"Huckleberry Candy" im Lausitzer Tagliliengarten
Es hätte ein wirklich schönes Wochenende werden können. Samstag 10.00 Uhr zog ich los zum jährlichen "Pflicht"termin zum
"Garten in den Wiesen". Es ist Taglilienzeit und da gibt`s viel zu sehen. Zu viert wanderten wir durch den Garten und wenigstens zwei der Gesellschaft sind tausendprozentig der Taglilienleidenschaft verfallen. So schloss ich mich den Auskennern an und folgte respektvoll deren leidenschaftlichen Ausführungen zu Wuchsverhalten, Farbpartnerschaften, den Auswirkungen der Nachttemperaturen auf das Blühverhalten und die Farbwirkung und über die Züchtung.... Beeindruckt war ich, definitiv. Und wieder einmal fragte ich mich was eigentlich meine tausendprozentige Leidenschaft ist. Rosen, Hemerocallis, Hostas, Sedum, Geranium, Knöterich, Dahlien.... Alles? Ja Alles. Ich glaube Pflanzengemeinschaften und Vielfalt sind meine größte Freude. Daher wundert es nicht, dass ich mir die vielen sonderbaren Namen der Taglilien, Hostas und Geranium einfach nicht merken kann. Um so beeindruckter lauschte ich also den umfassenden Ausführungen.
Nach 2 Stunden Begeisterung beschlossen wir, vom einen Garten in den Nächsten zu wechseln und fuhren 5 km weiter ins nächste Dorf, in den
"Lausitzer Tagliliengarten"
Das die Lausitz in unserer Gegend so bergig daher kommt, war mir bis dahin gar nicht so bewusst. Ein Garten erwartete mich, der in zwei Ebenen terrassiert ist und von dem aus, man weit über die Lausitzer Felder und Landschaft schauen kann. Schön. Die obere Ebene, Swimmingpool und Rasen, sind eingefasst von einem blauen Band aus Lavendel, Katzenminze und Salbei, Rosen setzen Akzente. Eine sonnige, fast mediterran anmutende Gartensituation.
Schaut man in die untere Ebene wird es einem klar. Peggy liebt Taglilien. Überall blüht es farbenfroh, untermalt von einem Buchsbaumband, Annabells, Phlox, Rosen, Hostas und vielen Begleitstauden.
Eingefasst ist der Garten im unteren Teil von einer mächtigen Hainbuchenhecke. Vor den "Toren" selbiger, fast schon auf angrenzendem Feld, befindet sich mittlerweile der Gemüsegarten. Der eigentliche Platz, innerhalb des Gartens, ist nun das Aufzuchtquartier unzähliger Sämlinge, den Peggy kreuzt und züchtet. Das ist ihre Leidenschaft.
Hier ist eine Spezialistin am Werk, mit fundiertem Wissen, Wissensdurst, Experimentierfreude, mit Sammelleidenschaft und der großen Liebe zu ihrem Garten und zu ihren Hemerocallis.
Wie heißt die Schöne noch mal?
Mittlerweile war es kurz vor 15.00 Uhr, mein mentaler Zustand scharrte schon sehnsüchtig mit den Hufen. Ich will in meinen Garten, der ist auch schön. Hätte ich es nur nicht getan. Weitere zwei Stunden später rutschte ich mit nacktem Fuß auf einer, vom Vorbesitzer verbliebenen feuchten Gummimatte, aus und brach mir den großen Zeh. Knack. Mein nächstes Ziel an diesem Tag war die Notaufnahme. Vorbei mit gärtnern, Auto fahren, Baustellenüberwachung, Urlaub... in den nächsten sechs Wochen. Morgen erfahre ich, ob eine OP in`s Haus steht. Ich bin unendlich traurig. Das ist definitiv nicht mein Jahr.