Sonntag, 24. Januar 2016

Die Schönheit der Blumen

Gerade habe ich meine Gartenbilder des letzten Jahres aufgearbeitet. Beim Anblick der vielen Blüten und insbesondere der Rosen kam mir in den Sinn, dass sich der "Geschmack" also die Vorstellung von Schönheit wohl doch wandelt und das man hinsichtlich der Beziehung zwischen sich selbst und seinem Garten auf "Alles" gefasst sein sollte. Anfänglich sammelte ich insbesondere dunkle Rosen, Purpur-, dunkle Rottöne und die "Blauen", wie z.B. die wunderschöne "Florence Delattre", " Julias Rose" oder "Cafe". Die "Blauen" sind bis auf wenige Ausnahmen verschwunden - zu anfällig, zu wenig blühend... Pimpelchen eben... Da mein Garten aber eher prächtig aussehen soll und das "aufpeppeln" meinem Mann und seinen Zimmerpflänzelein vorbehalten ist, bin ich im rausschmeißen radikal... Aber zurück zu meiner Beobachtung... Der "Geschmack" (oder die Auffassung von Schönheit) ändert sich. Sehr schnell stellte ich fest, das helle Blüten den ganzen Garten "erhellen" können (insbesondere dunkle Gartenpartien)  und das gerade das Miteinander von verschiedenen Tonwerten von weiß über rosa, rot bis purpur, sowie das gezielte Einbauen von "Farbüberraschungen" gestalterisch interessanter sind, als ein ganzer Garten in einer Tonlage.  Mittlerweile bin ich glücklich über die Ausnahmen in der Farbwahl, die ich mir damals intuitiv gegönnt habe. Mein Garten ohne die Rosen "Fatin Latour", "Mme Hardy" oder "Duchesse de Montebello" hätte definitiv noch Nachholbedarf. Mittlerweile bin ich auch glücklich über den Einzug der Prachtkerze (Gaura), die Staude hätte ich mir vor einem Jahr noch gar nicht in meinem Garten vorstellen können.


                        Fatin Latour                                                                            Mme Hardy

Diese Veränderung der "Vorlieben" stelle ich auch beim Sammeln von Taglilien fest. Waren es erst die Augen die mich faszinierten, dann die Purpurtöne" (ergänzend zur Vorliebe dunkler Rosen) sind es nun die Pastelltöne und zarten Farbverläufe bis hin zum grünen Schlund, die mich begeistern.


Water Drops... Court Magican ... Barbara Mitchell

Auch die ein oder andere gelbe Taglilie hat Einzug in den Garten gehalten und da sind wir auch schon beim nächsten Aspekt dieser Betrachtung, die Apricottöne, Gelb und Orange, ein sehr spezielles Thema zumindest bei Gärtnerinnen...
War ich dieser Farbgruppe (ganz Frau, wir lieben ja rosa und blau und violett, oder?) anfänglich eher skeptisch gegenüber eingestellt, so bin ich mittlerweile anderer Auffassung. Ich erinnere mich noch genau an einen Moment der emotionalen Überwältigung im Sichtungsgarten Weihenstephan, angesichts üppig gelber Blütenpracht. (Es ist schon eine Weile her, war aber offensichtlich ein Vorurteil abbauendes Schlüsselerlebnis.) 


Sichtungsgarten Weihenstephan

Auch mit diesen Farben lassen sich bezaubernde Gartenpartien gestalten, es ist nur eine Frage der Partner. Und ehrlich gesagt mag ich meinen gelben Gartenbereich im Hochsommer ganz besonders und könnte gerade dort meine gesamte Zeit verbringen. Mein Fazit also: sag nie nie, sondern probiere es aus. Was heute Gültigkeit hat, kann morgen schon in Frage gestellt sein, alles eine Frage der Wahrnehmung und des Wissens.

3 Kommentare:

  1. Mit den Vorlieben bei den Hemerocallis habe ich die gleiche Abfolge erlebt wie du... und inzwischen pflanze ich allgemein mehr hell blühende Pflanzen, weil die Wirkung von weitem einfach besser ist. Dabei liebe ich gerade das tiefe Purpur so sehr!
    Liebe Grüße, Barbara

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  2. Gerade bin ich über Dein Gartenglück gestolpert- und bin auch über Deinen Garten unheimlich begeistert! Tolle Rosen und diese Hammerbeete- grandios!Ich werde Dich jetzt öfters besuchen kommen.....Alles Liebe von Susan

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  3. Liebe Annette,
    ist das nicht toll, dass so ein Garten nie fertig ist, sondern sich immer nach belieben verändern lässt?
    Viele tolle Blumenbilder hast Du in den letzten Wochen hier veröffentlicht, schon beim ersten Durchsehen habe ich einige sehr interessante Pflanzenbilder entdeckt.
    Ich werde also deine letzten Beiträge nochmal in Ruhe durchsehen müssen.
    Meine Florence Delattre - eine wundervolle Farbe - hat im letzten Jahr, das den meisten meiner Rosen ausnehmend gut gefallen hat, auch etwas geschwächelt. Ich bin gespannt, wie sie sich in diesem Jahr entwickeln wird.
    Mme Hardy wächst bisher noch nicht bei mir im Garten - im letzten Jahr habe ich aber stark mit ihr geliebäugelt, mal sehen, ob ich nicht doch einen Platz für sie finden kann!
    Rosige Gartengrüße von Christine

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