Louise Odier
Kaum ist die Irisblüte auf dem Höhepunkt, da kommt auch schon die Rosenblüte daher. Was haben wir gejammert, nach den harten Wintertagen. Die Modernen Rosen, von Edel- bis Beetrosen, mussten fast alle auf Null runter geschnitten werden, neun Röslein segnete das Zeitliche, immer noch verdorren plötzlich Triebe, die man gerettet glaubte...der Frost hat ganze Arbeit geleistet. Und trotzdem- ein wahrer Blütentraum steht bevor, die Rosen bilden Knospen, als gebe es kein Morgen mehr. Selbst die erst im letzten Herbst und Frühjahr wurzelnackt gepflanzten historischen Rosen treiben kräftig und bilden sogar Knospen, sehr ungewöhnlich.
Fazit also, Rosen sind hart im Nehmen und offensichtlich tut ihnen eine gelegentliche "Frischekur" ganz gut. Soweit die Ausgangslage, nun die Nebenwirkungen- die unberechenbare Welt der Schädlinge.
Das Schädlingsjahr beginnt mit der Rosenblattrollwespe, das Mistvieh legt Larven an der Unterseite der Blätter ab und dann rollen sich Selbige ein... später fallen die entwickelten Tiere in den Boden und überwintern dort. Ich habe im letzten Monat Eimerweise Blätter entsorgt. Dann kamen die Läuse, naja die sind ja immer da, wenn nicht an der Rose, dann an der Margerite oder am Kirschbaumblatt oder hier, oder dort..., ich streife sie einfach mit den Fingern ab. Ganz nebenbei hüpfte auch die Rosenzikade in den Garten ein, ein minikleines, weiß-grünliches Ding, dass an den Blättern rumsaugt und diese Spuren hinterlässt, die zum Absterben des Blattes führen können. Betroffen ist leider die wunderbare "Russeliana", Knospen hat sie trotzdem ohne Ende.

Bald keine Knospen mehr hat "Fritz Nobis" eine normalerweise üppig blühende Strauchrose, an der der Rosenblütenstecher gefallen gefunden hat. Um die 40 Knospen habe ich schon abgesammelt, weil das Tier ganz fies in den Blütenstil sticht, was zu Folge hat, dass die Knospe abknickt und hinüber ist. Heimlich still und leise hat sich bei diesem Vorgang die nächste Generation der boshaften Gesellen eingenistet, um in Ruhe heranwachsen zu können. Deshalb, Knospen absammeln und entsorgen.
Dann hätten wir da noch die Nachwirkungen des Winters, abgestorbene Triebe...insbesondere die Kletterrosen zeigen immer noch Nachwirkungen und so musste nun auch die "Jasmina" am Rosenbogen gehen.
Und es gibt da noch ein geheimnisvolles Wesen, dass dieses Bild, vorzugsweise an Englischen Rosen erzeugt...Knospenfrass...
Ich habe heute eine feine Knoblauchbrühe hergestellt und werde morgen mitsamt der Sprühflasche das Getier bekämpfen. Was gegen Vampire hilft, muss ja schließlich auch kleine Tierchen abschrecken...Und: Immer locker bleiben!
Nun aber zu den erfreulichen Rosenaussichten. Die Erste war in diesem Jahr "Herkules"...
...dicht gefolgt von "Rose de Resht", "Darcey Bussell" und "Belle de Crècy"...
...einer schönen "Wilden"...
...und der Edelrose "Hagen Gmelin" oder "Derby"....
Seit diesem Jahr gibt es auch Rosen in Orange- und Apricottönen im Garten, da diese nun im "Herrengarten" ihre extravagante Farbintensität ausleben dürfen. Schon ganz gespannt bin ich auf "Chippendale"...