Samstag, 24. Juli 2010

21 Grad, Regen und das perfekte Gartenglück

Endlich! Es hat die ganze Nacht geregnet, in Strippen, senkrecht auf die Erde, jawohl und somit ist der Garten endlich mal wieder grundlegend durchfeuchtet, mal keinen Schlauch in der Hand und das Dröhnen der Pumpe am Ohr. Statt dessen erholsame Temperaturen und die Gelegenheit diverse Veränderungen im Beet zu erledigen, die Pflanzenneuzugänge- Phlox und Taglilien in die Rabatte zu pflanzen, das ein oder andere Blaukorn zu verteilen und verblühte Dahlien und Kosmeen abzuschneiden, damit neuer Blütenflor das Herz erfreuen kann. Der Paradiesgarten hat sich prächtig entwickelt. Ein wilder Traum- hauptsächlich mit weißen Dahlien, weißen gefüllten Kosmeen und der zarten lila "Verbena Bonariensis".
Jetzt wo die Dahlien ihre ganze Schönheit zeigen wird mir wieder bewusst, weshalb ich sie so toll finde... Sie haben geradezu grafisch anmutende Blüten mit perfekt angeordneten Blütenblättern die ein wenig nach Origami-der Papierfaltkunst- aussehen, dass alles in den schönsten Farben- Wunderbar! Dazu kommt, dass Dahlien, zumindest in unseren Breiten, geradezu unkompliziert, mit einer Zugabe von etwas Hornspänen gedeihen und bis zum ersten Frost blühen und blühen und blühen.... Ich mag besonders die Ball-, Seerosen- und die Pompondahlien.
 
Etwas ahnungslos habe ich auch eine minikleine Kürbispflanze mit zwei Blättchen in den Paradiesgarten gesetzt, nun ja, das Ergebnis sieht man... und ich fürchte das Wachstum geht noch weiter...dafür habe ich dann aber bald viele kleine Hokkaidos.

Sonntag, 18. Juli 2010

Das Ergebnis langer Winterabende...

Wie vertreibt man sich eisig kalte Winterabende?- Mit der Sehnsucht nach der aktiven Gartenzeit und unendlich vielen Internetbestellungen aus lauter Langeweile. Mir hatten es in diesem Winter speziell die Taglilien angetan. Und so darf ich nun schon mehr als zwanzig verschiedene Sorten mein Eigen nennen, die im Frühjahr, nachdem der Boden endlich wieder getaut war, per Post in meinen Garten einwanderten. Nun ja, einige Pflänzchen muss ich wohl noch pflegen und behüten bis sie mir die erste Blüte schenken, aber es gibt auch Taglilien, die mich bereits im ersten Jahr mit ihrer Blühwilligkeit erfreuen.
Ist das nicht ein geniales Farbspektakel? Aber es gibt auch noch die Weißen- die in diesem Jahr, vielleicht wegen der Hitze und Trockenheit, eher Gelb sind.
Meine ausdrückliche Empfehlung zum Kauf von Hemerocallis ist der Taglilienschop von Armin Eder.
Hier gibt es eine ständig wechselnde Auswahl von Taglilien und Iris-und wer bestellt, der bekommt noch eine Gratispflanze dazu- Super! Außerdem hat Herr Eder noch eine private Seite, auf der alle  Taglilien seiner Sammlung mit Namen und Foto gelistet sind- schön zur Vorauswahl... Ebenso empfehlenswert ist die Perenna Staudengärtnerei, auch hier ein großes Angebot an Hemerocallis und netter Kontakt.

Samstag, 17. Juli 2010

Unwetter

Eigentlich solllte an dieser Stelle ein wunderschönes Blumenregentröpfchenbild als Zeichen meiner Freude über den morgendlichen Sturzregen mit Gewitter und Sturmböhen stehen, aber statt im Garten schönste Fotos zu produzieren, veranstaltete die versammelte Hausgemeinschaft im Keller unseres Wohnhauses eine Kellerentwässerungsaktion denn der plötzlich üppige Regen hatte den Keller ordentlich unter Wasser gesetzt. Nun ja, nach einer Stunde Wasser schöpfen konnte der Tag wie geplant weiter gehen. Allerdings wurde aus der Garteninspektion erst einmal nichts... Termine... ich musste mich noch bis 16 Uhr gedulden. Unterwegs in der Stadt sah man überall entwurzelte Bäume und die Feuerwehr, mitsamt der Kettensäge, die im Einsatz war. Mich beschlich das ungute Gefühl, dass vielleicht auch der Garten sein "Fett" abgekriegt hat... entsprechend ängstlich näherte ich meinem "Paradies", aber alle Bäume standen noch, einzig die Taglilienblüten sahen ziemlich zerschossen aus.
Gut, dass die Taglilienblüten nur einen Tag lang da sind, schon morgen wird wieder die volle Schönheit der Blumen zum Vorschein kommen.

Sonntag, 11. Juli 2010

Taglilieneindrücke

Im "Garten in den Wiesen" herrscht Hochsaison und für Taglilienbegeisterte war hier der letzte Samstag Pflichtprogramm. Nach dem Saisonauftakt mit Scheeglöckchen, dem Frühsommer mit vielen verschieden Geranium, spielen nun die Taglilien und Gräser die Hauptrolle. Ein paar Eindrücke... die im Original auf Grund der Farb- und Sortenvielfalt natürlich viel beeindruckender sind. Man sieht den Fotos an, dass es auch hier sehr heiß war...

Farblehre

Die Sonne brennt, 38 Grad, Trockenheit und das bis auf wenige Ausnahmen nun schon seit mehr als sechs Wochen. Was hilfts, die Wasserpumpe und der Gartenschlauch arbeiten auf Hochtouren. Jeden Abend 2 Stunden ein anderes Gartenstück. Da ich per Handbetrieb schon lange nicht mehr hinterher komme, muss nun der Sprenger ran. Grundsätzlich ist dagegen ja nichts einzuwenden nur tritt dabei ein mehr als ungewünschter Nebeneffekt ein... die Pflanzen werden alle Braun. Unser Wasser ist leider sehr Eisenhaltig und was so aus der Distanz gesehen vielleicht wie frisches Nass aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als übler Farbüberzug, der die weißen Dahlien versaut und die grünen Blätter von Rosen, Taglilien und Co metallisch- brau glänzen lässt. Ich bin frustriert und das unzufrieden stellende Ergebnis meiner täglichen Bemühungen veranlasst mich dazu über die Installation einer "Tröpchenbewässerungsanlage"  ab dem nächsten Frühjahr nachzudenken. Abgesehnen davon entpuppen sich nun verschiedene Stauden- und Zwiebelneuerwerbungen als Fremdkörper im Garten, weil deren tatsächliches Aussehen so gar nicht dem angekündigten Lila, Rosa oder Weiß entspricht. Stattdessen grinsen mich nun orangefarbende Lilien im weißen Paradiesgarten an und im Beet, das eigentlich dem Farbspektrum von Blau bis Rosa vorbehalten war, prangt nun eine Taglilie in Lachs- sehr passend...
 Taglilie "Bed of Roses"
Die Taglilie "Arctic Snow" macht ihrem Namen auch nicht wirklich "alle Ehre" sondern präsentiert sich eher in zartem Zitronengelb als wäre der Arktische Schnee schon vom Ozonloch angegriffen.
 Taglilie "Arctic Snow"
Alles in allem scheint dieser Sommer eher in Stress für Mensch, Tier und Pflanze auszuarten, aber im Winter, wenn es wieder kalt und grau ist, werden wir uns genau nach diesen Tagen sehnen.

Sonntag, 4. Juli 2010

Der Garten meiner Schwester

Auf Grund der bereits fünf Wochen anhaltenden, staubtrockenen Hitze ohne Aussicht auf Regentropfen  und natürlich in erster Linie wegen einer Einladung zur Abiturfeier meiner Nichte "verschlug" es uns mal wieder in das schöne, frische  Nordrhein-Westfalen zur Familie meiner Schwester. Für meine Begriffe gibt es hier zwar zu viel Berg, Wald  und Land und zu wenig Stadt aber trotzdem kann man insbesondere wegen der wunderbaren Gärten, der bemerkenswerten Stöcker-Stauden Gärtnerei und dem guten Essen meiner Schwester, dieser Region einiges abgewinnen und so begab es sich, dass wir nach überstandener feucht-fröhlicher Abiturfeier eine Rundreise zu den gärtnerischen Kleinoden der Gegend unternahmen. Mein erster Weg bereits nach der Ankunft war natürlich der Garten meiner Schwester, denn das ich gestalterisch ambitioniert meinen eigenen Garten hege und pflege, habe ich nicht zuletzt auch dieser Inspiration zu verdanken.
Unser nächster Weg dann Stöcker-Stauden in der Nähe von Soest. Gut das ich ein Budget auch für den Staudeneinkauf eingeplant hatte. Hier war Rosenwoche und ein mehr als üppiges Angebot an Rosen in allen Sorten, Formen und Farben sowie Begleitstauden erwartete uns. Oh je, die Qual der Wahl... denn ich war schließlich mit Mittelklassewagen und Familienangehörigen unterwegs, das bedeutete Einkaufsbeschränkung! Für mich, als nicht gerade Auswahl-verwöhnte Hobbygärtnerin ein Staudenparadies das abgesehen von der Förster Staudengärtnerei in Potsdam, bei uns in Brandenburg wohl seines gleichen sucht. Es wurden dann nach vielem Hin und Her- die Englische Rose "James Galway", eine Fetthenne "Matrona", Geranium " Jolly Bee", Geranium x cantabrigiense" Berggarten" und beim Bezahlen, also schon fast im Auto sitzend, musste noch die Rose "Russeliana" mit.
Der nächste Halt dann die Gartengalerie- Stork in Bad Sassendorf. Wer mal gediegen "Gartennippes" einkaufen, selbst gemachten Kuchen essen und einen wunderschönen romantischen Garten mit vielen Rosen sehen will, ist hier genau richtig. Eine Atmosphäre, die man am besten mit Freundin (oder Schwester) genießen sollte. Natürlich mit dem nötigen Kleingeld in der Tasche, denn hier gibt es wirklich schönste Gartenaccessoires von modern bis pseudoantik.
Aber Mädels... lasst besser die Männer zu Hause, ich glaube nicht, dass die Herren der Schöpfung hier genauso glücklich und verzaubert durch die Gegend hüpfen wie wir Frauen.
Fazit hier: eine moderne 50cm hohe Frauenplastik für den Garten, ein Rezept einer leckeren Torte und viel Garteninspiration.

Weiter ging`s zum "Camenhof" wieder in der Nähe von Soest. Ich hatte den Garten im vorletzten Herbst gesehen und war damals restlos begeistert. Überall Blütenfülle, schöne "Gartenzimmer", eine Inspiration nach der nächsten. Am schönsten das Beet mit diagonalen Buchshecken und weißen Dahlien- beeindruckend!
Um so gespannter war ich nun diesmal, wie der Garten wohl zur Rosenzeit aussieht... aber statt der erwarteten Blütenfülle lehrte mich dieser Garten etwas Anderes.... Beschränkung!- bei der Größe des Gartens, den Pflanzungen und dem damit folgenden Pflegeaufwand. Ich konnte mich davon überzeugen, dass ein Garten, besonders wenn er 1ha groß ist, sehr viel Arbeit machen kann. Sicher herrscht hier nicht der Anspruch, dass der Garten das ganze Jahr über attraktiv sein muss, aber bei der Größe merkte man schon, dass einem die Natur manchmal buchstäblich " über den Kopf" wächst.
(das merke ich ja selbst oft genug bei meinen vergleichsweise kleinen 1250qm...) Hoffen wir, dass sich der "Camenhof" spätestens im Herbst wieder von seiner schönsten Seite zeigt.