Sonntag, 11. April 2010

Staudenfreude

Nach dem in den letzten drei Tagen schon diverse Internetbestellungen meiner bevorzugten Gärtnereien eingetroffen waren, gaben wir uns gestern zu Dritt "die Kante" und besuchten den zweimal jährlich statt findenden Staudenmarkt im Berliner Botanischen Garten. Durch die bereits vorhandene Unmenge an gelieferten Pflanzen, die geduldig auf die für heute Nachmittag geplante Einpflanzaktion warten, hatte ich mir vorgenommen, keinem ungeplanten Kaufrausch zu verfallen sondern eher mit Bedacht und festem Griff am Portemonnaie durchs Gelände zu streifen. Na ja, wie sich der mit dem Gartenvirus befallene Gleichgesinnte denken kann wurde daraus nichts,  zu groß war das Angebot an Pflänzchen die gekauft werden wollten. Meine ausgeprägte Schwäche für Taglilien in weiß und rosa-lila Tönen und Geranium sorgten dafür, dass nun doch die ein oder andere ungeplante Staude in unserem Kofferraum landete. Wir waren natürlich vorsorglich extra mit dem großen Wagen des Gatten angereist, der MINI hätte uns wohl in diesem Fall keine großen Dienste geleistet. Weitere meiner Jagdtrophäen waren eine Hosta, rosa farbendes Brandkraut, (Juhu, habe ich lange gesucht) und eine Buchsbaumschere für den Formschnitt meiner mittlerweile 13 Kugeln und der frisch gepflanzten Paradiesgartenhecke.
Manchmal fühlt man sich ja weit und breit allein auf weiter Flur mit seiner Gartenleidenschaft. Ich gebe zu, die harte Arbeit am Paradiesgärtlein hatte mir kurzzeitig auch die allgemein vorherrschende Freude genommen, aber der gestrige Tag zusammen mit gefühlten 10.000enden Gartenenthusiasten im Alter zwischen 40 und 80 (Habe festgestellt das der gemeine junge Mensch sich mehr für Kultur, oder/ und Autos, Party und Aktion interessiert und erst später , also ab ca. 38, die gärtnerische Ruhe als Therapieansatz gegen das aufregende Arbeitsleben braucht...Ausnahmen bestätigen die Regel.) hat mal wieder gezeigt, wie weit verbreitet das Hobby doch ist und wie sehr wir mit der Natur und ihrer Schönheit verbunden sind. Das Schöne am Staudenmarkt ist, dass hier viele Gärtnereien vertreten sind, die sich auf verschiedenen Pflanzen (Clematis, Taglilien, Geranium, Hosta, Kräuter....) spezialisiert haben und man somit gute Chanchen hat, auch mal etwas jenseits des üblichen Angebotes zu bekommen. Wenn dann noch das Pflanzentaxi (junge Leute mit Schubkarre, die einem die vielen Tüten zum Eingang auf den kostenlosen Pflanzenparkplatz transportieren) vorbei kommt und man somit immer die Hände frei hat, steht der Fülle von Neuerwerbungen nichts mehr im Wege. Nach 3 Stunden Pflanzenkauf, lecker Essen und "Kaltem Hund", bei Aprilwetter mit Regen und gelegentlichen Sonnenschein zogen wir zufrieden von dannen in der Aussicht auf den nächsten Staudenmarkt im September.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen