Sonntag, 26. September 2010

Gartengestaltung

Meine "Erzeugnisse"warten auf ihre Verwendung... echter Gärtnerstolz

In Quartalsweisen Abständen und nach eindringlicher Aufforderung rücken sie an, die Helfershelfer in Sachen Gartenordnung und Gestaltung. Nach genauester Anweisung wird gegraben, gehackt, geschnitten, gesiebt, gepflanzt und (nach getaner Arbeit) gegrillt. So auch gestern wieder... welch ein Glück, gleich sechs junge, starke Helfer standen parat, um mich in meiner Gartenfreude zu unterstützen. Das vordere  Gartendrittel will schließlich auch noch kultiviert werden. Leider begann der Tag mit einer maßlosen Unterschätzung, der eigens zum Abtransport alter Erde gedachte- 1,5m3 große Container erwies sich als viel zu klein und war bereits nach einer halben Stunde mit Rasensoden, brandenburgischem Staub, der gewaltigen Kürbispflanze und den Resten des Monilia-kranken und verkrüppelten Sauerkirschbaumes aus Altbestand gefüllt. Gut dass die bevorzugte Tiefbaufirma kein Wochenende kennt, und so wurden aus einem Container dann tatsächlich Drei. Leider war das Wetter nicht so, wie es sich für solch eine Aktion gehört, aber selbst einsetzender Regen konnte die Helfer nicht aufhalten, meine Wünsche zu erfüllen. Ich ahne, es ist die Angst vorm nächsten Mal... und so wurde z.B. eigenständig und freiwillig das "Wellenbeet" auf eine Art und Weise verändert, dass ich ganz sicher nicht mehr auf den Gedanken kommen werde, es zu vergrößern... das 20cm hohe "Hochbeet" vor der Laube auf Höhe des Rasens gebracht, um dort die geplante Hainbuchenhecke zu pflanzen und Rasen zu säen, die Kirsche gerodet, Kompost gesiebt und die "falsch platzierten" Stauden verpflanzt. Ein wirklich guter Tag für das Gartenglück, auch wenn wir heute, einen Tag danach, noch immer unter der körperlichen Überforderung leiden.

 Das "Hochbeet"vor dem "Angriff" mit Müll und Unkraut ohne Ende
Pause oder Ratlosigkeit?
Der nun freigelegte Sockel der Laube wird mit Bitumen gestrichen
Hier sieht man schon den Plan... einen Gartenraum ausbilden und damit auch den Auftakt der Symmetrieachse zum Paradiesgarten schaffen
 Der Container... und die radikale Vergrößerung des "Wellenbeetes", das vor zwei Wochen noch ganz anders aussah...
Der Garten im Grundriss

Sonntag, 19. September 2010

Schloss Ippenburg oder die universale Verbene

Er war mal wieder fällig, der Besuch bei meiner Schwester im schönen (Rand)Sauerland und Grund genug anlässlich dieses Stelldicheins auch einen Ausflug ins widerrum 150km entfernte Bad Essen zu planen um der dortigen Landesgartenschau beizuwohnen. Ich hatte schon so Einiges über den Austragungsort  der Landesgartenschau -Schloss Ippenburg- gelesen und die Presse lobte diese Schau ja über den "grünen Klee". ..also nichts wie hin... vielleicht lernt man ja noch was... Aber bevor es los ging noch schnell ein Abstecher zu Stöckerstauden bei Soest, vielleicht gibts das eine oder andere Pflänzchen, dass mit mir verreisen will... und wie soll es auch anders sein...eh man sich s versah, war der Mini voll mit schönsten Gräsern, Fetthenne und Geranium. Eine geniale, gut sortierte Staudengärtnerei- Schade das es so was bei uns nicht gibt...oder...gut für meinen Geldbeutel. Aber zurück zu Ippenburg... nach zweistündiger Anreise, bei durchschnittlichem Wetter landeten wir irgendwo auf einem Feld, das zum Parkplatz umfunktioniert worden war. Fotoapparate klar machen und los gehts -auf in den Kampf- Blümchen gucken...
Nachdem wir das Eintrittsgeld von 14 Euro gelöhnt und die Verkaufsstände für Gartenaccessoires, Gartenkitsch, Gartenpflanzen,Gartenbücher, Gartengeräte Gartenhüte... sowie die Essstände überwunden hatten, bot sich uns ein überaus anregendes, interessantes, vielseitiges Spektakel, dass gegenüber anderen Schauen (auf eigens dafür angelegten Geländen) mit einer natürlich, überwiegend eingewachsenen Stauden- bzw. Vegetationsvielfalt in verschiedenen Themengärten punkten kann. Trotz alledem- für uns wurde es die "Gartenschau der Verbene" denn so überaus viele lila Blüten in den verschiedensten Kombinationen mit anderen Blühpartnern hatte ich bis dahin noch nie gesehen.
 
Ach ja... es gab natürlich noch einen zweiten Landesgartenschauteil, dem in Bad Essen, wo unter anderem eine Solearena und die Blumenhalle in einer stillgelegten Schwimmhalle zu bewundern waren.
Ich bin an diesem Wochenende insgesamt wohl so um die 1500km gefahren, aber Fazit der Wochenendes ist trotz der vielen Fahrkilometer auf dem Tacho, eine große Portion Inspiration, ein gut gefüllter Kofferraum  und viel Spaß mit meinen Verwandten.

Samstag, 11. September 2010

Ein produktiver Samstag...

Dank eines morgendlichen Bauherrentermins um 7.30 Uhr(!!!) durfte ich heute frühzeitig den Beginn eines wunderbaren, spätsommerlichen Tages auf dem Land erleben, ein besonderes Vergnügen, da ich am Wochenende sonst üblicherweise frühestens um 8.30 Uhr aus dem Bett und an den Frühstückstisch falle. Über den Feldern stand noch der Nebel, die aufgehende Sonne verteilte ihr schönstes Licht auf den Gräsern, Tautropfen und Spinnennetzen. Zumindest dieser Anblick versöhnte mich mit der unmenschlichen Zeit, und so begann der Tag dann doch ganz positiv. Um 11.00 Uhr konnte endlich mein ganz privater Entspannungs- Garten-Tag beginnen.  Gestern schon hatte mein "Rasenmäherjunge" den Rasen gemäht, also brauchte ich mich damit schon mal nicht mehr rumschlagen. Bei Lieblingswetter (blauem Himmel mit Wölkchen und 23 Grad) machte ich mich endlich mal über den vorderen Gartenteil her. Eigentlich wollte ich ja nur die Baumscheibe der Kirsche in das seitliche Beet " einbinden", aber dann versuchte ich es mal wieder mit "Gestaltung" und heraus gekommen ist  ein "Wellenbeet", das mich allerdings nicht besonders zufrieden stellt.
 hmmm...?!?
Vermutlich werde ich hier noch eine Weile "rumdoktern" bis die endgültige Lösung gefunden ist. Ganz nebenbei hatte ich heute auch viel Zeit die Hollywoodschaukel zu belagern, das Wetter zu genießen, den Bienen bei ihrer Arbeit an den Sedumblüten zu zusehen und meine Staudenpracht zu bewundern. Wer sie jedoch kennt, die ständige Unruhe des Gärtners... hier noch ein Unkraut, da noch ein Pflänzchen umsetzen.... der weiß... heute war ein wirklich produktiver Tag.

Sonntag, 5. September 2010

Das Licht im September

Der regnerische August ist vorüber und zumindest zeitweise lässt sich endlich wieder die Sonne blicken und verzaubert den Garten mit ihrem sanften Septemberlicht. Vielleicht haben wir ja doch die Aussicht auf einen wundervollen Herbst. Die Stauden und Gräser laufen jetzt zur Hochform auf, die verschiedenen Sedumsorten beginnen zu blühen, genauso wie Chinaschilf, Rutenhirse, Pfeifengras und Federborstengras- die Gräser, die sich so schön im Wind wiegen und ohne die der Garten ja so gar nichts wäre.
Die öfterblühenden Rosen schwächeln dieses Jahr ein wenig wegen dem vielen Regen, dennoch blüht meine im Juni gekaufte Austin-Rose  "James Galway" wie verrückt und verzückt mich mit der besonderen Farbigkeit ihrer Blüte.
Vor vierzehn Tagen bekam ich ein paar Zwiebeln von Colchicum "bornmuelleri" geschenkt, um mein Glück mit den Herbszeitlosen zu versuchen und damit die Artenvielfalt in meinem Garten (und Gärtnerherz) zu erweitern... der Versuch ist gelungen, die ersten drei Blüten sind erschienen und begeistern mich. 
Mittlerweile habe ich noch andere Sorten der Herbstzeitlosen und auch einige herbstlühende Krokusse im Garten versteckt. Bestellt bei Gewiehs und auch gekauft beim gestrigen Pflichttermin, dem "Berliner Staudenmarkt" im Botanischen Garten. Da ich was den Garten betrifft nun "Grundausgestattet" bin und nicht mehr bei jedem Blümchen in euphorische Ohnmacht falle, konnte ich den gestrigen Streifzug genießen und das Kaufverhalten der anderen Besucher beobachten. Die ersten Staudenfanatiker begegneten uns bereits um 11.00 Uhr am Eingang, allerdings schon wieder auf dem Rückzug mit gierigem Gärtnerblick und ihrer Beute in selbstgebauten Kisten auf Rädern.  Dieses Jahr "gingen" die Echinacea- Sonnenhüte in allen Farben und Formen und ????- Rosa Schleierkraut in die Taschen der Besucher. In meinem Kofferraum landeten eine Waldaster- sehr grazil..., Geranium "Pink Penny"...
...das ich zwar schon habe, aber ziemlich super finde, weil es immer noch blüht..., riesengroßes Federborstengras, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe... irgendwas mit "Red...", eine rosa Sternendolde, die tatsächlich rosa ist (hatte mal eine bestellt und die war dann weiß...) und Iris Sibirica "Berlin Lance" sowie "Butter & Sugar". Sicherlich hätte man noch viel mehr erstehen können, das Angebot war riesengroß, da aber die Preise wieder "gefühlt" angezogen haben, werde ich meine Pflänzchen wohl "aufpäppeln" und Ableger ziehen.

Samstag, 28. August 2010

Liebeserklärung

Es gibt viele Pflanzen die mich sehr faszinieren, die versammelte Mannschaft der Frühjahrsblüher von Krokus bis Tulpe weil sie den Winter vertreiben und die kommende Gartensaison ankünden, Allium wegen ihrer grafischen Wirkung im frisch grünen Beet, Storchenschnäbel wegen ihrer Üppigkeit und Blühdauer, Rosen wegen ihrem Duft und weil sie so hoffnungslos romantisch sind, Taglilien wegen ihrer Robustheit und der unglaublichen Sortenvielfalt, Phlox weil sein Duft mich an Kindertage erinnert.... Jede Jahreszeit hat also etwas ganz Besonderes zu bieten.
Jetzt ist Spätsommer und die Dahlien, mit ihrer Farbenpracht und ihren perfekt gefalteten Blüten, rufen auch dieses Jahr, pünktlich zum Spätsommer ein regelrechtes Verzücken bis hin zur unkontrollierten Verliebtheit bei mir hervor. Was dazu führte, dass die Suchtgefährdete (-also ich) auch dieses Jahr bereits zum zweiten Mal mit Bestellzettel und Stift bewaffnet um das Dahlienfeld der Gärtnerei Koschker in Türkendorf schlich, um im Anschluss daran viel zu viele Knollen fürs nächste Jahr zu ordern. Insbesondere die Ball-, Seerosen- und die Pompondahlien haben es mir angetan. Am liebsten möchte ich "Dahlienurlaub "nehmen und den ganzen Tag neben meiner Blütenpracht stehen, um sie zu bestaunen. Egal ob bei Regen oder Sonne, kein Bild kann auch nur ansatzweise vermitteln, welch unglaublich opulente Farbfülle sich mir bietet, wenn ich in den Garten betrete. Selbst der Kompost sieht derzeit aus wie ein farbenfrohes Potpourri.

Sonntag, 22. August 2010

Der Anfang vom Ende

Man nennt sie eigentlich Glattblattaster, Rauhblattaster, Myrtenaster... aber im Sprachgebrauch heißt sie auch Herbstaster und was das bedeutet wissen wir wohl alle... Noch ist Hochsaison der blühenden Flora ... sind die Blüten der Herbstaster etwa ein erstes Vorzeichen vom baldigen Ende? Wieder neigt sich das Gartenjahr mit unerhörter Geschwindigkeit den tristen, kalten Wintermonaten entgegen. Die Abende werden kürzer- bereits um 21.00 Uhr ist es stockdunkel- es riecht nach Spätsommer, trockenem Heu und Abendreif, die Schwalben sitzen auf den letzten verbliebenen Oberstromleitungen der Lausitz und die Störche machen sich bereit für den Abflug. Also noch mal raus in den Garten - es bleiben nur noch zwei Monate zum Genießen!

Sonntag, 15. August 2010

...ein Nachtrag zum Sonntagabend

Den heutigen Sonntag habe ich genutzt um meinen "Kater" von gestern Abend einzuschläfern und Blog zu schreiben- keine große Leistung. Am Nachmittag bin ich noch mal in den Garten um meinen Gesamtzustand, mit einer Übungsstunde in Sachen Fotoapparat/ Objektiv ruhig halten, zu überprüfen.
Die Ergebnisse sieht man hier...

zuerst die Schmetterlinge...
die bezaubernden Herbstanemonen... sehr fotogen...
 
und auch der Rest ist ganz schön.... Sonnenhut...
...Spinnenblume (selbst gezogen... da bin ich ein bisschen stolz...)
und die Kapuziner Kresse die dran glauben musste...wer Samen will- von meinen regelmäßigen Lesern- muss mir eine Mail schreiben...
Leider kam dann schon wieder die nächste Regenfront, liebe Landfrau du siehst, die Kosmeen sind nicht alle weg, ich muss ja noch Samen sammeln damit`s im nächsten Jahr wieder so schön blüht...

Chaos im Paradies

Seit zwei Wochen ist das Wetter unbeständig, immer wieder fällt der Regen sinnflutartig über die Region herein und was wir im Juni und Juli zu wenig hatten, haben wir jetzt zuviel. Entsprechend entwickeln sich die Pflanzen- sie explodieren förmlich. Gleichzeitig sorgen Wind und Regen dafür, dass die Stabilität so mancher Pflänzchen nicht mehr gewährleistet ist. Besonders die Dahlien wachsen über sich hinaus und lachen sich tot über die im Frühjahr gesetzten 70cm hohen Halte-und Befestigungshilfen aus Holz oder den nachträglichen aus Bambus... ha, ha, dann fall ich eben mit Stab um, egal... Wenn hier noch bis Oktober geblüht werden soll, besteht Handlungsbedarf.... ein wiederholter Baumarktbesuch steht also an und mein gutes Geld habe ich diesmal in zahlreiche grüne 1,20m Stäbe aus Kunststoff investiert- was tut man nicht alles für die Gartenpracht (umgerechnet wären das ca. 10 Staudenpflänzchen...). Insgesamt gabs gestern viel Aufräumarbeit zu leisten um die Beete in Schuss zu halten und so habe ich mal wieder Schubkarrenweise Biomasse erzeugt, deren Unterkunft- sprich Lagerplatz aus Kapazitätsgründen noch ungeklärt ist. Vermutlich muss der Gatte mitsamt dem Hänger mal wieder ran, der Kompost jedenfalls ist voll.
Da man Prioritäten setzen muss- waren gestern Teile des Paradiesgartens insbesondere einige Pflanzen meiner heißgeliebten gefüllten Kosmeen und die hellgelbe Kapuziner Kresse fällig, um Ordnung im Chaos zu schaffen. Nur der Kürbis,  der mich mittlerweile an das Märchen "Vom süßen Brei" erinnert, (weil er wächst und wächst und man ihn nicht abstellen kann) hat noch eine Gnadenfrist, obwohl die Blätter bedrohlich über die kleinen Buchsbaumpflänzchen der Pardiesgartenbegrenzung herfallen.
In einem anderen Gartenteil wucherten Pfefferminze und Zitronenmelisse fröhlich vor sich her. Ich hatte sie als eine der ersten Pflanzen in einem Anfall von Unwissenheit ohne Wurzelsperre eingepflanzt. Mittlerweile würde ich als Teeproduzentin wahrscheinlich zu einer reichen Frau werden, wäre mein Beruf nicht zufälligerweise schwerpunktmäßig anders ausgerichtet.