Dienstag, 20. Oktober 2009

Dahlien

                         "Franz Kafka"... wurde "der Prozess" gemacht

Nun ist es also passiert... Heut Nacht gab es den ersten Frost und das haben meine Dahlien dann doch nicht verkraftet. Wie gut das ich heute Gartentag hatte, so konnte ich das Elend gleich aufräumen, die Knollen ausgraben und einlagern. Bei 15 Knollen ein ganz ordentlicher Aufwand von 1.5 h.
Jetzt müssen sie erst einmal trocknen, dann werde ich sie wohl mit nach Hause in den Keller nehmen, damit sie frostfrei überwintern können.
Die Dahlie ist für mich die Bauerngartenblume schlechthin, sie ist farbenfroh und eigentlich ganz anspruchslos. Dazu kommt, dass sie von Anfang Juli bis Ende Oktober durchblüht, vorausgesetzt man schneidet das Verblühte regelmäßig ab, hat durchlässigen Boden und viel Sonne. Hier in Brandenburg
gibt es also beste Voraussetzungen. Fährt man durch die Dörfer sieht man sie oft, in vielen Sorten, Farben und Formen- wunderschön.
Meine Dahlien habe ich schon im letzten Herbst  in einer Dahliengärtnerei in Türkendorf, einem Ort in der Nähe von Cottbus, ausgewählt. Dort gibt es ein  Dahlienfeld mit vielen verschieden Sorten und man kann in Ruhe durch die Blumenpracht streifen und sich Knollen für das nächste Jahr aussuchen und bestellen. Im letzten Jahr waren das für mich die weiße, Dekorative Dahlie "Eveline", die Kaktus-Dahlie "My Love", die Pompon-Dahlie "Franz Kafka"(mein Favorit da sie über die gesamte Saison mehr als reichblühend ist), dann "Lilac-Time" eine sehr hohe, lila Dekorative Dahlie sowie eine weitere lila Kaktus-Dahlie. Die Knollen waren so gesund und kräftig, dass sie über die Saison den doppelten bis dreifachen Umfang bekommen haben und ich sie wohl im nächsten Frühjahr teilen werde.

                                 Da standen sie noch in voller Blüte...

Natürlich habe ich auch dieses Jahr schon meine Auswahl für 2010 getroffen. Im nächsten Jahr kommen  rote und orange Dahlien dazu, die ich in gelb-rotes Beet pflanzen will. Nun warte ich auf den kommenden März, wenn der Anruf zur Abholung kommt und ich mit viel zu vielen Knollen von Türkendorf in meinen "viel zu kleinen" Garten fahre.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Was für ein Wetter...


Der formale, mittlere Teil des Gartens


Es ist Herbst und die Gänse ziehen unter lautem Geschrei davon

Seit über einer Woche warte ich nun auf einen Sonnenstrahl, aber nichts... Regen, Regen nochmals Regen... Weit und breit nichts zu sehen vom "goldenen" Herbst. Statt dessen lassen die Herbstastern vom vielen Regen die Köpfe hängen, die Hosta sind schon gelb, die Blüten der Fetthenne haben sich vom Rot in ein kräftiges Purpur verwandelt,
die Gräser haben ihr Finale, nur die Dahlien tun so als wollten Sie diesmal "durchmachen". Letzte Woche haben wir ausgiebig in der Baumschule vor Ort zugeschlagen und Sträucher für eine "bunte" Hecke gekauft. Im wahrsten Sinne des Wortes machen Pfaffenhüttchen, Perückstrauch, panaschierter Hartriegel, Ahorn, Schönfrucht und Schneeball nun einen herbstlich bunten Eindruck entlang des Zaunes zum Nachbargarten. Mit meiner Hecken-Pflanz-Aktion habe ich endlich begonnen auch die vordere Hälfte des Gartens zu gestalten. Leider macht mir das Wetter immer wieder einen "Strich" durch die Rechnung, so dass ich wohl bis zum nächsten Frühjahr mit dem Anlegen weiterer Beete warten muss. Die Tulpenzwiebeln sind auch noch nicht in den Boden versenkt, aber das hat ja auch noch Zeit bis Mitte November.


Mein farbenfrohes Herbsasternsortiment ist jetzt noch einmal durch eine großzügige Schenkung erweitert worden. Besonders auf die dunkellila Aster
(Ditte rechts unten) freue ich mich und bin gespannt auf die nächste Blühsaison- Danke H.E.


Irgendwie finde ich es sehr traurig, dass das Gartenjahr ein so jähes Ende gefunden hat. Ist man jetzt im Garten unterwegs, wird es schon ganz schön kalt und ungemütlich. Schade das wir dort nicht wohnen dürfen... zu gern würde ich die Natur und den Garten in "Vollzeit" genießen. Dann könnte ich auch zwischendurch schnell mal ein paar Stauden "ausputzen", den Rasen harken, die Dahlienknollen ausgraben, Walnüsse aufsammeln und mich einfach ein wenig an der Schönheit der Pflanzen und vor allem der Ruhe (ohne Telefon) erfreuen.
So muss jeder Gartenbesuch geplant sein, bei meinem Job derzeit keine leichte Angelegenheit, bin ich endlich fertig mit der Arbeit, ist es fast schon dunkel und demzufolge zu spät... aber Dienstag, da habe ich Urlaub... da ist Gartentag... und niemand wird mich aufhalten!


Auch wenn es regnet sind die Farben des Herbstes wunderbar-
im hinteren, frei gestalteten Teil des Gartens.


Die neue "bunte" Hecke in der vorderen Hälfte des Gartens


Sonntag, 4. Oktober 2009

Herbst 2008 und 2009




Mittlerweile habe ich ein ganzes Gartenjahr hinter mir, habe den Winter, Frühling und Sommer erlebt und bin gerade mitten drin im Herbst, der mir dieses Jahr sehr mild, trocken und lange erscheint. Eigentlich waren doch Anfang Oktober schon die meisten farbenfrohen Blätter von den Ahornbäumen vor unserem Küchenfenster heruntergefallen...?
Um so besser, der Herbst im Garten ist phantastisch und bunt, erst jetzt entfaltet sich die volle Pracht der Farben und Pflanzen und ich habe den Herbst aus gärtnerischer Sicht umgehend zu meiner Lieblingsjahreszeit erklärt. Ich bin begeistert von den Gräsern, die sich im Wind
bewegen, von den Verbenen (verbena bonariensis) die mit den einjährigen Cosmeen so zart neben den Dahlien stehen und die Vielfalt der Farben und Sorten der Herbstastern war mir bis jetzt auch noch nicht klar. Irgendwie sind auf fast wunderbare Weise verschiedene Sorten dieser spät blühenden Stauden in meinen Garten gekommen und blühen gerade um die Wette. Wo war ich nur letztes Jahr? Eine weitere Staude, die ich mittlerweile ins "Herz" geschlossen habe ist die "Fetthenne" (Sedum). Bis zum letzten Herbst konnte ich überhaupt gar nichts mit dieser Pflanze anfangen... schon der Name.... Aber dann fuhr ich anlässlich eines Besuches bei meiner Schwester nach Erwitte zu "Stöcker Staudengärtnerei" (so eine schöne Gärtnerei!- leider ohne Internetseite) und machte dort das Auto "voll".
Ich kaufte neben zwei Herbstanemonen, einem Federborstengras auch ein Sedum als Großstaude. Jetzt konnte ich erstmalig bewusst sehen was die "Fette Henne" für Potenziale hat. Das waren nun meine ersten großen Pflanzen im Herbstgarten 2008, mein erstes gestalterisch ambitioniertes Beet entstand. Ein wenig später kamen noch 10 große Töpfe "Chinaschilf" dazu, die vorher einen Messestand dekorierten und nun in meinem Garten ihre Heimat finden sollten, der Beginn einer Gräserfreundschaft...



Eine weitere Kauf- und Pflanzoffensive startete ich im letzten Herbst noch mit einer Pflanzenbestellung über das Internet. Ich hatte den Onlineversand einer Staudengärtnerei entdeckt und musste natürlich vieles, was mir bis dahin in Büchern und Zeitschriften positiv aufgefallen war, bestellen. In erster Linie waren das verschiedene Geraniumarten, über die ich mich zwischenzeitlich belesen hatte und die ja allgemein als "unverwüstlich" gelten. Genau die richtige Pflanze für meine Standortansprüche. Dazu kamen noch Kerzenknöterich, Lanzen-Silberkerze, Gefüllte Bertramsgarbe, Teppichwollziest, Agastache Rugosa, Purpurglöckchen und fast weiße Taglilien "Withe Temptation". Konzeptionell sollte das ein Traum in weiß, rosa und lila Farbtönen werden. Hat geklappt, war nur Höhenmäßig noch nicht wirklich ausgefeilt, aber ich arbeite dran. Das man nicht nur eine Pflanze kauft, sondern Gruppen setzt, hatte ich bis dahin auch schon erkannt, also ist mein erster Gestaltungsversuch, so über das Jahr gesehen geglückt, die kleinen Lücken habe ich einfach mit Einjährigen gefüllt.

Freitag, 2. Oktober 2009

Wie gings weiter... Enttäuschungen 2008


Einzig die Rose macht einen üppigen Eindruck...


Ambitioniert und auf dem ÖkoTrip hatte ich die Vorstellung von einem Gemüsegarten in meinem Garten..., die Alteigentümer hatten schon vorgelegt, das Gemüsebeet war bereits umgegraben und wartete auf die Pflänzchen zur Erzeugung großartiger Gemüseprodukte... okay, ich also auf den Markt, die Bauern um Salat, Erdbeer- Tomaten- und Blumenkohlpflanzen erleichtert, Bohnen gesteckt, gegossen und gewartet. Das Ergebnis- erschütternd, der Salat hochgewachsen, die paar Erdbeeren von Amseln weggefressen, Die Blumenköhle schafften es auf eine Größe von 2Euro Stücken. Die Tomaten "Harzfeuer", wohl sonst ganz schmackhaft, schmeckten bei mir nach holländischem Import. Einzig die Zucchinipflanze warf erhebliche Mengen an "Frauengemüse" ab. (So wird die Zucchini in meiner Familie "verächtlich" wegen der vielen kreativen Verarbeitungsmöglichkeiten genannt, natürlich von den Männern...) Alles in allem war es ein wenig erfolgreiches Gemüsejahr. So entschloss ich mich bei Bedarf auch in Zukunft auf die frischen Produkte des Bauernmarktes zurück zu greifen und den Garten statt kulinarisch-, geschmacklicher Höhepunkte eher den visuellen Reizen zu widmen.