Sonntag, 17. November 2013

Mein Garten


Neulich, na ja eigentlich ist es schon einen Monat her, war ein Mann in meinem Garten. Er hat sich in seinem Berufsleben, und darüber hinaus, als Landschaftsarchitekt und Denkmalpfleger einen Namen gemacht und er geniesst in unserer Region großes Ansehen. Sehr geehrt fühlte ich mich daher, dass er ausgerechnet MEINEN Garten besuchen wollte.
Wir hatten ein paar gute Stunden aber irgendwie beschäftigt mich seitdem die Frage: Ob man Gartengestaltung im 1250qm Garten ausschließlich intellektuell, einfach intuitiv oder als eine Mischung von Beidem angehen soll, ob diese Frage überhaupt eine Rolle spielt in einem so kleinen Garten und was ich da eigentlich gemacht habe?
Was ist mein Garten für mich? Mir war gar nicht so bewusst, wie Andere meinen Garten sehen und die Frage steht, wie wichtig mir das eigentlich ist. Wahrscheinlich gibt es bei dieser Betrachtungsweise Unterschiede zwischen Fachpublikum und Laien, zwischen Wissen und Gefühl. Wie überall im Leben, der Qualifizierte kennt sich aus und nimmt die Dinge qualifizierter wahr. Ich für meinen Teil habe wahrscheinlich einfach in die architektonische Trickkiste gegriffen (denn da bin ich qualifiziert) und gemacht was mir der Garten vorgab bzw. was ich für richtig hielt. Dabei fühlte ich mich eigentlich auf der sicheren Seite, denn der Engländer tut es mit seinen Cottagegärten ja ebenso. Formal und fröhlich bunt. Mein Garten ist ein "Experimentiergarten" so wurde festgestellt. Was auch immer das bedeutet. Ich habe nicht gefragt... In meinem Garten ist nun vollster Herbst. Eigentlich wollte ich in diesem Jahr gar nichts zurückschneiden und nur das Laub in Schach halten. Aber auch der Gestaltungshinweis: "Ein Garten soll zu jeder Jahreszeit schön sein." und das Gestaltungswerkzeug "Freistellen" hinterließen bei mir bleibenden Eindruck und so habe ich gestern doch wieder "freigestellt". Tatsächlich wirken die schönen Gräser und Blütenstände der Leitstauden viel besser, wenn man das "Drumherum" etwas bändigt. Nach harter Arbeit und vollbrachter Tat war ich ziemlich zufrieden vom Anblick meines Herbstgartens, und mit der Aussicht auf etwas weniger Schnittarbeit im neuen Gartenjahr verließ ich meinen Garten. In froher Vorfreude auf das nächste Wochenende, denn dann werde ich die restlichen Blumenzwiebeln in die Erde bringen und mich wieder über meinen schönen Garten freuen.



8 Kommentare:

  1. Weißt du Annette, du machst das ganz richtig. Zuerst auf den Bauch hören, und wenn du dann noch Wissen hast, liegst du sehr gut! Je älter ich werde, desto mehr höre ich auf den Bauch (Instinkt).

    Sigrun

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  2. Liebe Annette,
    also Experimentiergarten hin oder her - ich finde deinen Garten wundervoll und liebe jeden einzelnen Einblick, welchen du uns gewährst !!! Herbst in deinem Garten ist ein Traum und mir wird wieder einmal bewusst, dass ich deinen Garten wirklich zu gern mal live sehen möchte... Hab einen gemütlichen Abend und einen guten Start in die neue Woche !
    GLG, Christine

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    1. Komm vorbei bist herzlich eingeladen ;-)) Liebe Grüße Annette

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  3. Hallo Annette,
    egal wie man Deinen Garten benennen mag, ich finde ihn wunderschön. So sieht der Herbst einfach toll aus.
    Liebe Grüße
    Elke

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  4. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie perfekt Deine Rasenkanten gestochen sind und das selbst im Herbst ;)

    lg kathrin

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  5. Hm, jeder Garten ist ein Experimentierfeld...sonst wäre es ja langweilig. Auch für Profis möchte man annehmen. Schön auch die Fachsprache 'freistellen'
    Als mehr ökologisch inspirierte Garten-Dilettantin meine ich aber, dass Garten nicht nur ästhetisch ansprechen sollte, sondern auch als Lebensraum ist für die heimische Tierwelt wahrgenommen werden sollte.. Ich werde das 'Freistellen' erst im Frühjahr durchführen.
    Und dass die Briten den 'nachhaltigen' Aspekt des Gartens mit Verspätung wahrnehmen ( im Vergleich zu unserer Republik) ist mir vor Jahrzehnten schon aufgefallen. Wahrscheinlich erst durch Prince Charles...
    LG
    Sisah

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  6. Liebe Annette,
    bei dir sieht schon alles so gut aus,
    der Winter kann kommen :-)
    Ganz viele liebe Grüße
    sendet dir Urte :-)

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  7. Hallo Annette,
    mit dem Freistellen hätte ich in Deinem Fall wohl auch noch bis zum Frühjahr gewartet. Allerdings war es Dir selbst ja wohl wichtig dieses Bild vom Garten zu hinterlassen. Ansonsten habe ich es ja wohl richtig verstanden, dass es sich bei Dir um einen Garten handelt, der im Winter meist sich selbst überlassen ist und dementsprechend kaum einen Winter'Nutzen' für Dich hat. Da gebe ich dann nämlich Sisah recht, dass es nur wegen anderer Leute (Spaziergänger oder sogar nur andere Kleingärtner) vielleicht besser wäre den ökologischen Aspekt mehr zu dulden ...

    Bei mir schlagen da immer 2 Herzen in einer Brust: Einerseits für die Tiere bzw. den Winteraspekt mit Schnee & Reif viel stehen zu lassen. Und dann möchte ich gerade im Winter einen Wandelgarten haben. Je nach Wettersituation habe ich mal eher das eine oder das andere Ziel erreicht ;-)

    Komisch, dass gerade jetzt einige Blogger die Ziele eines Gartens bzw. der Nutzen so beschäftigt. Liegt das an der Jahreszeit oder hat es was damit zu tun, dass Blümchenerfolge zeigen auf Dauer dann doch etwas langweilig wird?
    Liebe Herbstgrüße
    Silke

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