins Staudenbeet. Außerdem ist der Baum exakt verschnitten und sieht einfach hässlich aus. Meine Buchsbaumkugeln sind seit letztem Juni extrem vom Buchsbaumpilz befallen und fast entlaubt. Ich könnte heulen... die teuren Dinger... Ich glaub auch die muss ich entsorgen um den anderen Buchs im Garten zu retten. Macht Platz für Neues...kann ich neue Taglilien pflanzen.


Ist er nicht großartig der Herbst in diesem Jahr? Ich genieße gerade die Farbvielfalt. Ich bin der Herbsttyp glaub ich. ;-)

Sonntag, 19. Oktober 2014

Wundervoller Herbst

Waagerechte Herbstaster... genial
Herbst-Chrysanthemen von denen brauch ich noch mehr ;-)

Vor einer Woche ist der Herbst in meinem Garten eingezogen. Von einem Tag auf den anderen wurden die Hosta`s dann doch gelb, die Bäume verlieren immer mehr Blätter, die Sommerstauden zeigen ihre Blütenstände. Es geht zu Ende mit dem Gartenjahr könnte man meinen, aber so richtig will sich bei mir die Endzeitstimmung nicht einstellen. Das Wetter ist zu schön und immer wenn ich im Garten bin überlege ich: "Was könnte ich jetzt Sinnvolles tun?" Meist schaue ich mir dann nur die Blüten an, wandere auf und ab und überlege, wann ich damit beginne den Garten "winterfest" zu machen.  Ein Begriff der wohl aus den Kleingartenanlagen zu mir über den Gartenzaun geweht wurde und meint, dass nun nur noch aufgeräumt und bis zum nächsten Jahr abgeschlossen wird. Aber jetzt schon den Herbst beenden kann ich mir nicht vorstellen, also habe ich gestern begonnen ein paar Phloxe abzuschneiden, meine exorbitant viel zu vielen Blumenzwiebeln in die Erde zu bringen und weiter auf und ab zu gehen... 

Schokoladenblume
"Distant Drums"
Indianernessel
Pfaffenhütchen
Anemone

(übrigens mein Mann hat gestern seinen Oldtimer "winterfest" gemacht, erzählte er mir gerade... ;-))

Freitag, 3. Oktober 2014

Liebe und Hass


Ich liebe meinen Garten. Immer wenn ich in die Straße einbiege, bin ich ein wenig aufgeregt vor lauter Vorfreude auf das, was mich erwarten würde. Jedes Mal erfreue ich mich an der Veränderung des Gartens, die die Jahreszeiten so mit sich bringen. Die Wandlung der Beete, die Blüten, die gestern noch nicht zu ahnen waren und heute auf`s schönste blühen. Die Rosen, die Taglilien... all das erfreut mich immer wieder auf´s Neue, ist Überraschung, Staunen und Sucht gleichermaßen. Ein Paradies. Wenn da nicht die kleinen Gemeinheiten der Umwelt wären. Was mich wirklich wahnsinnig macht und bei mir die versammelte Palette aller Unwörter dieser Welt auf den Plan ruft, ist die Nachbarbepflanzung. Liebevoll vom Nachbarn gehätschelt und getätschelt werfen seine Zöglinge, eine fiese Schwarzkiefer und eine Birke, ihre Habseligkeiten mit grausamer Regelmäßigkeit auf meinen fein gepflegten "Buga Rasenzauber" und versauen meine gut gemeinte Gartengestaltung. Habt ihr schon mal die langen Nadeln einer Kiefer aus dem Rasen rausharken wollen? Es geht nur unter großer Anstrengung. Und da sind sie wieder die bösen Wörter und fiesen Gedanken. Neulich hab ich echt überlegt, ob ich dem Nachbarn diesen ganzen zusammengeharkten Müll über den Zaun kippe. Eigentlich bin ich ganz harmlos, geradezu liebenswürdig, zumindest meine ich das, aber bei meinem Rasen da hört der Spass auf. Echt. Und dann fressen diese Bäume noch sämtliche Nährstoffe, die eigentlich für meine Blümelein gedacht waren.... Also Fazit: Spätestens bei Neupflanzungen von Bäumen und Sträuchern im Grenzgebiet zum Nachbarn überlegen ob man ihm Gutes will... oder auch nicht...



Sonntag, 14. September 2014

Fragen über Fragen


Neulich tief versunken beim Gärtnern, kam mal wieder die Frage auf, warum ich das eigentlich tue. Gärtnern. Warum versuche ich ständig die Natur zu bezwingen, wöchentlich den Rasen zu scheren, die Kanten auf Trapp zu halten, den Nacktschnecken hinterher zu jagen, die Pflaumen und Äpfel aufzusammeln, Beete zu verändern, Pflanzen zu beschneiden, umzupflanzen, neu zu pflanzen, zu optimieren, zu regulieren... Warum nur? Warum lasse ich nicht alles wie die Natur es will, eine Wiese, ein Feld, ein Wald ist doch auch schön. Habe ich mir die Frage beantwortet? Nein. Statt dessen gehe ich all diesen Beschäftigungen weiter nach, erfreue mich an meiner Vorstellung von Schönheit und optimiere sie weiter. Ich glaube ich brauch das. Demnächst werde ich Zwiebeln stecken, viele Zwiebeln für viele Blüten im Frühjahr.




Sonntag, 17. August 2014

(nicht nur) ein neuer Mitbewohner im Garten


Die Taglilienzeit ist nun vorbei. Bleiben wird die Erinnerung an besondere Erlebnisse, Besuche hier und da, die netten Gespräche und die Samenkapseln, die an den selbst gekreuzten Taglilienmüttern wachsen.

Sehr clever- zwei Schilder, zwei Kapseln... irgendwann waren die beiden unterschiedlich groß, nun nicht mehr...Welche ist Welche?

Irgendwie wird`s herbstlich im Garten. Der Pflaumenbaum schmeißt Blätter wie im Oktober, also harke ich schon fleißig den Rasen, als körperliche Ertüchtigung für den Vollherbst. Ich mag dieses Wetter. Ein leichter Wind, Temperaturen um die 20 Grad und am Abend wird es merklich kühler. Die Hitze ist Vergangenheit. Jetzt kann man endlich wieder durchatmen und was im Garten machen. Ich plane zwei Staudenbeete etwas zu verbreitern und muss endlich meine angehäuften "Schätze" einpflanzen, die ich seit Juni gesammelt, aber noch nicht gepflanzt habe weil es einfach immer zu heiß war. Der hintere Gartenteil wuchert auch gerade zu, hier muss ich was tun. Die vielen Rosen wachsen und wachsen ...ich muss aufpassen, dass mir hier nicht Ordnung und Struktur abhanden kommen.


Ich mag den Herbstgarten auch wenn es offiziell noch gar nicht Herbst ist. Die Pflanzen haben sich vom Hitzestress erholt und blühen prächtig. Überaus wichtig sind für mich dabei die vielen Sedum und Knöteriche die jetzt ihre Vorzüge zusammen mit den Gräsern ausspielen. Eine Pflanze die für mich ebenso unverzichtbar ist, ist die Weiße Waldaster, die nun blüht und einfach wunderbar zu Sedum und Gräsern passt. Dahlien und Zinnien habe ich in diesem Jahr leider nicht, fast alle haben die Schnecken gekillt. Schade denn gerade die machen auch den Herbstgarten bunt und abwechslungsreich und nun merke ich wie sehr sie mir im Garten fehlen.

Kerzen- und Teppichknöterich, Phlox, Fenchel und Sedum
  Aster divaricatus- Weiße Waldaster

In den Garten ist heute "Eugen" eingezogen. Ein Kunstwerk einer befreundeten Keramikerin, deren Garten mich immer wieder begeistert, weil hier so viele liebevolle Details zu entdecken sind. Von ihren Keramikköpfen war ich so fasziniert, da musste auch einer in meinen Garten und nun ist er da, der "Eugen".

"Eugen"


Neben Eugen gibt es in diesem Gartenjahr noch eine Vielzahl anderer, neuer Bewohner von denen ich in den anderen Jahren weitgehend verschont blieb. Ein Maulwurf wühlt sich durch den hinteren Gartenteil. Noch bleibt er auf den Beeten und wechselt gelegentlich hinüber zum Nachbarn. Einen Namen bekommt der nicht... sonst fühlt er sich noch zu Hause... und sein zu Hause soll mein Garten definitiv nicht werden. Ja und was habe ich noch? Einfach ALLES. tausende Schnecken, Sternrußtau an vielen Rosen, Mehltau an so mancher Indianernessel und den Buchsbaumpilz an meinen geliebten Riesenkugeln. Gemein. Eine Strategie gegen die Pilze im Allgemeinen und Speziellen habe ich noch nicht. Tu ich`s wie mit dem Maulwurf? Ignorieren? Für dieses Jahr hab ich es so beschlossen und werde insbesondere bei den Rosen die anfälligen Kandidaten aufschreiben und im nächsten Jahr behandeln. Zumindest ist das mein Vorsatz. Solange sammle ich Blätter. Nichts ist hässlicher als eine vollständig entlaubte Rose oder ein kranker Buchsbaum.

"Louise Odier" schon einmal vollständig entlaubt hat sie sich noch mal aufgerafft...aber schon wieder hat sie Sternrußtau...
Ohhh neeeiiin!!!



Donnerstag, 24. Juli 2014

Und immer wieder Taglilien


War das eine Woche, die Letzte. Abgesehen von der eigenen Blüte im Garten, die ich jeden Tag aufs Neue voller Spannung verfolge, hatte ich in der letzten Woche wieder die Gelegenheit auf den Spuren anderer Taglilienfreunde zu wandeln. Begonnen hatte es am Mittwoch. Peggy, begeisterte Sammlerin, Züchterin und Gartenliebhaberin öffnete ihren Garten für mich und meine Schwester. Nun gut, wir hatten uns mit Kuchen im Gepäck "aufgedrängelt", aber Blütenpracht will besichtigt werden, stimmt`s?


Peggy kenne ich von der Tagliliensichtung die hier in Cottbus stattfindet. Züchter schicken ihre Züchtungserfolge ein, die werden an zugänglicher Stelle ausgepflanzt und zwei Jahre, während der Blühzeit, von verschiedenen Personen beurteilt. Hierbei werden unter anderem die Blütenform, Farbe, Wuchsverhalten, Anzahl der Fächer, Verhältnis der Blätter und Blütenstiele zur Gesamtpflanze und Anzahl der Knospen beurteilt und Punkte vergeben. Das führt dann zu einem Gesamteindruck der Pflanze. Im besten Falle erhält der Züchter dann ein Prädikat z.B. Empfehlenswert- Wertvoll.... für seine Züchtung. Prädikate, die jährlich durch die Gesellschaft der Staudenfreude (GdS), Fachgruppe Hemerocallis vergeben werden.
Auch wenn man versucht die Pflanzen objektiv zu betrachten. Subjektivität und Vorlieben spielen immer eine Rolle. Aber es schärft den Blick und das Urteilsvermögen und über die Vielzahl der Mitwirkenden ergibt sich dann doch ein objektives Gesamtbild.

die Tagliliensichtungsfläche

Am Samstag dann ein Ausflug der ganz besonderen Art. Ich haderte gar sehr mit mir. Fahre ich, fahre ich nicht? - Aber wenn nicht, dann ärgere ich mich wohl möglich denn Rest des Jahres bis zur nächsten Saison. Also tat ich es. Man muss schon sehr verrückt sein, um 421 Km an einem Tag hin und wieder zurück zu fahren. Wohin? In den Boitzer Tagliliengarten von Gerald Hohls. Der war zwar nicht da, dafür aber ca. 3500 seiner versammelten Tagliliensorten in fröhlichster Blühlaune.
Eigentlich sollte dort der Tag der offenen Gartenpforte sein aber auf Grund eines privaten Termin`s fand der nicht statt. Alle wussten das, ich nicht. Rein durfte ich dann aber doch und hatte ein final blühendes Taglilienfeld ganz für mich allein. Einfach sensationell. Es ist schon etwas ganz Besonderes einen so wundervollen Garten allein und ganz in Ruhe bewundern zu dürfen. Nach 2,5 Stunden ausgiebigem Studiums der Blütenpracht, in hitziger Nachmittagssonne, ging`s wieder zurück. Was kann einem Besseres passieren als bei 35 Grad den Tag im Auto mit samt der Klimaanlage zu verbringen?


Auf dem Rückweg noch schnell einen Abstecher nach Groß Kreutz zur Perenna Taglilengärtnerei und schon war auch der Kofferraum voll. Dann noch ein entspanntes Abendessen in Werder an der sommerlich, stimmungsvollen Havel. Einfach ein perfekter Tag.


Beseelt von so viel Taglilienfreude war am Dienstag wieder Sichtungszeit und die führte dazu, dass die Beteiligten, die sich dort zufälliger Weise trafen, nach getaner Arbeit (also der Sichtung) ihre Gärten zur SpontanInspektion frei gaben. Taglilien satt - der Sommer ist eine gute Zeit.