Sonntag, 29. Mai 2011

Das erste Mal- der Tag der offen Gartentür

Mein Garten hat jetzt einen Namen, den braucht man wohl zum Tag der offenen Gartentür, um sich irgendwie zu personifizieren bzw. den Charakter des Gartens zu beschreiben. Und weil sich mein Garten auf Grund meiner Gestaltungsambitionen ständig im Wandel befindet, man aber auch in ihm "wandeln" kann, heißt er nun Wandelgarten.

Nectaroscordum siculum ssp. bulgaricum

Aufregende Tage liegen hinter mir, der Garten zeigt sich derzeit von seiner schönsten Seite. Es blühen die ersten Rosen, Pfingstrosen, Geranium, Iris, Türkischer Mohn, viele Akeleien und eine Unmenge selbst ausgesäter Margeriten. Das Wetter ist geradezu perfekt, 21 Grad, leichter Wind und Wölkchen am Himmel, mein Lieblingswetter. Eigentlich wollte ich ja schon Donnerstag Urlaub nehmen und mich ganz der geliebten Gartenarbeit widmen, um die anrückende Gästeschar nicht zu enttäuschen. Aber dann Arbeitsalarm im Büro, und so konnte ich meine Vorhaben erst ab Freitag 11.00 Uhr umsetzten. Höchste Zeit, denn schon 23 Stunden später wollten ja schließlich die ersten Besucher durch die offene Gartenpforte stürmen... Zuerst den Rasen runter, der Rasenbeauftragte war schon zuverlässig am arbeiten, und ich konnte gleich mit dem Spaten bewaffnet, hinterher, um die Kanten abzustechen. Oh ja, so sieht das Ganze schon ganz passabel aus, allerdings dauerte die Maßnahme dann doch bis 19.00 Uhr, ich habe wohl eine Menge Beetkanten. Die Folge waren dann die üblichen, bei Gärtnern allseits bekannten Gliederschmerzen der ganz feinen Art- man (Frau) muss aber auch immer übertreiben. Jetzt noch die Blümchen besprechen, den Garten wässern und hoffen, dass sich der Rhododendron und die Akelei noch benehmen und nicht am Folgetag braun, auf Grund ihrer beschränkten Lebensdauer, herumhängen. Dann zeitig ins Bett, denn eine Fotografin hatte sich angesagt, die morgens in der Früh um 5.00 Uhr den Garten fotografieren wollte. Also 4.30 Uhr- der Wecker klingelt und dann begann der Tag, der Dank einer neuen fröhlichen Bekanntschaft, der Fotografin;-) (Danke Christiane, das war ein wirklich wunderbarer Tag mit dir!), ca. 50 netten Besuchern, interessanten Gesprächen und viel Lob für meinen Garten zu einem wirklich schönen Tag wurde. Im September wenn die Dahlien in Hochform sind, werde ich sicher noch mal einen Tag öffnen. Fazit: Welch positive Überraschung, es gibt doch Garteninteressierte in dieser Region und ein offener Gartentag kann auch für einen selber sehr bereichernd und inspirierend sein! Wer also seinen Garten öffnen will, der soll`s einfach wagen- der Rasen hält es auf jeden Fall aus!

Sonntag, 15. Mai 2011

Endlich Regen... (der 100ste Post)

...also Zeit die vernachlässigte Wohnung auf Vordermann zu bringen und der schönen Stadt Dresden einen Besuch abzustatten. Letztlich begleitete mich allerdings die ganze Zeit die Vorstellung vom "explodierenden" Garten und so konnte mich heute Nachmittag doch nichts mehr halten und ich stattete nach 48 Stunden Gartenentzug Selbigen einen Besuch ab. Juhu die erste Irisblüte und dazu noch so schön...

Iris barbata media "Rasperry Blush"

Rose "Gertrude Jekyll" beginnt zu blühen... okay sie hatte Vorsprung im Container... aber am allerschönsten sind derzeit die Blühbälle der Allium und die wunderbaren Blätter der vielen verschiedenen Hosta. 

Abendlich dramatische Regenwolken- mit Sonne Stimmung... Schön!

Am Mittwoch hatte ich in weiser Voraussicht den Rasen gedüngt, dann kam der Regen und nun hoffe ich auf feinstes, gleichmäßiges Rasengrün, das meine Staudenpracht unterstützt. Leider erfreut sich auch das Unkraut am Regen und versucht sich zu etablieren... es hat aber nicht mit meinem Lieblingsgerät dem Grubber gerechnet...den ich dann heute ausgiebig nutzte. Einmal in der Woche damit die Beete bearbeitet, hat man keinen Ärger mit Pflanzen die an der falsche Stelle stehen... (Gemäß dem klugen Spruch: " Unkraut ist das, dass an der falschen Stelle steht..."). Übermorgen (morgen wird der Zahnarzt mich leider quälen...)  werde ich wieder in den Garten gehen und schon jetzt freu ich mich auf die blumigen Überraschungen die dann auf mich warten werden.

Montag, 9. Mai 2011

Garten-Einkaufsbummel in Potsdam

Wie der Brandenburger Gartenfreund weiss, liegt in Potsdam Bormin nicht nur der berühmte und wirklich sehenswerte Garten des "Staudenpapstes" Karl Foerster sondern in direkter Nachbarschaft die von mir bereits an anderer Stelle erwähnte Staudengärtnerei gleichen Namens. Berlin und sein Umland sind ja auf Grund verschiedener guter Gärtnereien in besonderer Weise bevorteilt, was die Auswahl an besonderen Stauden und anderen Spezialitäten auf dem Pflanzenmarkt angeht. Da muss sich unsereins schon 130km weiter ins schöne Potsdam bewegen, um abseits vom Baumarktangebot vielleicht auch mal eine Rarität zu ergattern. So begann mein Samstag auf der Autobahn in freudiger Erwartung, den das "Rosengut Langerwisch" stand auch auf dem Programm. Da ich dort noch nie war, ereilte mich in meiner Phantasie die Vorstellung eines gemütlichen Hofes/ Gutes, abseits vom Großstadtrummel, verträumt, mit persönlicher Beratung, selbst gemachtem Kuchen, fein arrangierten Accessoires... vielleicht mit einer Hausherrin, die ihr Hobby zum Beruf gemacht hat und ihrerseits umgehend den Rosenfanatiker in mir erkennt und mich demzufolge in ein Fachgespräch über die Schönheit der Rosen verwickelt... Nun die Realität... Gewächshäuser ohne Ende, Balkonpflanzen und entsprechende Zielgruppe, beides im Übermaß... und statt kleiner individueller Auswahl Hektarweise Rosen auf dem Freigelände... mir sind bald die Augen rausgefallen...nach erster Orientierungslosigkeit entschloss ich mich, mir das Gelände systematisch (Reihe für Reihe) zu erschließen und nach Besonderheiten Ausschau zu halten...


Wie das so ist, je größer die Auswahl desto Unentschlossener ist man... Nun, der Plan war einen Ersatz für die erfrorene Frau Pereire zu finden und was wanderte nun in  meinen Korb... Selbige... "Mme Isaac Pereire", die ist einfach zu schön... Eine "Senteur Royale" rief noch "hier, hier..." und dann sah ich "Novalis"... das hatte ich gar nicht erwartet, da sie ja überall ausverkauft ist, also wanderte auch die noch voll euphorischer Freude in den Einkaufskorb. Nach anderthalb Stunden ging`s weiter zum eigentlichen Zielgebiet. Erst in den Garten... auch im Frühjahr ist er sehr schön und inspirierend. Sofort hatte ich das nächste Gestaltungsvorhaben für meinen eigenen Garten im Kopf, das muss allerdings bis September warten... dann mehr...


Man kann zwar nie genug bekommen von schönen Gärten und eigentlich möchte man ja dort umgehend einziehen und nie wieder von der Stelle weichen, aber irgendwann ging s dann doch schweren Herzens weiter zur benachbarten Gärtnerei zum Blümchen shoppen, schließlich soll der heimische Garten ja auch ein Gartenparadies werden.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Freud und Leid im Frühlingsgarten

Feierabend! Wie immer am Mittwoch mache ich mich nach der Arbeit auf in den Garten, um nach dem Rechten zu sehen, den abendlichen Garten zu genießen und diverse Pflegearbeiten wie Unkraut entfernen oder Verblühtes abschneiden zu erledigen. So auch heute. Ich bin erstaunt, wie sich die Pflanzen in den letzten Wochen entwickelt haben. Überall grünt es. Nach dem farbenfrohen Auftakt des  Frühlings wird es jetzt farblich ruhiger, Grün dominiert den Garten, die Tulpen geben noch ihr Bestes, beenden aber dennoch langsam ihr Dasein. Erste Geranium und Akeleien beginnen zu blühen, die Rosen zeigen kleine Knospen und versprechen üppige Blütenpracht, selbst die neuen Iris scheinen mich hier und da erfreuen zu wollen. Ich liebe meinen Garten zu dieser Zeit. Und dann das... 2 Grad Minus in der Nacht und der Wein ist erfroren. 

Erfroren...!
Üblicherweise erzeugt genau dieser Wein eine dichte grüne Wand so, dass der hintere, frei gestaltete Gartenbereich optisch vom formalen Garten getrennt wird. Das kann ich dieses Jahr wohl vergessen. Das Wetter macht eben was es will und wir können nur zuschauen wie die Natur darauf reagiert. In der nächsten Nacht sind 5 Grad Minus angekündigt... ich habe Angst um meine zarten Rosenknospen!

Eine schwere Nacht hatten auch die Tulpen...