Sonntag, 4. November 2012

Das Ende meiner Nadelgehölze


Jährlich im Herbst fällen meine Eltern eine Riesentanne. Meine Oma hatte sie seinerzeit als immergrünes Erbe für ihre Hinterbliebenen, massenhaft und in Reihe entlang der Grundstücksgrenze im Garten aufgepflanzt. Sehr praktisch ist das, denn man hat Tannenreisig zum Abdecken der Rosen, kann den Adventskranz binden und auf dem Friedhof das Grab eindecken... Jahre geht das schon so. Nicht nur im Großmütterlichen Garten hielt in den 1960iger Jahren das Nadelgehölz seinen populären Einzug, nein auch meine Gartenvorgänger erfreuten sich am Tannenbäumchen. Vielleicht ein Abbild von Mittelgebirgsambitionierter Heimat- und Naturliebe? Pragmatischer Feuerholzanbau oder einfach nur Gedankenlosigkeit? Ich jedenfalls bin der Auffassung, dass Nadelbäume nicht in den Garten gehören. Regelmäßig im Herbst und Frühjahr versauen sie mit abgeworfenen Kienäpfeln und Nadeln ganze Gartenbereiche, saugen mit ihren flachen Wurzeln sämtliche Feuchtigkeit aus umliegender Gartenerde, erzeugen ordentlich viel Schatten und machen ihre Umgebung für den Gärtner damit praktisch unbrauchbar. Daher erfreute ich mich am Freitag, im dritten Anlauf, endlich einem Geräusch, dass unverkennbar von der Kettensäge meines Vaters kam. Diesmal in meinem Garten. Drei kleine Tannen und eine megahässliche Kiefer mussten dran glauben. Beeindruckend, wie sich Gartenblicke sofort verändern. Der Nachbar hat jetzt volle Aussicht auf unseren Garten und ich auf seine Laube... trotzdem bin ich sehr zufrieden. Mehr Licht, mehr Ordnung und nur noch sieben Nadelbäume auf dem Grundstück.

es waren einmal zwei kleine Tannen...vorher...
 nachher...
es war einmal eine Kiefer...
vorher...
 nachher...
und des Nachbars freier Laubenblick...

12 Kommentare:

  1. Nichts gegen Kiefern, Annette! Ich lebe in mehr oder weniger friedlicher Koexistenz mit einer;-)
    Aber von den Fünfzigerjahre-Modefichten, die auch in unserem Garten standen, habe ich mich auch als erstes getrennt, ich hasse die Dinger, obwohl ich zugeben muss, dass sie durchaus in einigen Gärten ihren Zweck erfüllen: Meine Schwägerin hatte in ihrem schleswig-holsteinischen Garten eine ganze Reihe davon als schnellwachsenden Windschutz stehen, und der war nötig!
    LG
    Sisah

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  2. Mam mały ogródek i nie mam drzew iglastych i chyba w większym też bym nie sadziła. Dają dużo cienia i zabierają soki z ziemi, które też są potrzebne innym roślinom. Dobrze, że jednego już nie masz. Pozdrawiam.
    Ich habe einen kleinen Garten, und ich glaube nicht, dass Koniferen und mehr würde ich nicht gepflanzt. Sie geben viel Schatten und nehmen Saft aus der Erde, die auch notwendig ist für andere Pflanzen. Es ist gut, dass Sie nicht über ein bereits. Yours.

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  3. Ich habe alle Rottannen, Thujas und Kirschlorbeer am Anfang in meinem Garten gefällt und es waren nicht wenige, der Garten war damit vollgestopft...

    Nadelgehölze gehören in den Wald oder ev. noch in einen grossen Park - aber nicht in einen Garten.

    Liebe Grüsse Rosana

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  4. Liebe Annette,
    ich kann dich verstehen. Es gibt Ecken wo
    sie gut hinpassen. Aber den Garten engen
    sie doch ganz schön ein. Wir haben nur noch
    eine. Die darf erstmal noch bleiben. Aber sie wächst und wächst und wächst. :-)
    Viele liebe Grüße Urte

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  5. Hui Annette, da habt ihr ja ordentlich aufgeräumt. Ich kann dich gut verstehen, bei uns wuchs auch so eine "Hecke" wie bei deiner Oma dermassen dicht am Haus, dass man am hellichten Tag schon meinte, es wäre dämmrig. Die wurden als erstes gekillt, nach dem wir hier her zogen.
    Tannen und Fichten werden einfach so schnell überdimensional groß, dass man sie im Garten nicht mehr unter Kontrolle bekommt.
    Lieben Gruß von Heike

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  6. Hallo Annette,
    meine Eltern hatten auch einen kleinen Wald im Garten! Irgendwann mußte dann alles gefällt werden.Unglaublich viel mehr Licht im Garten, genau wie bei dir. Ich glaube es war einfach eine Zeit lang modern Nadelbäume zu pflanzen. Wir haben leider auch noch 1 Tanne im Garten, ein vergessener Weihnachtsbaum.
    LG Dagmar

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  7. Hallo Mädel, da habt Ihr aber in die Hände gespuckt. Das Sägen ist ja das eine, aber die Äste müssen ja auch wieder entsorgt werden *puhhh*. Ich habe auch noch so ein paar lästige Tannen im Garten... aber sie dienen eben auch noch als Hängemattenhalter, Eichhörnchen-Klettergestellt, Vogelbrutplatz, Hasenfutterlieferant und so bin ich mir gar nicht so sicher, ob sie wirklich irgendwann als Brennholz enden sollen. Im Moment dürfen sie noch bleiben :o).
    Hab einen herrlichen Tag!
    En liebe Gruess
    Alex

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  8. Hallo Annette,
    Fichten u.ä. gehören wirklich nicht in einen Garten, aber eine Kiefer - wenn sie richtig steht - gibt das perfekte Rankgerüst für z.B. Bobbie James o.ä.!
    Dein neues Bilderrätsel lässt mich verzweifeln - was ist denn das, unterm Gartenglück....?????
    Viele Grüße
    Rudolf

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    1. Das ist eine meiner ersten Hostas im Herbstgewand mit sonniger Hinterleuchtung... schön nicht? LG Annette

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    2. Wahnsinnig!!!! Das hätte ich nie erraten!
      Toll!!

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  9. Ich kann Dich gut verstehen. Im alten Garten hatten wir auch viele hohe Bäume, so dass wir mehr Schatten als Licht hatten und im Herbst nicht wussten wohin wir mit dem vielen Laub sollten.

    lg kathrin

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  10. Baümen im Garten sind schön aber ich kann mir eindenken wie viel licht du bekommen hast wenn die Baumen nicht mehr da sind. Es seht sehr schöne aus Annette.
    Herliche abend gewünscht.

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