Sonntag, 14. Juli 2013

Im Lausitzer Tagliliengarten

"Huckleberry Candy" im  Lausitzer Tagliliengarten

Es hätte ein wirklich schönes Wochenende werden können. Samstag 10.00 Uhr zog ich los zum jährlichen "Pflicht"termin zum "Garten in den Wiesen". Es ist Taglilienzeit und da gibt`s viel zu sehen. Zu viert wanderten wir durch den Garten und wenigstens zwei der Gesellschaft sind tausendprozentig der Taglilienleidenschaft verfallen. So schloss ich mich den Auskennern an und folgte respektvoll deren leidenschaftlichen Ausführungen zu Wuchsverhalten, Farbpartnerschaften, den Auswirkungen der Nachttemperaturen auf das Blühverhalten und die Farbwirkung und über die Züchtung.... Beeindruckt war ich, definitiv. Und wieder einmal fragte ich mich was eigentlich meine tausendprozentige Leidenschaft ist. Rosen, Hemerocallis, Hostas, Sedum, Geranium, Knöterich, Dahlien.... Alles? Ja Alles. Ich glaube Pflanzengemeinschaften und Vielfalt sind meine größte Freude. Daher wundert es nicht, dass ich mir die vielen sonderbaren Namen der Taglilien, Hostas und Geranium einfach nicht merken kann. Um so beeindruckter lauschte ich also den umfassenden Ausführungen.

Nach 2 Stunden Begeisterung beschlossen wir, vom einen Garten in den Nächsten zu wechseln und fuhren 5 km weiter ins nächste Dorf, in den "Lausitzer Tagliliengarten"

Das die Lausitz in unserer Gegend so bergig daher kommt, war mir bis dahin gar nicht so bewusst. Ein Garten erwartete mich, der in zwei Ebenen terrassiert ist und von dem aus, man weit über die Lausitzer Felder und Landschaft schauen kann. Schön. Die obere Ebene, Swimmingpool und Rasen, sind eingefasst von einem blauen Band aus Lavendel, Katzenminze und Salbei, Rosen setzen Akzente. Eine sonnige, fast mediterran anmutende Gartensituation.


Schaut man in die untere Ebene wird es einem klar. Peggy liebt Taglilien. Überall blüht es farbenfroh, untermalt von einem Buchsbaumband, Annabells, Phlox, Rosen, Hostas und vielen Begleitstauden.


Eingefasst ist der Garten im unteren Teil von einer mächtigen Hainbuchenhecke. Vor den "Toren" selbiger, fast schon auf angrenzendem Feld, befindet sich mittlerweile der Gemüsegarten. Der eigentliche Platz, innerhalb des Gartens, ist nun das Aufzuchtquartier unzähliger Sämlinge, den Peggy kreuzt und züchtet. Das ist ihre Leidenschaft.


Hier ist eine Spezialistin am Werk, mit fundiertem Wissen, Wissensdurst, Experimentierfreude, mit Sammelleidenschaft und der großen Liebe zu ihrem Garten und zu ihren Hemerocallis.

Wie heißt die Schöne noch mal?

Mittlerweile war es kurz vor 15.00 Uhr, mein mentaler Zustand scharrte schon sehnsüchtig mit den Hufen. Ich will in meinen Garten, der ist auch schön. Hätte ich es nur nicht getan. Weitere zwei Stunden später rutschte ich mit nacktem Fuß auf einer, vom Vorbesitzer verbliebenen feuchten Gummimatte, aus und brach mir den großen Zeh. Knack. Mein nächstes Ziel an diesem Tag war die Notaufnahme. Vorbei mit gärtnern, Auto fahren, Baustellenüberwachung, Urlaub... in den nächsten sechs Wochen. Morgen erfahre ich, ob eine OP in`s Haus steht. Ich bin unendlich traurig. Das ist definitiv nicht mein Jahr.


Dienstag, 9. Juli 2013

Sonntag, 7. Juli 2013

Ich steh auf Schnecken

Das Fotomodell wurde verschont...ich hoffe es hat die Flucht zum Nachbarn ergriffen

Im wahrsten Sinne des Wortes. Mein Gartenwochenende verbrachte ich mit Rückschnitt. Salbei, die kleinen Katzenminzen und Geranium Psilostemon, x Oxonianum und "Nimbus" und mussten dran glauben. Eine handbreit über der Erde, schnipp.  Nächste Woche ist der Frauenmantel dran...
Bei der Gartenarbeit liebe ich es barfuss unterwegs zu sein. Es gibt nichts Schöneres, als die feuchte Wiese oder die Erde unter den Füßen zu spüren. Das "erdet" so glaube ich zumindest. Nicht immer sind diese Ausflüge jedoch wohltuend. Neulich erst störte ich eine Biene beim Wiesenspaziergang. Sie quittierte es mit einem Stich in die Fußsohle. Das arme Tier, tut mir leid. Ich werd`s ertragen dachte ich, genauso wie spitze Steine und Geäst, die gelegentlich meine verwöhnten Bürofußsohlen queren. Am Freitag war`s jedoch vorbei mit meiner Wohlfühleinstellung. Ich schnitt gerade das Verbühte der Rose "Perennial Blue" aus, als mein Fuß unvorhergesehen auf einer Nacktschnecke landete. Igitt. Nun ist aber gut. So viel zappeln und schütteln kann man gar nicht, um das Gefühl von Ekel zu verhindern.  Selbst nach ausgedehntem Fußbad blieb bei mir der Gedanke an Schneckenschleim und  Nacktschnecke im Kopf haften. Die Hosta`s haben Lochmuster, die Kleine Dolden-Glockenblume kam erst gar nicht zu blühen, die Dahlien kämpfen gegen den ungezügelten Fresswahn der Schnecken. Aber nun ist`s vorbei mit meiner Toleranz. Als Rache schmiss ich Schneckenkorn durch den Garten und zerstörte was mir über den Weg lief. Wo kommen wir denn da hin, wenn Schnecken und Mücken die Macht im Garten übernehmen? Ansonsten bin ich Natur- und Tierfreund, ehrlich.



Sonntag, 30. Juni 2013

Was ich am liebsten tue

Besinnungslos vom Duft, sitzt der Rosenkäfer in der Blüte, ein schillerndes, geschütztes Tier... man möchte es ihm gleich tun

Der Garten ist derzeit in einem ganz passablen Zustand. Kein Wunder regelmäßige Gartenbesucher motivieren mich zu regelmäßigen Pflegemaßnahmen. Ganz schöner Leistungsdruck, den man sich da selbst aufbaut. Am Freitag erst schnitt ich mich zwei Stunden durch die verregneten Rosen. Aber nun ist`s genug der Putzerei. Die letzten Gäste, die Regionalgruppe Sachsen der GdS, gaben sich gestern ihr Stelldichein. Ein interessanter Kurzaufenthalt. Als die Gesellschaft wieder entschwunden war, widmete ich mich meiner liebsten Leidenschaft. Pflanzen. Ja pflanzen oder umpflanzen,  Pflanzen hin und her rücken, gestalten das ist meine liebste Beschäftigung. Gleich danach kommt Verblühtes ausschneiden, aber zuerst kommt pflanzen. Schade nur, dass der Garten randvoll ist. Vielleicht sollte ich mir einen neuen Job suchen, bei dem ich den ganzen Tag Pflanzpläne mache, dann shoppe und anschließend gleich pflanzen kann? Ein Traum. Genauso wie die Rosen im Moment. Die Historischen sind fast durch, jetzt blühen die Modernen...

 "Flying Perfume" und "Lavendula", Beetrosen
"Minerva" Beetrose
 "Blauwestad", Strauchrose
 "Lavender Flower Carnaval", Beetrose
 "Blue Eden", Strauchrose
 "James Galway" Engl. Rose
"Munstead Wood" Engl. Rose
 "Prinzessin Sibilla von Luxemburg" Strauchrose

 "Lavender Ice" Beetrose neben "Ispahan" Damaszener


 "Reine de Violettes", Remontant

 "Dioressence", Teehybride
"Duchesse de Rohan" Portland
"Herkules", Strauchrose


Dienstag, 25. Juni 2013

Rosenmontag


Vierzehn Tage ist es her, da hatten wir den Tag der offenen Gartentür. Schön blühte es damals, nur die Rosen standen noch in fröhlicher Erwartung. Was also tun, um der interessierten Menge die Ansicht auf die Blütenfülle der "Königin" der Blumen zu gewähren. Ich rief kurzerhand den Rosenmontag aus und öffnete den Garten gestern nochmals von 16.00 -20.00 Uhr. Sensationell. Ein Duft lag über dem Garten... unbeschreiblich. Viele Rosen hatten zwar ihren Höhepunkt auf Grund der heißen letzten Woche, bereits am letzten Wochenende (da war ich allerdings nicht da;-( ), aber das tat der Gesamtschönheit keinen Abbruch. Was weniger schön war, war das Wetter. Mist, ab 18.30 Uhr gab es Dauerregen und nur die "Harten" kamen noch in den Garten. Die Schnecken hingegen kamen in Kolonien aus ihren Verstecken und versuchten das Grünzeug zu erobern. Trotzdem, letztlich waren wohl vierzig Rosenbegeisterte (überwiegend) Gärtner(innen) gekommen, um der Rose ihre Aufwartung zu machen.


Heute regnet es wieder, ausdauernd. Nichts mit Rosengenuss im Garten. Es schleicht sich Sentimentalität ein, bei dem Gedanken an Regennasse Blüten und das baldige Ende der ersten Rosenblüte. Aber als Nächstes werden die Taglilien ihre Blüten öffnen. Und dann bin ich wieder fasziniert, dann von denen.


Sonntag, 9. Juni 2013

Eine Sache der Perspektive


Jetzt ist es Geschichte, das offene Gartenwochenende.
Aufregend wie die anderen Jahre, das Wetter durchschnittlich, ca. 300 Besucher sehr interessiert, freundlich und dankbar.
Viel Lob gab`s und immer wieder DIE EINE Feststellung: "Macht das viel Arbeit..." Aber nein, liebe Leute. Keine Arbeit macht der Garten, Arbeit macht die Arbeit, also der Job! Gärtnern hingegen ist das pure Vergnügen, Leidenschaft, Liebe, Entspannung, Freude und Gartenglück.

Arbeit? Alles eine Sache der Perspektive. 


Sonntag, 2. Juni 2013

Der Regen und der Offene Garten


So langsam mache ich mir Sorgen. Am nächsten Wochenende sind die "Offenen Gärten der Lausitz" angesagt, und seit vierzehn Tagen haben wir Dauerregen. Was heißt das? Es wächst und wächst und wächst. Aber... ich will nicht klagen, was anderen Ort`s so an Wassermassen runter kommt, lässt unseren Regen, hier in Brandenburg, wie ein "Tröpflein auf den heißen Stein" erscheinen. In Mitteldeutschland und dem Süden sind Bauern und Gärtner wesentlich übler dran als ich. Also nicht klagen, sondern auf Sonne hoffen (dann sehnen wir uns bestimmt auch bald wieder nach Regen...). Auch die Pflanzen tun dies, sie sind voller Knospen. Rosen, Geranium, Frauenmantel, Salbei, Glockenblumen.... alle warten auf den einen Sonnenstrahl.
Und ich? Ich warte auch und robbe solange mit Gummistiefeln und Tarnjacke verkleidet durch den Garten, sobald eine Regenpause zu erwarten ist und tue was man so tut vor einem offenen Gartenwochenende.

Sonntag, 26. Mai 2013

Grüne Hölle im Allium-Fieber


Geht es euch auch so? In diesem Jahr scheint Alles irgendwie größer, der Farn ist Meterhoch, die Hostapflanzen sind riesig, die Rosen haben eine Menge Knospen angesetzt, als wollen sie den Wettbewerb "Üppigste Rose des Jahres" gewinnen. Die Stauden stehen prächtig in den Startlöchern und lassen jetzt schon ahnen, was bald abgehen wird im Garten. Ich gebe zu, kurz bekam ich Angst- Grüne Hölle- das trifft die Sache im Kern. Also musste mal kurz die ordnende Hand und Schere her. Zusätzlich sprach ich mir ein Besuchsverbot für das diesjährige Gartenfestival im Branitzer Park aus. Ich brauche NIE WIEDER Pflänzchen!
Inmitten der grünen Pracht stehen die vielen lila Allium, Akeleien, die Iris, die ersten Geraniumblüten und der farbliche Störenfried- der knallrot-orange Laufmohn.


Jetzt liebe ich den Garten ganz besonders, alles ist so frisch und schön. Leider ist wieder mal das Wetter nicht Gärtner kompatibel, kalt, nass und düster. Obwohl... den Rasen freut`s. Den habe ich gestern vorm einsetzenden Regen noch gedüngt. Perfektes Timing.


Mein Gemüseprojekt entwickelt sich auch bestens. Die vielen (18) Tomatenpflanzen, die ich aus dem gespendeten Tomatensamen von Rudolf gezogen habe und die tatsächlich alle was geworden sind, konnte ich hier nicht unterbringen. Aber vier ausgesuchte Zöglinge dürfen jetzt in den Hochbeeten wachsen. Der Salat ist fast pflückfertig, die Erdbeeren haben Früchte, die Bohnen sind auch erschienen. Ich bin jetzt doch optimistisch, was meine Karriere als Gemüsegärtnerin im Miniaturformat angeht.