Samstag, 30. April 2016

Projekt "Kill den Wacholder"

Sommer 2015 ;-)

Wie lange habe ich mir das gewünscht, gärtnerische Ordnung an der Laube. Ein immer größer werdender Strauchwacholder wucherte dort über die Jahre als Laubenvorpflanzung. Wildromantisch. Der Gatte mochte das Teil, die Mäuse auch, sie hatten dort ihr zu Hause. Ich mochte es nicht. Der Eingang war gestalterisch nicht in den Griff zu kriegen. Schräg verbaute Kopfsteinplasterung zum etwas höher gelegenen Vorbereich, oben drauf wilde Gräser, Unkraut, Wacholder, ein heilloses Durcheinander am Laubeneingang. Nicht mein Fall- chaotisch, unordentlich und deshalb wohl auch nie fotografiert. Ich habe immer versucht diese Stelle irgendwie zu verstecken. Es wurde Zeit dieses Desaster im achten Jahr des Gartens in Angriff zu nehmen. Gesagt getan. Plan gemacht, Tiefbaufirma gebucht, Umsetzung. 4x4,5m feinster Sitzplatz aus Pflastersteinen. Ergebnis: Zufrieden. Endlich muss ich die Bierzeltgarnitur nicht mehr durch die Gegend wuchten wenn gemäht wird, etwas clean, irgendwas fehlt noch...

im letzten Herbst hatte ich aus lauter Verzweiflung schon ein Beet vor dem Wacholder-Ungeheuer angelegt... 
aber so richtig sah das auch nicht aus... (rechts liegt der Rückschnitt der Stauden und Gräser bereit zum Abtransport, alles kann ich leider nicht kompostieren.)
die fertige Pflasterfläche...neu ist immer so clean...und wo sammle ich jetzt meine Biomasse?

Ein Raum braucht Wände, ein Gartenraum auch und ich brauche Beetfläche, also Projekt Teil 2- ein Hochbeet muss her. Eins, das den Sitzplatz etwas von neugierigen Blicken abschirmt und die Pflasterfläche räumlich abgrenzt. Gemessen, Plan gemacht, nun ist es da. "Mächtig gewaltig Egon." Brutal. So neu und fremd im Garten. 4m sind verdammt lang, erstmal einen kurzen Schock bekommen, habe ich mich verplant? Allerdings muss man sich das Teil, natürlich ergraut (Lärche wird recht schnell silbrig-grau) und bepflanzt mit Gräsern und Stauden vorstellen. Ich glaube das wird gut, auch wenn`s jetzt noch gewöhnungsbedürftig aussieht.

 

Apropo Projekte... ich habe ein Bild von 2008 gefunden und gestern vom ungefähr gleichen Standort ein Foto gemacht... hat sich entwickelt der Garten.




Sonntag, 24. April 2016

Zaungäste


Mein Garten hat ca. 175m Zaun. Platz für viele Zaungäste. Aber nur auf 17m sind sie wirklich willkommen. Leute die neugierig oder erfreut über den Gartenzaun sehen, die hin und wieder Pflanzen da lassen, die ein kurzes Schwätzchen halten oder einfach nur "Hallo" rufen. Erfreulich, ja diese Zaungäste mag ich. Mit Absicht habe ich bei der Anlage des Gartens auf eine Hecke verzichtet. Schließlich haben wir nichts zu verbergen und nackt wie Adam und Eva seinerzeit, hüpfen wir auch nicht unterm Apfelbaum. Also nur zu ihr Zaungäste, auf 17m seit ihr herzlich willkommen. Die langen Seiten hingegen sind ausschließlich der nachbarschaftlichen Kommunikation vorbehalten, Zaungäste haben hier nichts zu suchen. Dennoch, in diesem Jahr kommen sie über mich, von beiden Seiten fallen sie über mich her, überwältigen jegliche Pflanzung und bedrängen nicht nur mein Grenzterritorium sondern schleichen sich heimlich still und leise ins Garteninnere. Einfach gemein. Giersch, Efeu, Löwenzahn, Sauerklee, Zaunwinde. Die versammelte Mannschaft unbeliebter Zaungäste hat es in meinen Garten geschafft. Kein Wunder, überalterte Zäune und betagte Gartennachbarn machen es dem ungeliebten Pflanzen leicht, sich dort auszubreiten wo ihnen nicht durch gärtnerische Hand Einhalt geboten wird. Selbst die Wurzelsperre, einst hoffnungsfroh an der Einfriedung eingegraben, haben sie überwunden und erfreuen sich am nährstoffreichen Boden meiner gepflegten Scholle. Ich hingegen kämpfe jährlich mit wiederholter Ausdauer gegen diese ungeliebten Zaungäste. Heute bei deren Anblick kurz mal entmutigt, werde ich demnächst wohl ein Gartenstück 6x2m komplett aufnehmen und vom Giersch befreien. Es gibt wesentlich schönere Arbeiten im Garten! Und die Ursache, die ist damit leider immer noch nicht bekämpft. Dann doch lieber die erfreulichen Seiten des Gartens genießen.



Danke liebe Leser(innen) für eure mitfühlenden und hilfreichen Kommentare, man fühlt sich doch gleich bestärkt im Kampf gegen die unbeliebten Pflänzchen. Ich gebe hier den Link von Rosi aus den Kommentaren zum Besten (Dankeschön Rosi), der die Möglichkeiten der Gierschbekämpfung erläutert. Sehr hilfreich... ich habe mich bereits für die Variante Unkrautvlies entschieden, da mein Gierschbeet ein Nebenschauplatz ist....Alle die Giersch in ihrem Garten mögen... Salat kann man damit auch machen. Jetzt ist die beste Zeit :-), aber das wisst ihr bestimmt.

Samstag, 9. April 2016

Schöne Aussichten


Die ganze Woche sagte mein Handy wunderschönstes Gartenwetter für`s Wochenende voraus. Tatsächlich konnte davon nicht die Rede sein. Sonne wo bist du? Den ganzen Samstag war kein noch so kleiner Strahl von ihr zu sehen. Dabei hatte ich doch extra den schweren Fotoapparat auf dem Rad in den Garten transportiert, um Frühlingsfotos zu machen. Nun, zumindest der Gartentag war sehr erfüllend. Iris gedüngt, Rasen vertikutiert und eine Menge Pflanzen eingegraben die immer noch, als Zeugnis verschiedener Hamsterkäufe des letzten Jahres, ihr Dasein in den Töpfen fristeten. Diese Tätigkeit wollte übrigens kein Ende nehmen, es waren eine Menge Pflanzen, insbesondere Doldenblütler und Disteln. Nach meinem Englandbesuch im letzten Jahr, war klar davon müssen mehr in meinen Garten. Gesagt, getan. Schnell gekauft, aber dann doch nicht schnell eingepflanzt.
Nun haben sie`s aber endlich geschafft.
Im Garten kann man nun zuschauen, wie die Natur erwacht. Jeden Tag gibt es neue Blüten und wie jedes Jahr, bin ich fasziniert wie schnell plötzlich alles grünt und blüht.
Letztlich war es ein erfüllender Gartenarbeitstag, zwar ohne Sonne aber ein paar Fotos habe ich doch noch gemacht.

Sonntag, 20. März 2016

Frühlingsanfang

Iris reticulata "Katherine Hodgkin"

Heute ist Frühlingsanfang. Ich bin geradezu euphorisch. Die Vögel zwitschern, die Sonne lässt sich gelegentlich blicken und erwärmt schon die Glieder, die Gartennachbarn tauchen nach und nach wieder auf und man wagt einen "Schwatz" über den Gartenzaun. Meist werden die Winter-Krankheiten ausgewertet, denn die Nachbarn sind allesamt betagt. Ich trage es mit Gelassenheit. Irgendwie schön nette Nachbarn zu haben.


Es ist zwar noch ziemlich kalt, aber bei diesem Wetter lässt es sich eigentlich super arbeiten. Ich habe das Gefühl schon ziemlich weit zu sein, in diesem Jahr. Die Beete sind abgeräumt, der nachbarschaftliche Giersch am Zaun ist in Zaum gehalten, die Schneeglöckchen geteilt, die Beete mit Rinderpellets und Hornspänen gedüngt, die olle Heckenkirsche um den Paradiesgarten entsorgt, selbst das mittlerweile zum Teppich vermehrte Zittergras ist ausgegraben. Das hatte ich schon mindestens drei Jahre vor. Spontan habe ich auch mit dem Rosenrückschnitt begonnen. So vor mich hin schneidend kamen mir dabei erhebliche Zweifel ob ich`s auch richtig mache... irgendwie planlos dachte ich, der Winter war lang- ich hab alles vergessen. Also ein Blick in dieses empfehlenswerte Buch und schon hatte ich es wieder drauf... das hoffe ich zumindest. Auch der vor vier Jahren gepflanzte Apfelbaum war dran..."aber Sorry "Pinova" ich hab keine Ahnung von Baumschnitt, hoffentlich schmollst du jetzt nicht, denn deine Äpfel sind so lecker"... Auch hier vertiefte ich mich zum wiederholten Male in dieses kleine Buch. Aber es hilft nix, meine Bäume sehen allesamt anders aus und das Prinzip ist für mich einfach nicht erkennbar. Fazit: Nach wie vor- untalentiert in Sachen Baumschnitt, ein Profi muss her, auch das nehme ich mir nun schon seit Jahren vor. Hauptsache grüne Krone im Sommer oder?
Und dann wäre da noch die Sache mit der Menge, mit der Menge an Stauden in den Beeten. Jedes Frühjahr auf`s Neue stehe ich fassungslos vor dem "flachen" Garten und kann es nicht glauben, dass es irgendwann wieder so prächtig aussehen soll, wie ich es aus den vorangegangenen Jahren gewohnt bin. Ich müsste wirklich mutiger sein und die Stauden teilen. Aber bis auf die Reduzierung sich vermehrender Pflanzen durch Weitergabe, kann ich mich nicht durchringen etwas zu ändern. 
Vielleicht sollte man sich doch mal das ein oder andere Beet vornehmen und eine Grunderneuerung machen? 


Und schon steht der Plan für nächsten Samstag. Dann ist wieder Gartentag und ich bin jetzt schon voller Vorfreude. 

Samstag, 5. März 2016

Das Heckendesaster


Nach einer mittelprächtigen Arbeitswoche freute ich mich gar sehr auf meinen Herzensort. Endlich in Ruhe gärtnern, den Vögeln beim Zwitschern zuhören und die Sonne genießen. So zumindest war der Plan. Im Garten angekommen nahm ich heute mitsamt der Schere den Paradiesgarten in Angriff. Ich hatte mich noch nicht warm geschnitten, da ging es los. Der Nachbar sägte mit der Kreissäge, der übernächste Nachbar mit der Kettensäge. Auch die Mittagszeit ließ die Herren kalt - stundenlang. Wie habe ich das verdient? Na gut ich verlegte meine ganze Energie in die Rückschnittarbeit und da kam sie wieder in mein Blickfeld, meine Hecke rund um den Paradiesgarten. 2010 mit umgebender Buchsbaumhecke angelegt, machte diese mir bald Sorgen, wollte nicht wie ich wollte, wurde vom Pilz befallen, so dass ich Angst um versammelten Buchsbaumbestand bekam und einen Teil der Hecke kurzer Hand entsorgte. Als Ersatz pflanzte ich die Heckenkirsche, ein angepriesener Buchsbaumersatz die zugegebener Maßen auch grün und kleinblättrig ist, die man aber öfter schneiden muss um sie in Form zu halten und die komplett anders wächst als so ein Buchsbaum. Jetzt wo alle trockenen Staudenreste entfernt sind, sieht man wie dämlich dieser Unterschied ist. Der Buchsbaumteil ist geradezu stattlich herangewachsen, die Heckenkirsche dagegen dümpelt und ist so gar nicht gesund und grün über den letzten Winter gekommen. Was soll ich nur tun und warum überhaupt war ich damals so voreilig mit dem Rausschmiss? Ich glaube ich muss mich von der Heckenkirsche trennen... aber wie soll ich gestalterisch mit diesem Desaster umgehen, hat jemand ne Idee?

Samstag, 27. Februar 2016

Ruhet in Frieden...



Alljährlich zur Zeit des Rückschnittes wird ambitionierter Schollenbesitzerin ihr gärtnerisches Unvermögen bewusst. Schilder mit Namen, als einzige Erinnerung, verblieben in der Erde. Die Pflanze ist längst davongegangen....
Lebe wohl - Pfingstrose "Do Tell" du hieltest dich wacker inmitten üppiger Stauden. Einige Jahre konnte ich deine Versuche beobachten, dich gegen die umgebende Pflanzenpracht durchzusetzen, nun hast du den Kampf verloren...
Wo sind Primula x pubescens, Astrania majaor "White Giant"? Iris Barbata "Buvard" verließ mich ohne mir jemals ihre Schönheit zu offerieren. Einige moderne Rosen, falsch gepflanzt, fristen ihr Dasein mehr schlecht als recht gleich neben der Hainbuchenhecke. Die Taglilie, die einfach von der Glattblattaster "überwachsen" wird, das Geranium aus England, dass den Winter bei uns wohl doch nicht überstanden hat... Ich könnte die Reihe chancenloser Schönheiten und ihren Abgang in die ewigen Jagdgründe noch eine Weile fortsetzten. Aber welches Übel muss man eigentlich bekämpfen, möchte man nicht jedes Jahr auf`s Neue an seine Inkompetenz in Sachen Pflanzenaufmerksamkeit erinnert werden?



Ganz einfach, man kaufe nicht so viele Pflanzen! Ja leichter gesagt als getan. Ich glaube ich bin ein Pflanzenjäger. Ständig sehe ich neue Blümchen, die meinen Garten bereichern könnten und vor lauter Kauferei wird der Platz knapp und letztlich pflanzt man die erworbenen Schönheiten dann an Stellen die entweder nicht geeignet sind oder bei denen schon von vornherein der Platz zu knapp ist. Das Todesurteil und eigentlich müsste ich es wissen, nach 8 Jahren Gartendasein kann von Azubi schließlich nicht mehr die Rede sein. Fahrlässig geradezu, Ressourcenverschwendung, schändlicher Umgang mit Leben...ich gelobe Besserung! Werde also retten was zu retten ist. Zuerst die Schneeglöckchen, die irgendwann mal ganz vorn im Beet waren und wegen der regelmäßigen Beetvergrößerung mittlerweile ganz hinten sind. Mein Plan: Ich werde die Pflanzen mit Holzspießen markieren, dann finde ich sie wieder und kann sie bei Gelegenheit umsetzten. Guter Plan?
Ach ja kaufen werde ich trotzdem hier und da... ich habe Pflanzenbilder im Kopf und die will ich verwirklichen. :-) Vielleicht sollte ich die großen Horste so manch wohlgedeihender Staude teilen und in die Welt verteilen...schon ist wieder Platz im Garten.







Sonntag, 21. Februar 2016

Brombeertentakeln, matschige Taglilien oder der Beginn des Gartenjahres

So langsam wurde ich unruhig... die sozialen Netzwerke suggerierten Frühlingsbeginn in Form von Frühblüherbildern.





Also stand für mich fest, am 20.2. beginnt die Gartensaison. Mit Pfefferminztee, Bommelmütze und warmen Pullover bewaffnet, verlegte ich also mein Tätigkeitsfeld in den Garten und machte ich mich über die ersten Beete her. Erstaunlich schnell ging die Rückschnittarbeit, und mit sichtbarem Fortschritt der Tätigkeit wuchs proportional der Spaß an dieser Tätigkeit und die Aussicht auf einen erfreulich schönen Garten in diesem Jahr. Der Winter war hinsichtlich seiner allgemein zu erwartenden Auswirkungen bisher eher eine Enttäuschung. So richtig wollte Winterstimmung nicht aufkommen und ich ahnte, die Schnecken konnten sich in der Zwischenzeit vergnüglich vervielfachen und mit ihnen natürlich auch sämtliche anderen Gartenplagegeister. Also heißt es, wieder aufmerksam sein und frühzeitig eingreifen in die Population des Ungetiers. Der feuchte Winter verursachte an meinen immergrünen Taglilien ausgeprägtes Gammelverhalten. Die noch sichtbaren Fächer sind matschig und schwächeln. Ich habe die Fächer etwas runter geschnitten und die abgestorbenen Blätter beseitigt. Taglilien sind als allgemein widerstandsfähig bekannt, ich bin optimistisch, dass sie sich wieder erholen, um ein paar Lieblingssorten habe ich dennoch etwas Angst, ihr Verlust wäre sehr bedauerlich.


die Neuerbewerbungen "wohnen" im Kindergarten, im Hochbeet... so siehts dort aus...

Und dann war da noch die Brombeere... nach Beschnitt des ersten Gartenraumes kam wieder meine vernachlässigte Schmuddelecke (ja so was habe ich auch) ins Blickfeld. Im Herbst schon sah ich, dass die sich dort selbst angesiedelte Brombeere mal wieder ihre Triebe über die bestehenden Sträucher geworfen hatte. "Schneid ich im nächsten Frühjahr", dachte ich... Ha... nun hatte ich den Salat. Das Biest hatte seine Tentakel in der Zwischenzeit fröhlich in die Erde gerammt und dort für viele Abkömmlinge gesorgt. Strafe muss sein... und so artete der Rückschnitt in einen Kampf aus, bei dem ich eindeutig der Verlierer war. Zerfleischte Hände, Restwurzelbestände - verblieben in der Erde. Aber die Brombeere kennt meine Angriffslust nicht. Bei nächster Gelegenheit werde ich ihr zu Leibe rücken mit geborgter Manneskraft und schwerem Gerät. Jawoll!

ganz vorn am Zaun ist fertig ...;-)

Mittlerweile hatte es zu regnen begonnen. Ich verlegte also meine Saisonvorbereitungen in den Baumarkt und versorgte mich mit Rinderdung, Hornspänen, Kalk, neuen Handschuhen und einer funktionierenden Gartenschere, denn ohne funktionierende Basisausstattung will der ambitionierteste Garten nicht gedeihen. Juhu- neue Gartensaison du kannst kommen und am nächsten Wochenende, da gehe ich wieder in den Garten.

Samstag, 30. Januar 2016

Top- Pflanzen (4) - Iris - Staude des Jahres 2016

Immer im Winter, wenn ich etwas Zeit habe und mich durch die Webseiten der Pflanzenanbieter scrolle verfalle ich ihr auf`s Neue- der IRIS.  Bei mir ist es die Iris, die als erstes im Jahr meine besondere Zuwendung genießt und auch wenn sie in meinem Garten nicht gerade Wuchs- und Blühfreudig ist, ich mag sie irgendwie. Ich bin beeindruckt von der kurzlebigen Schönheit ihrer Blüten, von der Farbvielfalt der Blütenblätter und der Bärte (Bartiris). Wohl daher kommen auch meine zahlreichen aber leider nicht immer glücklichen Versuche neue Sorten anzusiedeln. Aus der einstigen Vorliebe für große (barbata elatior) und mittlere Iris (barbata media) ist mittlerweile eine allumfassende geworden. Schließlich passen gerade die kleinen Iris barbata nana so schön in jede Lücke und den Beetvordergrund und Vordergrund habe ich viel. Praktischer Nebeneffekt ist, dass sich die Konkurrenz im vorderen Beet in Grenzen hält denn die IRIS barbata braucht Freiheit, Platz, Sonne, Hornspäne im Frühjahr und flott abtrocknenden Boden. Eine Pflanzung inmitten von überdeckenden Stauden oder im Schatten gefällt ihnen gar nicht, das quittiert sie mit Blühverweigerung. Anders die Iris Sibirica (bekannt auch als heimische Wieseniris, die übrigens Bartlos ist) sie steht wie ne Eins auch im halbschattigen, feuchten Staudenbeet und bildet innerhalb kurzer Zeit einen großen Horst. Leider fällt der schnell auseinander und sieht daher nach der Blüte leicht unansehnlich aus. Lösung: kurzerhand ausgraben, teilen, Teile verschenken, Rest wieder eingraben. 
Meine Iris-Saison beginnt schon zeitig im Frühjahr, dann wenn IRIS reticulata erblüht. Die Zwiebeliris fand eher zufällig den Weg in meinen Garten, in einem Topf aus dem Baumarkt. Mittlerweile sammelt sich, direkt am Zaun gut sichtbar für vorübergehende "Zaungucker", eine kleine Sammlung der Frühblüher an und mit etwas Glück vermehren sie sich auch. 


Die IRIS ist übrigens die Staude des Jahres 2016. In der griechischen Mythologie ist Iris die Götterbotin, die Göttin des Regenbogens und wegen der prächtigen Farben der drei stehenden Dom-, drei nach unten geneigten Hängeblättern, den drei Bärten trägt die Iris ihren Namen zu Recht. Die Zahl Drei, das fällt mir gerade auf, ist das nicht die göttliche, heilige Zahl in der Mythologie und in der Religion?  Wahrhaft königlich und erhaben die IRIS.

"Paris Fashion" bei der Farbkombi könnte ich durchdrehen vor Freude
"Beautiful Vision"
"Keeping Up Appearances"
"Discovered Treasure"
"Poem of Ecstasy"
"Just Teasing"

Wunderschön. Die duftende "Florentine Silk"

Bei diesem Bild fällt mir mal wieder auf, dass es sich wirklich lohnt mit einem Fotoapparat zu fotografieren statt nur mit dem IPhone zu "knipsen". Es liegen einfach Welten zwischen den Fotos oben und diesem hier bei dem die Blüten "freigestellt" sind. Ab sofort nehme ich mir vor das IPhone in der Tasche zu lassen und wieder öfter mit Verstand zu fotografieren.

auch "Viel Schnee" eine Iris sibirica macht fotografisch eine viel bessere Figur.

Wer mehr Bilder meiner kleinen Iris-Sammlung schauen will der klicke hier

Sonntag, 24. Januar 2016

Die Schönheit der Blumen

Gerade habe ich meine Gartenbilder des letzten Jahres aufgearbeitet. Beim Anblick der vielen Blüten und insbesondere der Rosen kam mir in den Sinn, dass sich der "Geschmack" also die Vorstellung von Schönheit wohl doch wandelt und das man hinsichtlich der Beziehung zwischen sich selbst und seinem Garten auf "Alles" gefasst sein sollte. Anfänglich sammelte ich insbesondere dunkle Rosen, Purpur-, dunkle Rottöne und die "Blauen", wie z.B. die wunderschöne "Florence Delattre", " Julias Rose" oder "Cafe". Die "Blauen" sind bis auf wenige Ausnahmen verschwunden - zu anfällig, zu wenig blühend... Pimpelchen eben... Da mein Garten aber eher prächtig aussehen soll und das "aufpeppeln" meinem Mann und seinen Zimmerpflänzelein vorbehalten ist, bin ich im rausschmeißen radikal... Aber zurück zu meiner Beobachtung... Der "Geschmack" (oder die Auffassung von Schönheit) ändert sich. Sehr schnell stellte ich fest, das helle Blüten den ganzen Garten "erhellen" können (insbesondere dunkle Gartenpartien)  und das gerade das Miteinander von verschiedenen Tonwerten von weiß über rosa, rot bis purpur, sowie das gezielte Einbauen von "Farbüberraschungen" gestalterisch interessanter sind, als ein ganzer Garten in einer Tonlage.  Mittlerweile bin ich glücklich über die Ausnahmen in der Farbwahl, die ich mir damals intuitiv gegönnt habe. Mein Garten ohne die Rosen "Fatin Latour", "Mme Hardy" oder "Duchesse de Montebello" hätte definitiv noch Nachholbedarf. Mittlerweile bin ich auch glücklich über den Einzug der Prachtkerze (Gaura), die Staude hätte ich mir vor einem Jahr noch gar nicht in meinem Garten vorstellen können.


                        Fatin Latour                                                                            Mme Hardy

Diese Veränderung der "Vorlieben" stelle ich auch beim Sammeln von Taglilien fest. Waren es erst die Augen die mich faszinierten, dann die Purpurtöne" (ergänzend zur Vorliebe dunkler Rosen) sind es nun die Pastelltöne und zarten Farbverläufe bis hin zum grünen Schlund, die mich begeistern.


Water Drops... Court Magican ... Barbara Mitchell

Auch die ein oder andere gelbe Taglilie hat Einzug in den Garten gehalten und da sind wir auch schon beim nächsten Aspekt dieser Betrachtung, die Apricottöne, Gelb und Orange, ein sehr spezielles Thema zumindest bei Gärtnerinnen...
War ich dieser Farbgruppe (ganz Frau, wir lieben ja rosa und blau und violett, oder?) anfänglich eher skeptisch gegenüber eingestellt, so bin ich mittlerweile anderer Auffassung. Ich erinnere mich noch genau an einen Moment der emotionalen Überwältigung im Sichtungsgarten Weihenstephan, angesichts üppig gelber Blütenpracht. (Es ist schon eine Weile her, war aber offensichtlich ein Vorurteil abbauendes Schlüsselerlebnis.) 


Sichtungsgarten Weihenstephan

Auch mit diesen Farben lassen sich bezaubernde Gartenpartien gestalten, es ist nur eine Frage der Partner. Und ehrlich gesagt mag ich meinen gelben Gartenbereich im Hochsommer ganz besonders und könnte gerade dort meine gesamte Zeit verbringen. Mein Fazit also: sag nie nie, sondern probiere es aus. Was heute Gültigkeit hat, kann morgen schon in Frage gestellt sein, alles eine Frage der Wahrnehmung und des Wissens.