Sonntag, 17. August 2014

(nicht nur) ein neuer Mitbewohner im Garten


Die Taglilienzeit ist nun vorbei. Bleiben wird die Erinnerung an besondere Erlebnisse, Besuche hier und da, die netten Gespräche und die Samenkapseln, die an den selbst gekreuzten Taglilienmüttern wachsen.

Sehr clever- zwei Schilder, zwei Kapseln... irgendwann waren die beiden unterschiedlich groß, nun nicht mehr...Welche ist Welche?

Irgendwie wird`s herbstlich im Garten. Der Pflaumenbaum schmeißt Blätter wie im Oktober, also harke ich schon fleißig den Rasen, als körperliche Ertüchtigung für den Vollherbst. Ich mag dieses Wetter. Ein leichter Wind, Temperaturen um die 20 Grad und am Abend wird es merklich kühler. Die Hitze ist Vergangenheit. Jetzt kann man endlich wieder durchatmen und was im Garten machen. Ich plane zwei Staudenbeete etwas zu verbreitern und muss endlich meine angehäuften "Schätze" einpflanzen, die ich seit Juni gesammelt, aber noch nicht gepflanzt habe weil es einfach immer zu heiß war. Der hintere Gartenteil wuchert auch gerade zu, hier muss ich was tun. Die vielen Rosen wachsen und wachsen ...ich muss aufpassen, dass mir hier nicht Ordnung und Struktur abhanden kommen.


Ich mag den Herbstgarten auch wenn es offiziell noch gar nicht Herbst ist. Die Pflanzen haben sich vom Hitzestress erholt und blühen prächtig. Überaus wichtig sind für mich dabei die vielen Sedum und Knöteriche die jetzt ihre Vorzüge zusammen mit den Gräsern ausspielen. Eine Pflanze die für mich ebenso unverzichtbar ist, ist die Weiße Waldaster, die nun blüht und einfach wunderbar zu Sedum und Gräsern passt. Dahlien und Zinnien habe ich in diesem Jahr leider nicht, fast alle haben die Schnecken gekillt. Schade denn gerade die machen auch den Herbstgarten bunt und abwechslungsreich und nun merke ich wie sehr sie mir im Garten fehlen.

Kerzen- und Teppichknöterich, Phlox, Fenchel und Sedum
  Aster divaricatus- Weiße Waldaster

In den Garten ist heute "Eugen" eingezogen. Ein Kunstwerk einer befreundeten Keramikerin, deren Garten mich immer wieder begeistert, weil hier so viele liebevolle Details zu entdecken sind. Von ihren Keramikköpfen war ich so fasziniert, da musste auch einer in meinen Garten und nun ist er da, der "Eugen".

"Eugen"


Neben Eugen gibt es in diesem Gartenjahr noch eine Vielzahl anderer, neuer Bewohner von denen ich in den anderen Jahren weitgehend verschont blieb. Ein Maulwurf wühlt sich durch den hinteren Gartenteil. Noch bleibt er auf den Beeten und wechselt gelegentlich hinüber zum Nachbarn. Einen Namen bekommt der nicht... sonst fühlt er sich noch zu Hause... und sein zu Hause soll mein Garten definitiv nicht werden. Ja und was habe ich noch? Einfach ALLES. tausende Schnecken, Sternrußtau an vielen Rosen, Mehltau an so mancher Indianernessel und den Buchsbaumpilz an meinen geliebten Riesenkugeln. Gemein. Eine Strategie gegen die Pilze im Allgemeinen und Speziellen habe ich noch nicht. Tu ich`s wie mit dem Maulwurf? Ignorieren? Für dieses Jahr hab ich es so beschlossen und werde insbesondere bei den Rosen die anfälligen Kandidaten aufschreiben und im nächsten Jahr behandeln. Zumindest ist das mein Vorsatz. Solange sammle ich Blätter. Nichts ist hässlicher als eine vollständig entlaubte Rose oder ein kranker Buchsbaum.

"Louise Odier" schon einmal vollständig entlaubt hat sie sich noch mal aufgerafft...aber schon wieder hat sie Sternrußtau...
Ohhh neeeiiin!!!



Donnerstag, 24. Juli 2014

Und immer wieder Taglilien


War das eine Woche, die Letzte. Abgesehen von der eigenen Blüte im Garten, die ich jeden Tag aufs Neue voller Spannung verfolge, hatte ich in der letzten Woche wieder die Gelegenheit auf den Spuren anderer Taglilienfreunde zu wandeln. Begonnen hatte es am Mittwoch. Peggy, begeisterte Sammlerin, Züchterin und Gartenliebhaberin öffnete ihren Garten für mich und meine Schwester. Nun gut, wir hatten uns mit Kuchen im Gepäck "aufgedrängelt", aber Blütenpracht will besichtigt werden, stimmt`s?


Peggy kenne ich von der Tagliliensichtung die hier in Cottbus stattfindet. Züchter schicken ihre Züchtungserfolge ein, die werden an zugänglicher Stelle ausgepflanzt und zwei Jahre, während der Blühzeit, von verschiedenen Personen beurteilt. Hierbei werden unter anderem die Blütenform, Farbe, Wuchsverhalten, Anzahl der Fächer, Verhältnis der Blätter und Blütenstiele zur Gesamtpflanze und Anzahl der Knospen beurteilt und Punkte vergeben. Das führt dann zu einem Gesamteindruck der Pflanze. Im besten Falle erhält der Züchter dann ein Prädikat z.B. Empfehlenswert- Wertvoll.... für seine Züchtung. Prädikate, die jährlich durch die Gesellschaft der Staudenfreude (GdS), Fachgruppe Hemerocallis vergeben werden.
Auch wenn man versucht die Pflanzen objektiv zu betrachten. Subjektivität und Vorlieben spielen immer eine Rolle. Aber es schärft den Blick und das Urteilsvermögen und über die Vielzahl der Mitwirkenden ergibt sich dann doch ein objektives Gesamtbild.

die Tagliliensichtungsfläche

Am Samstag dann ein Ausflug der ganz besonderen Art. Ich haderte gar sehr mit mir. Fahre ich, fahre ich nicht? - Aber wenn nicht, dann ärgere ich mich wohl möglich denn Rest des Jahres bis zur nächsten Saison. Also tat ich es. Man muss schon sehr verrückt sein, um 421 Km an einem Tag hin und wieder zurück zu fahren. Wohin? In den Boitzer Tagliliengarten von Gerald Hohls. Der war zwar nicht da, dafür aber ca. 3500 seiner versammelten Tagliliensorten in fröhlichster Blühlaune.
Eigentlich sollte dort der Tag der offenen Gartenpforte sein aber auf Grund eines privaten Termin`s fand der nicht statt. Alle wussten das, ich nicht. Rein durfte ich dann aber doch und hatte ein final blühendes Taglilienfeld ganz für mich allein. Einfach sensationell. Es ist schon etwas ganz Besonderes einen so wundervollen Garten allein und ganz in Ruhe bewundern zu dürfen. Nach 2,5 Stunden ausgiebigem Studiums der Blütenpracht, in hitziger Nachmittagssonne, ging`s wieder zurück. Was kann einem Besseres passieren als bei 35 Grad den Tag im Auto mit samt der Klimaanlage zu verbringen?


Auf dem Rückweg noch schnell einen Abstecher nach Groß Kreutz zur Perenna Taglilengärtnerei und schon war auch der Kofferraum voll. Dann noch ein entspanntes Abendessen in Werder an der sommerlich, stimmungsvollen Havel. Einfach ein perfekter Tag.


Beseelt von so viel Taglilienfreude war am Dienstag wieder Sichtungszeit und die führte dazu, dass die Beteiligten, die sich dort zufälliger Weise trafen, nach getaner Arbeit (also der Sichtung) ihre Gärten zur SpontanInspektion frei gaben. Taglilien satt - der Sommer ist eine gute Zeit.

Samstag, 12. Juli 2014

Spät dran

 Just Like Candy 

In jedem Jahr nehme ich mir vor den Sommerrückschnitt an Frauenmantel, Salbei, Katzenminze und diversen Geranium, allen voran "Patricia", ab Ende Juni zu machen, aber wie jedes Jahr bin ich etwas spät dran. Es muss Platz geschafft werden. So manche Staude braucht nun Luft, mittlerweile wachsen die Stauden dicht an dicht und nehmen sich gegenseitig Licht und Luft. Also runter mit den alten Blättern und Blüten. Die Beete sehen zwar kurzfristig ziemlich zerstört aus, wenn ich die Stauden eine Hand breit über der Erde gekürzt habe, aber ich weiß ja, in 14 Tagen sieht alles wieder sortiert aus. Den ersten Kraftakt habe ich gestern unternommen, 4 Stunden später und zwei Drittel des Gartens waren fertig. Morgen ist zwar Sonntag, aber für mich ist trotzdem Gartenarbeitstag. Unbedingt. Das habe ich mir fest vorgenommen, denn ich muss Silberhochzeitsfeiern, Besuche, 70igste Geburtstage, die WM und nicht zuletzt die Arbeit kompensieren. Bei allen privaten Aktivitäten, eine halbe Stunde Gartenbesuch am Tag muss trotzdem sein. Zu schön ist die Zeit der Taglilien und die täglich neuen Blütenüberraschungen.

White Rose Memorial
Beyond Thunder Dome
Chicago Heirloom
Sterntaler
Fractal

Hatte ich schon erwähnt, das mein Garten in diesem Jahr nur eine Dahlie haben wird? Ich liebe Dahlien und so habe ich im Mai hoffnungsfroh 20 Dahlien versenkt. Wer Dahlien hat, kennt die Arbeit. Aber Dahlien sind "Sommer" und gehören einfach dazu. Allerdings scheint mir, die Nacktschnecken sind da anderer Meinung. Nur an den Stöcken zur geplanten Befestigung sieht man meine blühende Dahlienambition. Die Schnecken hatten eine Andere. Fressen. Und so liegen sie nackt, voll gefressen und hoch zufrieden in Kolonien unter meinen Rückschnittstauden und erzeugen in mir das Gefühl von ausgeprägtem Hass, wenn ich auf sie treffe. Dieses Jahr ist wirklich hart für die Gärtnerin und so werfe ich so langsam meine Öko-Ambitionen über den Haufen und orientiere mich an chemischen Kampfansagen. Ob`s hilft?

English Cameo
Radeburg
Maggi Fynboe
Seberian Sleigh


Montag, 30. Juni 2014

Die zwei Seiten des Regens...

Auf der einen Seite sind die Pflanzen, der Rasen und ich begeistert. So ein schöner Dauerregen. Da brauche ich ja glatt nicht zu gießen. Auf der anderen Seite richtet der Regen Schaden an. Er zerzaust den Garten, drückt den Frauenmantel nieder und demoliert die Taglilienblüten. Die haben in diesem Jahr sowieso einen schweren Stand. Entweder es regnet oder es ist kalt, die Sonne zeigt sich nicht, oder ist zu stark... irgendwas ist immer... also quittieren sie es mit Zipperlein. Öffnen ihre Blüten nicht, sind irgendwie verkrüppelt, schwächeln bei der Farbintensität, oder werden dünnhäutig und schlapp nach so viel Regen. Trotzdem ist es auch bei Regen eine Freude anzusehen, wie immer mehr Blüten sich öffnen. Manche zum ersten Mal... Spannend!

Prächtig im Schutze eines Baumes... "Theodore Klein"
"Delta Blues" hat heute keine Chance...
genauso "Golden Compass"
 "English Cameo" hat ausgefranste Rüschen
die erste Blüte von "Barbara Mitchell" und dann das...
aber dafür ist die Farbe von "Strutters Ball" genau mein Fall...


Sonntag, 29. Juni 2014

Ein wenig Gelb an einem verregneten Tag

 die bezaubernde Taglilie "Yamashita" 

Samstag, 21. Juni 2014

Der nächste Höhepunkt im Gartenjahr - die Taglilienblüte

Ja, ich bin bekennender Rosenfan, aber ich liebe auch Iris, Hosta, Sedum, die Vielfalt... und Taglilien und von denen habe ich einige im Garten. Wie alles in diesem Jahr blühen auch sie früher als üblich und so kann ich schon seit 16. Juni die täglich mehr werdenden Blüten der Hemerocallis bewundern. Wieder einmal fällt mir auf, dass die Blüten besonders fotogen sind. Erst auf dem Foto nimmt man Feinheiten wahr, die mir beim betrachten der Blüte sicher entgangen wären. Die feine Textur, die Farbverläufe, Streifen, Augen, Rüschen... eine Pracht und sehr ansehnlich. Im Winter habe ich wieder einige neue Pflanzen bestellt die nun, trotz ihrer Jugend, willig blühen. Auch wenn es von Jamie Dockery nur eine Blüte in diesem Jahr sein wird, die ist auf jeden Fall großartig und lässt auf die nächsten Jahre hoffen.

Jamie Dockery
Fairy Tale Pink
Destined To See - eine meiner Lieblinge, wüchsig und mit wunderschönem Auge
Theodore Klein
Blue Eyed Butterfly
Linda`s Magic - 
Zum Fressen gern haben sie die Schnecken, die in diesem Jahr an allem fressen, was ihnen im Wege wächst. Noch nicht mal vor so einer schönen Blüte machen sie halt. Geschweige denn vor meinen Dahlien, die es trotz Schneckenkorn nicht schaffen, auch nur ein Blatt auszubilden. Ich wünsch mir dann doch wieder einen vernünftigen Winter...

Yamashita 
Heidi Edelweiss - eine mit kleinen Blüten
Linda Agin - ein Traum von einer Taglilie
 eine ohne Namen, aber ich finde sie trotzdem schön 
 Just Like Candy - eigentlich nicht mein Farbschema
 Moonlit Masquerade
 stattlich und blühfreudig aber es ist nicht die, die ich zu haben glaubte...
Royal Braid - 
Tagesform entscheidet über ihre Schönheit.

Keine Pflanze reagiert so sensibel auf das Wetter wie die Taglilie. Auch Standort, Düngung, Alter der Pflanze und Wasser sind entscheidende Faktoren für ihr Wohlergehen. Die allgemein verbreitete Meinung, Taglilien wären pflegeleicht kann ich nicht bestätigen. Karl Foerster meinte es wäre die Blume der intelligenten Faulen... allerdings hat er damals sicher nicht mit den mittlerweile weit verbreiteten amerikanischen Züchtungen gerechnet, die nur bedingt auf die klimatischen Bedingungen von Mitteleuropa eingestellt sind und die deshalb besonders behütet werden müssen. Daher dümpeln einige meiner Pflanzen vor sich hin, während andere mutig und entschlossen wachsen. Es gibt gute Sorten für unser Klima und es gibt Züchter auch in Deutschland die daran arbeiten, die perfekte, schönste, robusteste Taglilie zu züchten. Es kann daher zu einer Leidenschaft werden, die richtigen Taglilien für den eigenen Garten zu finden.

Und zum Schluss noch eine Rose... weil sie so schön ist... Tea Clipper