... dann kann er was erzählen.
Endlich! Seit fünf Jahren mal wieder mehr als eine Woche Urlaub. (Wer selbstständig ist, der weiß warum...) Zugegebenermaßen verläuft unser Urlaub nicht ganz klassisch. Zuerst fuhren wir zu dritt mit zwei Autos zu meiner Schwester ins schöne Sauerland, um von dort aus dem
Karmann Ghia Treffen in Georgsmarienhütte anlässlich dessen 50jährigem Bestehens und dem damit verbundenen Rekordversuch mehr als 100 Karmänner des Typs 34 zusammen zu bekommen, beizuwohnen. Mein GG restauriert seit vielen Jahren diverse Käfer und "seinen" Karmann und nun war endlich der passende Anlass gekommen, dass feine Wägelein aus der Garage zu holen und sich auf große Fahrt zu begeben. Für mich als Fan zuverlässiger, sprich neuartiger Motorisierung eine interessante Erfahrung und schön zu sehen, was Begeisterung so alles bewirken kann. Der Höhepunkt des Treffens war definitiv die 40km lange Ausfahrt mit ca. 400 totschicken Oldtimern baugleichen Typs (Karmann Typ 34 und Typ14) durch das Münsterland.
Danach ging es wieder zurück in die Heimat den guten Wagen einparken, allerdings nicht ohne vorher in der
Staudengärtnerei Stöcker in Erwitte vorbeizuschauen, die sich mittlerweile auch auf Rosen spezialisiert hat. Ach warum nur gibt es nicht zu Hause eine solche Gärtnerei...? Leider regnete es sinnflutartig, so das der Besuch diesmal nicht so erträglich war. Diverse Geraniums, ein Farn und die Rose "Munstaed Wood" mussten dann aber doch mit und so fuhren wir vollbepackt wieder nach Hause.
Zu Hause angekommen, erst einmal ab in den Garten, Pflanzen pflanzen, Pflanzen pflegen und versammelte Pflanzenwelt auf meine fast zweiwöchige Abwesenheit vorbereiten. (Oh nein wie soll ich das nur aushalten)... dann das Büro mitsamt den Mitarbeitern aufsuchen und schauen ob die Crew auch ohne mich klar kommt- na klar, was für ne Frage- anschließend Sachen packen und ab gehts, an die Ostsee. Da uns der Weg auch indirekt am
"Garten von Marihn" vorbei führte war es für mich keine Frage den kleinen Umweg von der Autobahn runter, in Kauf zu nehmen insbesondere weil ja hier der größte europäische Austin-Rosengarten außerhalb Englands mit 8000 Rosen sein soll. Der Rosengarten wurde erst 2008 angelegt und in meinen Vorstellungen sah ich mich durch die öfterblühenden Schönheiten schweben in der einen Hand den Fotoapparat, in der anderen das Notizbuch für die Dokumentation meiner Rosenwünsche. 7 Euro Eintritt pro Person zahle ich gern, in Anbetracht der mich erwartenden Blütenpracht und natürlich auch zur Unterstützung der privaten Garteninitative. Von Ferne sah ich sie dann schon die Rosen, aber erst einmal den Park anschauen... ich sah sofort, hier hat man einen wunderschönen, romantischen Park geschaffen. Das Gelände ist sanft hüglig, viele Blickbeziehungen, lauschige, schattige Plätzchen, ein Teich mit Gänsen und Laufenten..., ein Gartenpavillion mit Käsekuchen, Kaffee und Tee... alles in allem eine mehr als gelungene landschaftliche Komposition sowohl mit formalen als auch natürlichen gestalterischen Elementen, ein Ort um die Seele "baumeln" zu lassen.




Der ca. 30ha große Park verfügt neben dem eingewachsenen Baumbestand auch über mehrere Themengärten wie dem Irrgarten, dem Cottagegarten, dem Rabarbarrondell usw... Und nun sind wir dann auch schon beim Thema -dem Austin Rosengarten- wegen dem ich ja in erster Linie vorgefahren war... ja und nun lass ich am besten die Bilder sprechen, denn ich war einfach nur fassungslos...
Viele Rosen waren vollständig entblättert, überall Sternrußtau und Rosenrost.
Selbst die für ihre Robustheit bekannten Alten Rosen hatten zwar noch ihre Blätter aber auch die hatten jede Menge kleiner, böser Punkte darauf.
2011 scheint das Regenjahr schlechthin und Mecklenburg Vorpommern ist in diesem Sommer mit Regen mehr als beglückt worden. Das dieses Wetter fördernd für Sternrußtau ist, weiß jeder Rosenfreund. Offensichtlich wird auch nichts gespritzt denn man gärtnert hier biologisch nach dem Grundsatz "Natur im Garten"- sehr löblich. Wie die Austins auf diese Faktoren reagieren sieht man... Wenn es in meinem Garten jemals so aussieht schmeiße ich alle Rosen wieder raus und verlege mich auf Stiefmütterchen.
Ich wünsche mir für diesen schönen Garten, der tollen Idee und der besonders hervorzuhebenden Privatinitative, dass sich die Rosen bald von den diesjährigen Strapazen erholen und nächstes Jahr wieder in vollster Schönheit erstrahlen. Fazit dieses Gartenausflugs: Hinfahren! Aber am besten im Juni wenn alles in schönster Blatt und Blüte steht.
Noch bin ich an der Ostsee -zwei Wochen ohne meinen Garten, er fehlt mir sehr- in welchem Zustand wird er sich wohl befinden wenn ich zurück komme, werden die Rosen auch aussehen wie in Marihn- Freitagabend werd ich s wissen.