Montag, 31. Oktober 2011

Die 5, der Zaun und neue Beete



Ich hatte ihn ja bereits angekündigt, den neuen Zaun. Nun ist er fertig und erstrahlt in schönstem Anthrazit und sein Name ist "Stabgitterzaun" ja tatsächlich kein individueller Architektenentwurf, kein traditionelles Ensemble, kein Jägerzaun ... nein... ein zweckmäßiger Stabgitterzaun zur Abwehr ungewünschter Eindringlinge. Das Schönste am Zaun ist definitiv die neue Nummer 5- unsere Hausnummer (leider ohne Haus). Beim Blog" Gartenbuddelei" hatte ich ein Emailleschild der Firma RAMSIGN gewonnen und letzte Woche traf sie ein, die neue Nummer 5. Ein riesiges Danke an Gartenliesel und Ramsign!
Gleich heute morgen, im Nebel wurde das gute Stück mittels eigens angefertigter Unterkonstruktion fachmännisch durch den GG am Zaun befestigt und da ist sie nun- die 5.


Noch sieht die Visitenkarte des Gartens ganz schön steril aus, alles so neu, keine Pflanzen...Allerdings ist mir das lieber als dieses unsägliche Durcheinander der Bodendecker, tausender Fliedertriebe und der Riesenerika, dass ich jetzt fast vier Jahre lang ertragen habe. Nun bestehen wieder Möglichkeiten die Gartenplanung fortzusetzen und sogleich wurde damit auch begonnen. Ein Anliegen war es mir dabei, den Rosenbogen gestalterisch einzubinden und die Füße der Rosen von der Grasnarbe zu befreien. Gesagt getan...

vorher...
nachher...

Dort wo der Zaun den Rücksprung macht kommt noch ein KugelTrompetenbaum  -Catalpa bignonioides"Nana"- hin. Die Beete sollen mit Rudbeckia, Verbene, Gräsern und Dahlien bepflanzt werden. An den Zaun kommt zusätzlich die Englische Rose "Abraham Darby" in der Hoffnung, dass sie sich irgendwann über den Zaun schwingt und die Spaziergänger mit ihrer Schönheit verzaubert. Im Moment ist der Boden am Zaun allerdings mehr als schlecht... aber morgen kommt die Bodenlieferung und dann habe ich auch endlich wieder Erde auch, um die neuen Rosen einzupflanzen... der Countdown läuft für den 13.11. ist der erste Schnee vorhergesagt...

vorher...von der einen Seite
nachher...von der anderen Seite, jetzt mit "Parktasche" vor dem Eingang, der von links nach rechts verlegt wurde
Und noch mal die neuen Beete... 

Später wird man nur noch durch den Rosenbogen in diesen Gartenraum kommen. Die Bestandsrose vorn (rot) scheint doch eine remontierende Sorte zu sein, nach ihrer Hauptblüte im Juni hatte sie Mehltau also habe ich sie ordentlich zurück geschnitten und nun blüht sie noch einmal fröhlich vor sich hin.

Herbststimmung... weil`s so schön ist

Und zum Schluss, auch wenn`s thematisch nicht ganz passt,  die Rose "Munstaed Wood". Jetzt wo das Gartenjahr sich leise verabschiedet, bin ich für diesen Anblick besonders dankbar.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Herbstliches Gartenglück

... an diesem Wochenende war nicht viel Zeit für die herbstliche Gartenarbeit. Standbetreuung auf der städtischen Herbstmesse, samstäglicher Bauherrenbesuch und die Gartensaisonabschlussparty bei 5 Grad, rund um`s Feuerchen, mit Stockbrot, Glühwein und Eintopf standen an...aber für ein paar Bilder ist immer Zeit... jeden Tag bin ich auf`s neue fasziniert von den Farben des Herbstes...


Ach ja... der Zaun ist fertig aber es gibt noch ganz schön viel zu tun bis der gewünschte Zustand erreicht ist...

Sonntag, 16. Oktober 2011

Frostige Zeiten und Zaungeschichten


Nun ist es passiert, erwartungsgemäß in der Nacht von Donnerstag zu Freitag hat er sie heimgesucht die Dahlien und Einjährigen... der Frost!  2 Grad minus haben sie niedergestreckt, die bunten Blümchen und was am Morgen noch wie gezuckert aussah, zeigte sich bereits am Nachmittag spannungslos und in morbiden Brauntönen. 


Grund genug, den sonnigen Samstag damit zu verbringen, 36 Dahlienpflanzen zurückzuschneiden und teilweise auch schon auszugraben.  


Endlich konnte ich, nun wo die Dahlien nicht mehr sind, mit der Umpflanzung meines ehemaligen Wellenbeetes beginnen, das nun orthogonal ist und damit besser in die formale Ordnung des vorderen Gartenteils passt.

vorher...von der einen Seite
und nachher...von der anderen Seite...
Die Gräser links pflanze ich im Frühling noch um und dann wird es hier einen 28m langen und 1,20m breiten Rasenstreifen zwischen den Beet am Zaun und dem  Beet an den Obstbäumen geben...ich freu mich...

Am Donnerstag wurde auch mit dem Neubau des Gartenzaunes begonnen... die uralten Fliederbäume mussten dafür zwar fallen aber mit ihnen auch die unzähligen Fliedertriebe, die Riesenerika, eine Pflanze mit mind. 2m Durchmesser und die unsäglichen Bodendecker die die Vorbesitzer wahrscheinlich aus vorausschauender Rache am Nachfolger ;-) gesetzt hatten und die mir einen gartengestalterischen Angriff auf den vorderen Teil bisher unmöglich machten. 


Nun bin ich schon sehr gespannt auf das Zaunergebnis, Ende der Woche wird`s soweit sein. Der Spaten ist bereits geschärft, für eine neue Beetidee, die dann auch endlich den bisher einsam in der Landschaft stehenden Rosenbogen einbinden soll.  Es gibt also noch eine Menge zu tun bis der Winterschlaf beginnen kann... weiter Dahlien ausgraben, endlich Zwiebeln stecken, wurzelnackte Rosen pflanzen, Kompost sieben, Gras mähen(lassen), Ordnung in`s Chaos bringen... wie soll ich das alles schaffen?

Samstag, 8. Oktober 2011

Paris III - Größe hat einen Namen- "Versailles"


Damals im Studium legte man uns aus architektonischer und landschaftsgestalterischer Sicht das Schloss von Versailles wärmstens ans Herz also musste er nun her, der Ausflug in das Mekka des Absolutismus, in das Schloss des Sonnenkönigs Louis des XIV. Wie geschätzte 100000 andere Touristen fielen auch wir um kurz vor 11 aus dem Zug von Paris nach Versailles, um dem Hof unsere Aufwartung zu machen.
Es war warm an diesem Tag, die Sonne strahlte uns an und dann... die Unmenge an Menschen... eine Schlange die sich hin und her schlängelnd über den gesamten Vorplatz des Schlosses erstreckte...unglaublich ... wir gingen erstmal in den Garten.


Wenn wir in Paris schon viel gelaufen waren, das hier setzte dem ganzen noch ein Krönchen auf... Vom Schloss aus gibt es ganz in der Gartengestaltung des Absolutismus eine große Achse, entlang der sich erst Blumengärten- die sogenannten Parterre- symmetrisch angelegt mit überwiegend einjährigen Blumen und Buchsornamenten- erstrecken. Dann folgen mittels Hecken rechts und links der Achse formal gestaltete (leider nicht wahrnehmbar sondern nur im Grundriss zu sehen) "geheime" Gärten und als Hauptelement dominiert in der Mitte der Achse -Wasser- der Grand Canal. Vom Schloss bis zum Endpunkt des Kanals läuft man ca.1 Stunde, um die Größe mal zu verdeutlichen.

es schien es so, als würde das Touristenvolk sich nicht wirklich für die schönen Parterre und Gärten interessieren... hier war es recht leer...

Für meine Verhältnisse ist alles etwas zu groß geraten. Man kann sich gut vorstellen, wie die gepuderten Damen sich zum heimlichen Stelldichein in den Heckengärten trafen und die armen Bediensteten, Horden von Gefolge in Sänften durch die Gegend schleppen mussten, weil selbige sicher nicht in der Lage waren mitsamt ihrer schweren Kleidung durch den Riesengarten zu wandeln.

Die formalen Gärten, Hecken über Hecken und dazwischen einige architektonische Elemente wie Brunnen oder Skulpturen
die Orangerie, seitlich, rechts des Schlosses in einem abgesenkten Bereich

Fußlahm und nach endlosem "Gewandel" schleppten wir uns vor das Schloss, um nach der Schlange zu schauen und siehe da, sie war weg... was nicht heißt, das keiner mehr da war... gemeinsam mit den anderen Kulturbegeisterten drängten wir uns körperlich sehr nah (Schüttel....), durch die Kabinette und landeten irgendwann im Herzen des Schlosses, dem Spiegelsaal. Durch die Spiegel die hier angebracht sind soll die Natur in den Raum geholt werden...schöne Idee....

Spiegelsaal
Ein Blick auf den rechten seitlichen Gartenteil vor dem Schloss

Wer diesem Ort etwas Gutes tun will, der fahre besser nicht hin, die Unmenge an Menschen wird früher oder später dieses an sich wertvolle Kulturgut klein kriegen. Es ist einfach unbeschreiblich was da los ist und ich war einigermaßen enttäuscht von der Gesamtssituation. Ein Tag im pulsierenden Paris ist pure Entspannung dagegen, wären wir mal lieber in den Louvre gegangen...


Paris II - Der "Parc de Bagatelle"


Wie immer, wenn man eine Reise macht, gibt es DEN Tag, an den man sich auch nach Jahren noch erinnern wird, weil er auf besondere Weise aus dem üblichen Touristenprogramm herausragt und auf Grund diverser Erlebnisse einmalig und ganz besonders wird. So ein Tag war der Samstag. Morgens ging s zur Besichtigung der Villa la Roche von Le Corbusier  aus den 1920iger Jahren, einem echtem Höhepunkt der modernen Architekturgeschichte. Das Haus war voller zeichnender Architekturstudenten... oh wie schön war doch die Studentenzeit ;-) Nach einstündigem Raum- und Architekturerlebnis trieb es uns wieder zurück auf die Straße und in die Metro, um nun den "Parc de Bagatelle" anzusteuern. Nach einigen Stationen, einem elend langem Fußmarsch mit Zwischenstation beim Bäcker und leckeren belegten Baguettes, kamen wir in die "feinere" Gegend. Hoffentlich hatte sich der Fußmarsch auch gelohnt und ... oh ja...ich sollte nicht enttäuscht werden. Ein Staudengarten allererster Sahne war das Erste, was ich zu sehen bekam, dazu noch das schöne Septemberwetter und schon war es  um mich geschehen. Welch Gartentraum in fröhlichen Rot-Gelb-Orange-Tönen dazu 70m (oder mehr?) Herbstastern... ich konnte mich gar nicht satt sehen.


Anlässlich der "Fete de Jardin", zu der in Paris über 100 Gärten ihre Pforten öffneten, hatte dieser Park ein Rahmenprogramm mit Kürbissuppenverkostung, Rosenduftbestimmung, Kinderunterhaltung, Infoständen und einem klassischen Konzert in der Orangerie mit Werken von Bach, Mozart und franz.Komponisten. Ein echtes Erlebnis, da der erste Geiger wirklich grandios war! Neben dem Staudengarten und der weitläufigen Parkanlage in Form eines Engl. Landschaftsgartens, gab es weitere Gärten. Mein Gärtnerherz kam aus seiner euphorischen Freude gar nicht mehr raus. Ein Gemüsegarten, ein Irisgarten (wie überaus interessant- wegen der Art der Pflanzung), ein Kräutergarten, der Rosengarten in dem jährlich neue Rosen prämiert werden...und zu meiner Überraschung kam dann noch der Obergärtner um die Ecke und führte uns durch eine geheime Tür in der hohen Hecke des Irisgartens, in sein Allerheiligstes, dem Anzucht- und Gewächshausbereich. Hier bekamen wir eine Stunde lang in feinstem französisch-botanisch-brockendeutsch-wildgestikulierend- Nachhilfeunterricht in Sachen Anzucht und Sortenreichtum von Pelargonien, Kräutern und diversen anderen Pflänzchen.

Gemüsegarten
Irisgarten
Rosengarten
vor der Orangerie
am Schloss
Kräutergarten

Zur Erinnerung an diesen Tag pflege ich nun einen Pelargonienableger sowie den Lavendel "Elagance Sky"den mir der Chefgärtner kurz mal eingetopft und geschenkt hat. (Ich glaube er war erfreut sein Wissen international an die Frau bringen zu können;-) Natürlich war auch der Rosengarten, wie erwartet, eine Augenweide in dem man stundenlang Rosen betrachten könnte und so wunderte es nicht, dass wir locker mal 5 Stunden im Park verbrachten und immer noch nicht alles gesehen hatten. Schweren Herzens zog es uns schließlich nach einer 6 Euro Cola und der Erkenntnis- Mehr Fenchel braucht der Garten!- weiter zum Kontrastprogramm- dem Stadtviertel "La Defense", einem in den 1990iger Jahren neu entwickeltem Wohn- und Geschäftsquartier, dass uns sogleich zurück in die Wirklichkeit holte. Oh je- nicht alles was der gemeine Stadtplaner und Architekt so vollbringt ist überschwänglicher Rede wert. Hier müssen Events (es wurde gerade die Aufführung des "Kleinen Prinzen"  mit Feuerwerk vorbereitet) und Einkaufscenter das Leben im Stadtgebiet erheitern, sonst würde wohl jeder halbwegs normale Bewohner mit sofortiger Flucht, auf die Maßstabslosigkeit der Gebäude reagieren. So auch wir... da ist uns doch der angeleuchtete Eiffelturm und die unvergesslich entspannte Stimmung der vielen Pariser (und Touristen) beim Anblick ihres Wahrzeichens lieber...

Wer weitere Bilder diese phantastischen Gartens sehen will der klicke hier...


Montag, 3. Oktober 2011