Sonntag, 30. Dezember 2012

Faule Rosen

Im Frühjahr wird es hoffentlich wieder so weit sein. Dann treiben die Rosen aus und mit ihnen die versammelte Pflanzengemeinde. Im letzten Frühjahr, Ende April, fiel mir auf, dass sowohl die Historische Rose "Königin von Dänemark" als auch "Tuscany Superb" nur oben an der Spitze austrieben. Der Rest der Stiele blieb nackt. Merkwürdig sah das aus und ganz und gar nicht zu akzeptieren wenn man, wie ich, Blütenreichtum erwartet.


Andere Rosen sahen zu dieser Zeit wahrlich fülliger aus.


Ich befragte die Mädels im Rosenforum - keine Antwort. Ich schlich um die Rose rum und überlegte: das konnte doch nicht der Sinn der Sache sein... Irgendwann fiel mir die Empfehlung für Kletterrosen ein, man solle sie waagerecht binden... für den Saftfluss... das regt die Rosen an auszutreiben (ein übliches Prinzip auch beim Obstbaumschnitt, um reiche Ernte zu erzeugen). Gesagt getan, ich bog die Triebe der Strauchrosen um und fixierte sie.


Tatsächlich, nach einer Woche tat sich was, die schlafenden Augen trieben aus, erst zaghaft, dann entschlossen. Und eine Woche später, während andere Rosen schon blühten, waren die frischen Blätter endlich nicht mehr aufzuhalten. Ich hatte die faulen Rosen also "zur Arbeit" gezwungen. Blüten gab es an diesen Trieben nicht mehr, dazu war es Ende Mai wohl zu spät, aber zumindest sah der Strauch nicht mehr so nackt aus. 


Mit meinem erfolgreichen Selbstversuch im Bewusstsein las ich wenig später ein Buch: "Die Rose, ihre Anzucht und Pflege, Praktisches Handbuch für Rosenfreunde" von Robert Betten (ein Nachdruck des Originals von 1897)*.
Was ich bis dahin als meine intuitive Reaktion auf die faulen Rosen gesehen hatte, konnte ich nun schwarz auf weiss, sozusagen als manifestierte Erkenntnis unserer Rosenfreundvorfahren auf Seite 19/20 lesen: "... Das Herunterbinden soll den Saftstrom nach den oberen Augen hemmen und soll auch den tiefer stehenden Augen Gelegenheit geben sich zu entwickeln. Nur so erhalten wir die möglichst reiche Blüte... Das Niederbiegen der Ruthen bietet also nicht allein die Möglichkeit alle Augen zum Austrieb zu zwingen, sondern lässt auch einen Zwang auf das gleichmäßige Wachstum der Blütenzweige zu. Ferner hat es den Zweck Platz und Kraft für neue Ruten zu schaffen, die aus der unteren Rose sich bilden." Dieser Text wird im Zusammenhang mit den Schnittmaßnahmen bei langtriebigen Rosen empfohlen und das bedeutet für uns: hier sind historische Rosen und moderne Strauchrosen gemeint, die unmittelbar nach dem Schnitt so behandelt werden können.
Moderne Beetrosen und Teehybriden werden auf ca. drei bis fünf Augen zurück geschnitten. Hier erübrigt sich diese Handlungsweise.

Im nächsten Frühjahr werde ich meine Umbiegeversuche an einigen Rosen fortsetzen. Ich bin gespannt, welche Ergebnisse ich erziele.

Tuscany Superb

* Das genannte Buch bezieht sich überwiegend auf Remontantrosen und Teehybriden die zu dieser Zeit "en vogue" waren. Die heute wieder modernen "Alten Rosen" sind hier nur am Rande als Parkrose erwähnt.

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Gnadenfrist

Der Winter hat eine Pause eingelegt.


Weihnachten ist nun vorbei. Anlass genug den Festtags-schweren Körper von der Couch zu heben und bei 10 Grad, Sonnenschein und ordentlich Wind die eine oder andere Gartentätigkeit zu erledigen. Eigentlich gibt es ja nicht all zu viel zu tun. Ich musste mich sehr beherrschen um nicht, durch die Sonnenstrahlen ermuntert, mit dem Rückschnitt der alten Stauden und dem Freiräumen der Beete zu beginnen. Nein. Wir haben erst Dezember. Noch mindestens zwei Monate kalte Jahreszeit liegen vor uns und auch wenn der Winter uns eine Gnadenfrist gewährt, es wird ganz sicher wieder kalt. Also habe ich nur ein wenig rum geharkt und mich mit der Einweihung des Weihnachtsgeschenks - dem Spaten begnügt. Ein Spaten zu Weihnachten? Jaaaa, der Gute von Wolf. Nur der darf es sein, feinster Edelstahl, ein flaches Blatt für perfekte Rasenkanten, mit einer Stielhöhe, die auch Frauen das Gärtnern leichter macht. Mit so einem Spaten begann ich seinerzeit die Gartenkarriere, meine Schwester hatte damals gemahnt:"... nur das beste Werkzeug für die Gärtnerin..." und nun, fast fünf Jahre später ist er dahin, der erste Spaten. Der Stiel wurde ja sowieso jährlich erneuert... Bin ich Grobmotoriker? Aber im letzten Herbst knackte nun auch noch verdächtig das gute Edelstahlspatenblatt. Ein Riss, wie hab ich denn das geschafft? Damit ist er nun unbrauchbar, weil instabil.


Ein Gärtner, der was auf sich hält, geht pfleglich mit seinem Gartengerät um. Ich nicht, ich kurble das Wirtschaftswachstum an und wünsch mir einen Neuen zu Weihnachten. Ein schönes Geschenk so ein Spaten.


Sonntag, 16. Dezember 2012

Gartenschätze

Sicher denkt der Gatte jetzt er wäre gemeint, wenn wir hier vom Gartenschatz reden. Aber nein, ich muss ihn enttäuschen. Zwar hilft er gelegentlich bei Arbeiten, die den Kraftreserven der Gärtnerin nicht entsprechen, und das könnte einem schon den Titel "Schatz" einbringen. Aber gemeint sind diesmal nicht die hilfreichen Mitmenschen, sondern Pflanzen. Irgendwo las ich neulich diesen Begriff für Pflanzen, die "gartenwürdig", sprich einen hohen kulturellen Wert für Mensch und Tier haben und die deshalb erhaltenswert sind. Ein schönes Wort, dessen Bedeutung mir dieser Tage wieder bewusst wurde. Jetzt wo Mensch und Tier in winterlicher Pracht versunken sind, zeigen sich die wahren Qualitäten so mancher im Sommer unscheinbar anmutenden Pflanze. Ein wirklicher Gartenschatz ist  für mich zum Beispiel der Sargents Apfel (Malus sargentii) ein kleinfruchtiger Zierapfel aus der Familie der Rosengewächse.


Nach einer kurzen Freude über die Blütenpracht im Frühjahr gehen die kleinen Früchte inmitten des Laubes im Sommer geradezu "unter", um dann ab Oktober ihren "Aufritt" zu haben. Jetzt wo alles Laub von den Bäumen gefallen ist zeigt der Baum (oder Strauch) was er hat... Viele kleine Früchte, die Vögeln Nahrung und uns Menschen einen Blickfang bieten. Wunderschön.
Es gibt eine Vielzahl wunderbarer Pflanzen die in unseren Gärten wachsen. Viele kennen wir, einige sind uns unbekannt. Ganz Begeisterte sammeln sie, die Gartenschätze. Es gibt Bewahrer historischer Nutzpflanzen. Es gibt Hosta-, Galanthus-, Taglilien-, Phlox-, Phäonien-, Rosen-, Geranium-, Ahorn-, Rhododendron-, Ilex-......Sammler. Die erste Pflanze im Garten erzeugt eine merkwürdige Leidenschaft, einher gehend mit dem unstillbaren Verlangen nach Wissen über deren Geschichte oder Verwendung. Dieses Wissen, die zweite, dritte, vierte, .... Pflanze machen dann plötzlich den Sammler, den Spezialisten. Mit Gleichgesinnten beginnt ein reger Austausch. So manch einer wird in seiner Sammelleidenschaft zum Züchter und schafft Neues für unsere Gärten. So entstehen wertvolle Pflanzensammlungen, wahre Gartenschätze. Das "Netzwerk Pflanzensammlungen" trägt sie zusammen, bemüht sich um Paten, wenn Sammlungen abgegeben werden müssen, dokumentiert und hilft damit die Vielfalt der Arten in Deutschland zu erhalten. Eine gute Sache, finde ich. Nicht neu, denn in Großbritannien gibt es diese Einrichtung, die "Royal Horticultural Society" (RHS), schon mehr als 200 Jahre. In ihrem Blog beschreibt Janine gerade die Geschichte der RHS.
Meine Gartenschätze halten gerade Winterschlaf. Für mich sind es Alte Rosen, Hostas und Taglilien, aber auch das erste Schneeglöckchen, der Löwenzahn, das Gänseblümchen auf der Wiese, eigentlich alle Pflanzen in meinem Garten. Welches sind wohl eure Gartenschätze?

Samstag, 8. Dezember 2012

Tod in der Laube...

... oder mein Nachtrag zum letzten Post.


Heute habe ich aufgeräumt. In der Laube. Längst fällig war diese Aktion und dabei habe ich gleich Schadensbegrenzung betrieben. Die Rosen sind jetzt in einer Plastikwanne eingeschlagen. Gut das der Baumarkt seine Erde in der Verkaufshalle lagert, die deshalb nicht eingefroren ist. Die schwächelnden Farnpflanzen und das Geißblatt sind mit Wasser versorgt und in Vlies und Handtüchern verpackt. Der Agapanthus- naja mal sehen, zumindest habe ich ihn bedauert. Die Gartenbank ist rein geräumt, die Ton-Accessoires ebenfalls...und die Dahlien, die leben noch und sind bereits gestern in den heimischen Keller umgezogen.
Ich weiß ja nicht wie es in euren Gartenhäusern, Lauben, Gartenwerkstätten so aussieht, meine Laube wird regelmäßig zum Schlachtfeld. So sehr ich mich auch bemühe... dort liegen Handschuhe und Gummistiefel, da Scheren, Gartengeräte, Erdreste, Hornspantüten, Zwiebeln, Samen der längst vergangenen Einjährigen, Pappkisten, Getränkeflaschen, Pflanzenschilder... Eine Fundgrube also für das abenteuerlustige Getier. Und was ich schon ahnte wurde heute zur Gewissheit. Eine Maus! Allerdings tot- inmitten des liegen gelassenen Vliesknäuel`s, das ahnungslose Gärtnerin sortieren und wegräumen wollte. Man hab ich mich erschrocken. Das arme Tier hat wohl den Ausgang aus der Laube nicht gefunden und ist bei -14 Grad in der letzten Nacht kläglich verendet.
Als Gärtner(in) braucht man starke Nerven, da die Natur nicht nur aus friedliebenden Pflanzen besteht findet man gelegentlich auch zerfetzte Vögel- Ergebnis der spielerischen Veranlagung so mancher Katze, selbstmörderische Ratten- die sich im Zulauf vom benachbarten Graben ertränken und nun auch noch eine erfrorene Maus. Ein Horror das Alles wegzumachen.
Die Laube ist jetzt aufgeräumt, Samen und Vogelfutter sind gut verschlossen in einer Plastikkiste. Der Müll und die Maus sind entsorgt. Eigentlich gibt es keinen Grund mehr die Laube aufzusuchen sei den, man hat winterliche Entzugserscheinungen.

Freitag, 7. Dezember 2012

Kollateralschäden


Der Wintereinbruch verhindert alle meine Gartenpläne. Mist, ich war doch noch gar nicht fertig...
Und so musste ich bei meiner morgendlichen Garteninspektion feststellen, dass Temperaturen um -8 Grad auch in der Laube frustrierende Grundstimmung erzeugen. Da stehen Sie nun, die zwei wurzelnackten Rosen in einer 1cm starken Eisschicht. Die Rosen, die ohnehin schon seit einer Woche ihr Leben im Wassertopf verbringen, bald Schwimmhäute kriegen und zur Wasserpflanze werden. Zu spät bestellt, zu früh der Winter. Was wird wohl nun aus ihnen werden? Daneben fristen noch ein paar Zwiebeln aus dem Sonderverkauf- ihr Dasein. Den Verkäufer freut`s, er ist sie los für Geld ich allerdings kann sie nur unter Verwendung einer Spitzhacke in die Erde bringen. Eine Kiste Dahlienknollen steht auch noch im Schuppen. Ich bin lieber gar nicht erst nachschauen gegangen, welchen Aggregatzustand sie mittlerweile angenommen haben.  Es frösteln zwei, aus dem Baumarkt errettete Farnkinder und das Geißblatt, das schon seit September im Topf steht und seitdem geduldig wartet, das hätte nun wirklich mal eingepflanzt werden können. Draußen im Schnee steht noch eine Kiste mit Buchszöglingen zur Ergänzung der im Sommer vernichteten Paradiesgartenumfassung. Irgendwo stand, dass man keine neuen Buchsbaumpflanzen an Stellen pflanzen soll, wo einst der Buchsbaumpilz wütete. Darüber habe ich wohl zu lange nachgegrübelt und schon war ganz "überraschend" der Winter da. Jetzt erliegen die Buchspflanzen also nicht der Ansteckung sondern dem Frost. Am schlimmsten hat es meinen Akapanthus getroffen. Eine großzügige Schenkung meiner Mutter und heute die Bild gewordene Realität meines "hingebungsvollen" Umganges mit Topfkulturen im Allgemeinen und Speziellen. Er ist einfach mal erfroren in der Laube. Ha- wieder ein Topf weniger. Trotzdem, heute scheint die Sonne, der Schnee glitzert und knirscht bei jedem Schritt unter den Schuhen,  die Samenstände sind frostig überzuckert, alles wirkt irgendwie ruhig und zufrieden. Ein wirklich schöner, kalter Wintertag.



Sonntag, 25. November 2012

Weichei...


... dachte ich bei mir, als ich gestern die vierte Schubkarre der frisch gelieferten Erde über die Scholle fuhr, um die Rosen anzuhäufeln. Schon nach der vierten Karre musste ich aufgeben und mich andern Gartenbeschäftigungen- dem letzten Laub, den letzten Narzissen- und Aliumzwiebeln, den letzten Rosenpflanzungen, der Vogelfütterung- widmen. Ich bin nicht im Training. Mit der Ausdauer geht das ja vielleicht noch, wobei der Wille da stärker ist als die sportliche Vitalität. Aber das Krafttraining scheine ich extrem vernachlässigt zu haben. Obwohl... Löcher graben, Rasenkanten stechen, schwere Äste durch die Gegend ziehen, Gießkannen schleppen... tut man da nichts für seine Konstitution? Wer denkt, ich werde als Konsequenz meiner Überlegungen die Wintermonate im Fitnessstudio verbringen, der täuscht sich. Ich mag keinen Sport, viel lieber mag ich nette Plaudereien im Cafe, faules Lümmeln auf der Couch, eine feine Tasse Pfefferminztee, meine Gartenbücher, das Internet und dessen schöne Seiten über Rosen, Stauden, Gärten... Das Anhäufeln der Rosen werde ich in der nächsten Woche erledigen, jeden Tag drei Karren...erst trockenes Laub, dann Erde, dann Tannenreisig... und dann kann der Winter kommen und hoffentlich wird er rücksichtsvoll mit den Gefühlen der Gärtnerin umgehen.


Samstag, 17. November 2012

Kurz und knapp

Zwei Nadelbäume zur Deponie befördert, eine Forsythie gekillt (keine Bange ich hab noch genug von den gelben Teilen...) fünf Hainbuchenpflanzen in der Hecke ersetzt, einen Japanischen Blumenhartriegel (Cornus kousa) und 14 Rosen gepflanzt. So- jetzt bin ich alle. 

Sonntag, 11. November 2012

Es geht zu Ende...

die schönen Stauden bleiben stehen- für die Struktur im Winter

... aber nicht bei mir. Zwar habe ich gestern den Geräteschuppen aufgeräumt, dass aber nur, um endlich mal diese längst fällige Arbeit zu erledigen um die vorhandene Fläche zu optimieren. Das Reinigen und Einölen, die Bestandsaufnahme der Gartengeräte... muss noch warten. Wenn andere Gärtner schon einmotten, Winterschutz verteilen, seelisch und moralisch mit dem Gartenjahr abschließen, dann schnippel ich mich immer noch fröhlich durch die weiche Pflanzenmasse, reduziere Staudenreste, die nicht mehr ansehnlich sind, stecke immer noch Zwiebeln, grabe Rosen aus, pflanze Rosen wieder ein und harke, harke, harke. Die Äpfel sind alle geerntet, die Vögel werden seit gestern gefüttert, ein letztes Mal Rasen ist gemäht. Lange hält man es nun nicht mehr aus im Garten, aber wenn die Sonne auch nur eine halbe Stunde scheint, dann bin ich ziemlich glücklich.

Donnerstag, 8. November 2012

Die Hände der Gärtnerin

Gestern habe ich mir einen Ring gekauft. Einfach so. Ich hatte Lust. Bei der Betrachtung des Schmuckstücks am Finger fielen mir mal wieder meine Hände ins Auge. Eigentlich bedarf es keiner silbrigen Verschönerung, denn mit dem Ring am Finger wird plötzlich der Fokus auf die vielen Kratzer  der letzten Roseneinpflanzaktion, auf die "Trauerränder" rund um die Fingernägel, die Schwielen der Spaten- und Harkennutzung gelenkt. Irgendwas steckt auch noch in der Kuppe meines rechten Mittelfingers... Das Ganze ist dekoriert von einer feinen Brandblase, Ergebnis einer voreiligen Pfannenbewegung bei der letzten Kochsession. Hände also, die man niemanden zeigen kann. Ich schäme mich, bei all den manikürten Damen, den Nagelstudios, der gepflegten Damenwelt.  Die umsichtige Gärtnerin wird sich ihre Handschuhe überziehen und die Gartenarbeit verrichten. Ich nicht. Ich brauch den Boden- und "Kunden"kontakt. Sicher, auch ich habe einige dieser praktischen, eng anliegenden Handschuhe für den Bau- und Gartenbedarf, auch die widerstandsfähigen Rosenabwehrteile, aber spätestens nach fünf Minuten sind die Dinger wieder ausgezogen. In der Erde wühlen was das Zeug hält. Das ist schön...


Ich habe mich entschieden. Ich steh zu meinen Händen. Und im Winter, da ist Gartenruhe, dann kann ich den Ring tragen...

Sonntag, 4. November 2012

Das Ende meiner Nadelgehölze


Jährlich im Herbst fällen meine Eltern eine Riesentanne. Meine Oma hatte sie seinerzeit als immergrünes Erbe für ihre Hinterbliebenen, massenhaft und in Reihe entlang der Grundstücksgrenze im Garten aufgepflanzt. Sehr praktisch ist das, denn man hat Tannenreisig zum Abdecken der Rosen, kann den Adventskranz binden und auf dem Friedhof das Grab eindecken... Jahre geht das schon so. Nicht nur im Großmütterlichen Garten hielt in den 1960iger Jahren das Nadelgehölz seinen populären Einzug, nein auch meine Gartenvorgänger erfreuten sich am Tannenbäumchen. Vielleicht ein Abbild von Mittelgebirgsambitionierter Heimat- und Naturliebe? Pragmatischer Feuerholzanbau oder einfach nur Gedankenlosigkeit? Ich jedenfalls bin der Auffassung, dass Nadelbäume nicht in den Garten gehören. Regelmäßig im Herbst und Frühjahr versauen sie mit abgeworfenen Kienäpfeln und Nadeln ganze Gartenbereiche, saugen mit ihren flachen Wurzeln sämtliche Feuchtigkeit aus umliegender Gartenerde, erzeugen ordentlich viel Schatten und machen ihre Umgebung für den Gärtner damit praktisch unbrauchbar. Daher erfreute ich mich am Freitag, im dritten Anlauf, endlich einem Geräusch, dass unverkennbar von der Kettensäge meines Vaters kam. Diesmal in meinem Garten. Drei kleine Tannen und eine megahässliche Kiefer mussten dran glauben. Beeindruckend, wie sich Gartenblicke sofort verändern. Der Nachbar hat jetzt volle Aussicht auf unseren Garten und ich auf seine Laube... trotzdem bin ich sehr zufrieden. Mehr Licht, mehr Ordnung und nur noch sieben Nadelbäume auf dem Grundstück.

es waren einmal zwei kleine Tannen...vorher...
 nachher...
es war einmal eine Kiefer...
vorher...
 nachher...
und des Nachbars freier Laubenblick...

Samstag, 27. Oktober 2012

Überraschung


So. Nun sind sie Geschichte, die Dahlien. Nicht etwa der Frost hat ihnen die kalte Schulter gezeigt, (nein er war wieder nicht da...) sondern ich ihnen die Schere...
Heut morgen traf mich der Schlag als ich aus dem Fenster sah. Schnee und Kälte um 0 Grad vereitelten all meine Gartenpläne. Das angekündigte Nadelbaummassaker musste ausfallen. Den Mitwirkenden des geplanten Gartenspektakels war die Location bei diesen Witterungsbedingungen nicht zuzumuten. Hatten wir nicht letztes Wochenende noch 22 Grad? Also begann ich bei matschigem Dauerschnee die Dahlien und einige schwächelnde Stauden zurückzuschneiden.


Langsam wird`s ernst. Die Zeitumstellung liegt vor uns, die Tage werden kürzer und ich bin noch ziemlich hinterher mit den üblichen Herbstarbeiten. Morgen grabe ich die Dahlien aus, auch wenn Sonntag ist...

Freitag, 26. Oktober 2012

Mein gestörtes Verhältnis zu Bäumen, Sträuchern und Hecken

Dahlienschönheit die Letzte... heute Nacht ist Frost angesagt...

Heute Nachmittag habe ich mich an der Buchenhecke abgearbeitet. Nachdem neulich ein ratloser Gartenfreund davor stand und mich befragte, ob das Teil auch mal dicht werden soll, habe ich nun kurzer Hand zur Schere gegriffen und sie seitlich und in der Höhe gestutzt. Keine Ahnung wann so eine Hecke mal ihre volle Pracht entfaltet, bei mir im dritten Jahr tut sie es jedenfalls nicht. Vielleicht habe ich ihr mit meiner Kurzschlussaktion auch den Rest gegeben, denn es soll ja Frost geben, und vielleicht friert der frische Schnitt jetzt weg? Wer weiß....

Hecke vor dem Schnitt

Ähnlich erfolglos geht es mir mit meiner Buchsbaumhecke, um den Paradiesgarten herum. Im vierten Jahr, also in diesem Sommer, hat der Pilz erbarmungslos zugeschlagen, und um die Buchsbaumkugeln zu retten, habe ich panisch fast die Hälfte der vierseitig umpflanzten Begrenzung entsorgt und statt dessen Rasen angesät... leider sieht das gar nicht gut aus, also Reset gedrückt und zweiter Buchsbaumversuch dieser Tage...

Paradiesgarten mit halber Hecke

Mit den Bäumen ist das auch so eine Sache, ich begreife einfach nicht wie man sie am besten schneidet, da helfen auch die klügsten Bücher nicht... Und so habe ich die junge Kirsche einfach mal wieder kurz gesäbelt, weil der Aufbau des Geästs mehr als unansehnlich war.

vorn Rechts der Stiel - ist der Rest der Kirsche

Alles, was Baum und Strauch heißt, wächst also unkoordiniert vor sich hin. Selbst die im Frühjahr gekillte Forsythie hat Gas gegeben und verdeckt wieder den Blick zum Nachbarn. Morgen rückt die Kettensäge an, dann werden eine hässliche Kiefer und zwei Tannen umgenietet...

Ist er nicht schön der Herbst?


Dienstag, 23. Oktober 2012

Weg sind sie...

... die Rosen.

Simone bekommt Old Port und Spirit of Freedom, Gitta's erste Rose wird die Edenrose, Rosenduft (Yvonne) will bei sich Blackberry Nip, Muriel Robin, Blue Boy hell, Belle Coquette und Heidi blühen sehen. (Yvonne, über einen Tausch würde ich mich freuen... wer sind " Gussenstädter Desiree" und "Staubach", gibt es Bilder von den Schönen?) Und Hiltrud wird sich in Zukunft an Young Lucidas, Lila Wunder, Claude Brasseur, William Morris und Bering Renaissance erfreuen.

Bitte schickt mir einen Kommentar mit euren E-Mail Adressen, damit ich euch schreiben kann. Wird nicht veröffentlicht, versprochen.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Das neue Beet

 
Die Töpfe sind Platzhalter für Rosen...

Im Herbst bereiten wir ja bekanntlich die neue Gartensaison vor, schieben Stauden hin und her, stecken Zwiebeln, sägen hier und da was ab... Die beste Zeit also, die Gartengestaltung wieder etwas voran zu bringen und das "Willkommensbeet" herzustellen. Das Beet heißt so, weil es direkt gegenüber dem Eingang ist und es neben dem "Herrengarten" zuerst ins Blickfeld gerät. Aber vielleicht ist es auch das "Weiße Beet" denn ich habe ausschließlich weiß blühende Stauden, Zwiebeln, Rosen und grünlaubige bzw.panaschierte Blattschmuckstauden und Gräser verwendet. Der Grund ist die halbschattige Lage, denn mit weißen Blüten kann man ja auch dunkle Ecken aufhellen.  Diesmal hatte ich es gut. Die Grundlage für kommende weiße Lichtblicke im Halbschatten schuf der Neffe. Nach dem ich abgesteckt hatte wurden durch ihn die Rasensoden entfernt. Der Anfang war damit bereits am letzten Wochenende gemacht. Also brauchte ich gestern nur noch umgraben, die Erde mittels Rinderdungpellets verbessern, die neue frisch gelieferte Erde auftragen und die Pflanzen und Zwiebeln eingraben. Also ran an die Arbeit. Bei 22 Grad war es schon fast zu heiß für diese Tätigkeit, allerdings wollen wir nicht klagen sondern jeden Sonnenstrahl und die Pracht der Herbstfarben genießen solange dies noch möglich ist. Nun ist es fertig das Beet, aber ich weiß schon jetzt, dass ich noch mal was verändern muss, da stimmt was noch nicht...
Während dessen blühen die Dahlien immer noch, die Erde ist trocken und muss gewässert werden, die Bäume hängen noch voller bunter Blätter, kein Frost, kein Herbststurm in Sicht... aber all das soll sich in der kommenden Woche ändern.


Samstag, 20. Oktober 2012

Ich brauche Platz! (Öfterblühende Rosen abzugeben)


Denn bald kommen meine neuen Rosen. Ich habe mich jetzt irgendwie auf "Alte Rosen" eingeschossen. Zu schön ist die Erinnerung an die opulente Blüte zur Frühsommerzeit in meinem Garten und dem Besuch im Rosarium. Mittlerweile zeigt sich, welche Rosen es bei mir und meinen mittelprächtigen Bodenverhältnissen mögen.... und da man ja bekanntlich bedarfsgerecht pflanzen soll habe ich die Gallica als "meine" Rose ausgemacht. Mittlere Höhe im Durchschnitt 1,20m, sie kommt mit Halbschatten klar und lässt sich auch von schlechten Bodenverhältnissen nicht abschrecken. Sie blühen zwar nur einmal (das tun übrigens eine ganze Menge Pflanzen) aber dafür sensationell üppig.
Die Öfterblühenden hingegen machen zumindest in meinem Garten ihrer Einordnung "öfterblühend" nicht wirklich alle Ehre und reagieren teilweise sehr sensibel auf Halbschatten. Deshalb möchte ich sie gern an Rosenliebhaber abgeben, die die Muße haben, die Pflänzchen auf zu päppeln, sie zu hegen und zu pflegen...  (Wegwerfen wäre mir zu schade...) Wer also Interesse hat, schreibt mir bitte einen Kommentar mit den entsprechenden Rosenwünschen.

Die Rosen schicke ich wurzelnackt, Mitte November, gegen die Versandgebühr. Nicht alle sind besonders gut "gebaut", lassen sich aber mit einem ordentlichen Schnitt neu aufbauen, der letzte Winter hat vielen von Ihnen zugesetzt.

EdenRose
Gartenträume
Spirit of Freedom
Old Port
Young Lycidas
Belle Coquette
Heidi Klum
Blue Boy  (hell)
Muriel Robin
Lila Wunder
Big Purple
Blackberry Nip
Claude Brasseur
William Morris
Bering Renaissance