Sonntag, 13. Dezember 2009

"Karl Foerster Garten" in Potsdam Bormin

Da in meinem Garten nun definitiv nichts mehr los ist, möchte ich in der nächsten Zeit einige Gärten vorstellen, die ich bereits besucht habe und die auf jeden Fall eine Reise wert sind.
Nun ist ja Brandenburg bis auf wenige Highligths nicht gerade berühmt für seine ausgeprägte Kulturlandschaft und Gartenkultur sondern wird eher mit Tagebau, Kiefernwäldern, Einwohnerschwund und dem Land das um Berlin herum ist assoziiert. Aber weit gefehlt, auch Brandenburg hat was zu bieten, man muss zwar etwas fahren, um an die Perlen der Gartenschönheiten zu gelangen, aber es gibt sie. Für meine persönliche "Gartenpersönlichkeitsentwicklung" war eine Zeitschrift, die vierteljährlich erscheinende "Traumgärten" verantwortlich. In der ersten, von mir für teuer Geld erstandenen Ausgabe 1/2008 (da hatte ich meinen Garten gerade erst einen Monat und wie schon gesagt, so gar keine Ahnung...), wurde der Karl Foerster Garten in Potsdam Bormin vorgestellt. Es gab da ein Bild von einem Weg an dem sich die blühende Schneeballhortensie "Annabelle" befand. Dieses Foto kam der Vorstellung meines eigenen Traumgartens sehr nahe und ich beschloss, bei nächster Gelegenheit nach Potsdam zu reisen und die Hortensie nebst mir damals noch unbekannten Karl Foerster anzusehen. Diese Gelegenheit ergab sich dann Ende Juni 2008 als meine ebenfalls gartenbegeisterte Schwester zum Besuch aufschlug und ich endlich jemanden hatte, der mit mir Blümchen anschaut und gleichermaßen begeistert ist wie ich. Nun hatte ich ja bis auf einige Ausnahmen noch nie einen wirklich gestalteten Garten gesehen, ich denke Karl Foerster hat nicht zu Unrecht den Spruch geprägt: "Die meisten Gärten sind Dokumente der Andachtslosigkeit, mit denen das Leben gelebt wird", wenn man in die Vorgärten der heute üblichen "netten" Einfamilienhaussiedlungen schaut. Um so mehr war ich überrascht von dieser Anlage, insbesondere die Pflanzenvielfalt, der Senkgarten und die darin angewandten Gestaltungsmittel waren für mich eine Offenbarung und prägend für meinen eigenen Anspruch. Leider ist das Wissen von Gartengestaltern (insbesondere das des Karl Foerster) zu komplex, um es in der Kürze der Zeit erfassen und selbst umsetzten zu können....Dennoch hat Karl Foerster uns eine Menge wunderbarer  Bücher hinterlassen, denen man sowohl Lebensweisheiten als auch Gärtnerisches entnehmen kann und die eine ungemeine Bereicherung für das Gärtnerwissen darstellen. Mittlerweile nutze ich jeden Potsdamaufenthalt auch für einen "Abstecher" zum Foerstergarten. Es ist bemerkenswert, wie er sich im Jahresverlauf verändert, wie immer andere Pflanzen ihren "Auftritt" haben, der Garten nie wirklich eine Blühpause einlegt oder an Reiz verliert. Selbst der Frühlingsweg, der seine Saison ja bekanntlich nur im Frühling hat, wirkt durch die raumbegrenzenden Sträucher und Bäume und die verschiedenen Blattstrukturen der Pflanzen auch im Sommer interessant. Meinen letzten Besuch in diesem Jahr absolvierte ich mit meiner Freundin Katrin Ende September 2009 um ihr zu zeigen, dass man auch mit Schattensituationen schöne Gartenräume gestalten kann.

Da Karl Foerster Staudengärtner und Züchter war und schon zu seiner Schaffenszeit neben seinem Haus eine Gärtnerei betrieb ist es nicht verwunderlich, dass es neben dem Garten auch eine große Staudengärtnerei gibt, in der man das vorher Gesehene dann auch käuflich erwerben kann. Ein "Elorado" für Gartenfreunde, ein Desaster fürs Portomonaise...
Katrin und ich sind seitdem reicher um verschiedene Sorten Geranium, Katzenminze, Rittersporn, Rudbeckia, Taglilien, Japansegge, Phlox und einer Menge Gartengestaltungsmotivation für den eigenen Garten.
Der Garten kann täglich von 9.00 Uhr bis zur Dunkelheit besucht werden.

1 Kommentar:

  1. Wie man sieht war es gar nicht so schlecht, dass wir bei diesem Betriebsausflug keinen Kombi hatten, da die Fläche der Staudengärtnerei locker mit der des eigentlichen Gartens mithalten kann. Ein Mehrkauf scheiterte letztlich lediglich am mangelnden Raumangebot des für diese zwecke recht kleinen Gefährts. Aber wenn man ohne den lästigen Beifahrer fahren würde, müsste doch eigentlich noch viel mehr in den Wagen reinpassen.......! Zudem fragt man sich, warum es in allen Gärtnereien an geeigneten Aufbewahrungsorten für den gartentechnisch nicht ganz so versierten Zeitgenossen mangelt, denn mit diesen, wäre auch ein 24-Stunden Hardcore-Hortensien-Stauden-Shopping möglich. Aber wir werden nicht aufgeben:-)
    B.

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