Eigentlich bemühe ich mich ja jedem Getier sein Dasein zu gönnen. Ausnahmen bestätigen die Regel, denn bei Nacktschnecken und Mücken, da kenne ich kein Pardon. Alles Andere darf sich in meinem Garten tummeln, solange es nicht zur akuten Plage oder Gefährdung der Pflanzenwelt wird. Das es aber auch Tiere im Garten gibt, die die gutmütige Gärtnerin angreifen, hatte ich bisher gar nicht gedacht. Schon in der letzten Woche bemerkte der Neffe, dass der Komposthaufen, der eigentlich gesiebt werden sollte, einen tiefen Krater aufweist und darin Wespen ihre Waben sortieren. Vermutlich war ein nächtlicher Besucher am Werk, beschaffte sich Winternahrung und bereitete den Wespen, die sich dort eingenistet hatten, ein mittleres Erdbeben. Nun sind die Wespen auf Kampf gerüstet. Und so wurde ich nichts ahnend, beim Laub harken von der Verteidigungsbeauftragten, EINER Wespe, angegriffen, die sich laut summend, geradezu verbissen, an meiner Jacke zu schaffen machte. Schnell riss ich mir das Teil vom Leib und legte einen Sprint durch den halben Garten ein, aber das Vieh folgte mir und verbiss sich an meinem Pullover also musste auch der weg. Gut das derzeit der Zwiebellook angesagt ist, der Nachbar schaute schon neugierig über den Gartenzaun...
Das Wetter ist noch mild, üblicherweise schlagen den Dahlien, um diese Zeit die "letzte Stunden". Wenn der erste Frost über die Wiesen zieht, dann ist es Zeit die Dahlien auszugraben und die Einjährigen in den Blümchenhimmel zu schicken. Nicht so in diesem Jahr. Langsam bekomme ich Platzangst den nichts tut sich und wo sollen die ganzen Frühlingszwiebeln hin, wenn alles noch voll ist? Also habe ich dem Frost heute vorgegriffen die Einjährigen beseitigt, die Rudbeckien teilweise runter geschnitten, dann die ersten von viel zu vielen Zwiebeln verteilt und wurzelnackte Rosen gepflanzt. Wollte ich nach dem letzten Winterdesaster nicht nur noch Container pflanzen? - Meinen Vorsatz habe ich wohl doch wieder vergessen, bei all den verlockenden Angeboten. Allerdings gibt es besondere Rosen sowieso nur wurzelnackt und bei den Alten Rosen bin ich optimistisch, dass sie den Winter überstehen. Ganz nebenbei haben mir die Männer ein neues Beet gegraben, jetzt muss nur noch neue Erde rein und dann kann gepflanzt werden. Diesmal ganz in Weiß... wieder ein Stück Wandel im Wandelgarten.